Elektronik-Labor
Notizen Projekte Labortagebuch
26.1.24:
Ein Wechselstrom-Relais
Dieses Wechselstrom-Relais stammt aus einem Mikrowellenofen und sollte
das schonende Einschalten des Trafos gewährleisten. Kürzlich fiel mein
Blick zufällig auf ein Kupferplättchen am Kern der Spule. Ich konnte
mir keinen Reim drauf machen. Unter
https://de.wikipedia.org/wiki/Relais
habe ich dann erstmalig den Begriff "Spaltpolrelais" gelesen. Und da
ist mit der Sinn klar geworden. Der magnetische Pol ist in zwei Teile
aufgespalten, und eine Seite ist mit einer Kurzschlusswindung aus
Kupfer umgeben. Das sorgt für eine Phasenverschiebung des Magnetfelds,
sodass man zusammen mit dem rückwärtigen Pol eine Art Drehfeld bekommt.
Zu keiner Zeit ist das Feld in jeder Richtung null. Damit verhindert
man, dass das Relais bei Wechselstrom klappert.
Hier ist der Spaltpol gut zu erkennen. Die Konstruktion erinnert an die
bekannten Spaltmotoren, die ebenfalls mit einfachem Wechselstrom ein
Drehfeld erzeugen.
22.1.24:
Ein LED-Voltmeter
Bei in unserem
Bastelabend kam auch dieses Netzspannungs-Voltmeter auf den Tisch, ebenfalls
gekauft in Indien. Wir haben es provisorisch ausprobiert und 233 V gemessen.
Die offene Kokoklemme am Netz ist nicht als Empfehlung gemeint. Wir hatten erst
zur Vorsicht einen Widerstand in Reihe gelegt. Es gab dann zwar eine Anzeige,
aber der Widerstand wurde zu heiß und hat eine Rauchwolke abgegeben. Im zweiten
Versuch haben wir ihn dann überbrückt.
Hinter der Frontscheibe verbirgt sich eine Platine mit stabförmigen
LEDs für die einzelnen Segmente. Auf der Rückseite gibt es eine
Schaltung mit einem unbekannten Controller. Außerdem sorgen ein
Kondensator und zwei Dioden für die direkte Versorgung am Netz. Und der
Messbereich wird mit einem Spannungsteiler eingestellt. Zur Vermeidung
einer Übersteuerung der Kamera wurde das letzte Foto mit einer
Betriebsspannung von nur 3 V aufgenommen. Irgendwann will ich das
Messgerät für eine kleinere Spannung umbauen.
17.1.24:
Eine LED-Lampe aus Indien
Ludger hat mir eine LED-Lampe aus Indien mitgebracht. 220 V/18 W und
mit Bajonett-Sockel. Sie wurde in New Delhi hergestellt und kostet dort
160 Rupien, umgerechnet ca. 1,75 Euro.
Wir
haben die Lampe über einen Energiemessgerät angeschlossen und eine Leistung von
8 W gemessen. Mit der Zeit wurde sie aber recht heiß, und die aufgenommene Leistung
sank bis auf 4 W. Weil es in Indien sehr warm ist, dürfte die Leistung dort noch
weiter absinken. Man könnte das als Beitrag zum Energiesparen und zum
Umweltschutz sehen. Das abgegebene Licht ist auch bei 4 W noch sehr hell und
grell.
Die
Kappe lässt sich leicht abnehmen und zeigt die Aluminium-Platine und ein dünnes
Kühlblech. Die beiden roten Drähte führen direkt zum Sockel. Man erkennt einen
Vierweggleichrichter und ein IC, das offensichtlich als Konstantstromquelle
arbeitet. Ein Datenblatt konnte ich nicht finden. Aber ein Test mit dem
Labornetzteil hat gezeigt, dass es einen Strom von 58 mA liefert, der durch
einen Widerstand mit 100 Ohm vorgegeben ist und dort einen Spannungsabfall von
580 mV bringt. 58 mA würden bei 230 V eine Leistung von 13 W bedeuten, oder ca.
18 W, wenn man von der Peak-Spannung von 350 V ausgeht. Vielleicht kam es so zu
der Leistungsangabe 18 W. Aber es fehlt hier ein Siebkondensator, deshalb kann
man ein starkes 100Hz-Flackern erkennen, und die mittlere Leistung ist geringer.
Bei 24 LEDs mit je 3 V brauchen die LEDs nur ca. 72 V. Etwa 2/3 der Leistung
wird also in dem Stromregler-IC verbraten, was wiederum nicht sehr
umweltfreundlich ist. Und das IC wird dabei sehr heiß und regelt den Strom dann
herunter. Aber ich will nicht meckern, denn hier kann man 1W-Lampen kaufen (3.4.20:
E27-LED-Lampe mit 1 W), die
das gleiche einfach mit ein paar Widerständen tun.
12.1.24:
4-W-LED-Lampe intern
Wiedermal ist eine LED-Lampe kaputt gegangen. Zwei von fünf LEDs
waren sichtbar durchgebrannt. Aus Neugier habe ich die kleine Platine
untersucht.
IC1 ist das kleine SOT23-Bauteil. Es enthält offensichtlich einen
Schaltregler mit einer komplexen Schaltung und einem
Hochspannungstransistor. Versuche haben gezeigt, dass die Schaltung ab
ca. 30 V startet. Mit steigender Spannung werden die Schaltimpulse
kürzer, und der Eingangsstrom sinkt. Das IC regelt damit wohl die
Ausgangsleistung weitgehend unabhängig von der Eingangsspannung. Auch
die Anzahl der LEDs ist variabel. Jedenfalls konnte ich die Lampe mit
nur drei LEDs erfolgreich von 30 V bis 60 V betreiben.