Elektronik-Labor Notizen Projekte Labortagebuch
27.2.23:
Geisterklingel entstört
Eine ältere elektronische Klingel mit Ding-Dong-Dreiklang hatte eine
neue Batterie bekommen. Seitdem gab es bis zu dreimal am Tag eine
Fehltriggerung. Es klingelte, aber keiner war da. Das nervt natürlich.
In einem Fall schien die Ursache klar, im Haus hat jemand das Flurlicht
eingeschaltet, und in dem Moment gibt die Klingel los. Also
Funkstörungen.
Mit
dem Multimeter konnte ich messen, dass im Ruhezustand ca. 7 V auf der
Klingelleitung liegen. Der Klingelknopf schließt die Spannung gegen GND kurz. Zur
Entstörung habe ich einen Kondensator parallel geklemmt. Ich hatte zur Vorsicht
einige Bauteile mitgenommen. Normalerweise würde man einen keramischen
Kondensator mit einigen Nanofarad dafür nehmen. Die Auswahl richtete sich aber nicht
nach der Kapazität, sondern nach der ausreichenden Länge der Anschlussdrähte.
Gewählt wurde ein Elko mit 10 µF, 25 V. Zum Test habe ich auf den Klingelknopf
gedrückt, es funktioniert. Bisher gab es keine weiteren Störungen mehr.
22.2.23:
Fledermausdetektor Prototyp
Auf
der Suche nach einem einfachen Radiogehäuse für einen neunen Empfänger bin ich
auf diesen Prototyp-Aufbau für den Fledermausdetektor gestoßen. Das muss ca. 10
Jahre her sein, aber weil ich nichts wegwerfen kann, war alles noch
unverändert. Die ganze Schaltung habe ich damals auf einer Lochrasterplatine
getestet. Daneben liegt die SMD-Platine, die am Ende daraus entwickelt wurde.
Man könnte das Gerät immer noch genauso mit bedrahteten Bauteilen
aufbauen.
Was
ich übrigens hier einbauen wollte war ein zu einem Kurzwellenempfänger
umgebauter Fledermausdetektor mit Drehko-Abstimmung für das 80m-Band.
Aber ich habe es nicht übers Herz gebracht, meinen alten Prototyp zu
schlachten. Da fand sich noch ein anderes Gehäuse.
20.2.23:
Spulenabstimmung mit Kupferfolie
Bei einem Franzis-UKW-Bausatz habe ich
festgestellt, dass die höchste einstellbare Frequenz bei 107 MHz lag. Ich
wollte aber etwas höher kommen. Viele Spulen kann man mit einem
Ferrit-Schraubkern abstimmen, aber nur nach unten. In alten Fernseh-Tunern gab
es versilberte Metallschrauben, mit denen man die Frequenz nach oben abstimmen
konnte. Dieses Prinzip habe ich jetzt mit einer Kupferfolie übernommen. Auf der
Unterseite ist eine Klebefolie und die dazu gehörige Schutzfolie, die für einen
kleinen Abstand zur gedruckten Spule sorgen. Etwas Tesafilm hält die Kupferfolie
in Position.
Mit der aufgesetzten Folie reicht der Bereich
jetzt bis 110 MHz. Je nach Größe, Abstand und Position der Folie konnte die
Frequenz bis zu 120 MHz eingestellt werden.
Nachtrag von Lutz, DL4OBG
Ich erinnere mich, dass früher (viel früher!) im Modellbau
Pendelempfänger verwendet wurden.
Bei einigen Schaltungsvorschlägen war vermerkt, dass die Empfänger sowohl
für 27 MHZ als auch für 40 MHz geeignet waren. Für 27 MHz verwendete man
dann in der HF-Spule einen Ferritkern, für 40 MHz jedoch einen Kern aus
metallischem Kupfer oder Aluminium. Ferrit konzentriert die Feldlinien
(und erhöht damit die Induktivität), Kupfer und Alu zerstreuen sie,
somit kann man mit diesen Materialien die Induktivität verringern.
14.2.23:
LiPo-Blockbatterie
Gebrauchte Batterien hebe ich meist auf, weil sie noch für
irgendwelche Bastelprojekte taugen könnten. Aber irgendwann sind sie
auch dafür zu schwach. Jetzt ist mir aufgefallen, dass die verbreiteten
Li-Akkus mit 350 mAh aus E-Zigaretten in die Hülle einer
9-V-Blockbatterie passen. Mit zwei Zellen hätte man einen vielseitig
einsetzbaren 7,2-V-Akku.
Die Kontaktplatte mit den Clips bekommt zwei ausreichend lange
Drähte und wird vorn eingeklebt. So passt noch etwas Isolierung in Form
von Schaumgummiklebern zwischen Akkus und Clip. Am hinteren Ende habe
ich die beiden Zellen nicht direkt verbunden, sondern zwei Widerstände
mit 1,3 Ohm (waren gerade da) eingebaut. Der Gedanke dabei war, dass
die Li-Zellen bei einem Kurzschluss gefährlich werden könnten. Die
Widerstände würden dann abrauchen und schlimmeres verhindern.
Am Ende wird alles wieder zugebördelt. Die Batterie ist jetzt etwas
kürzer als vorher. Die Sicherheitswiderstände liegen außen, und es gibt
einen Mittelanschluss, sodass man jederzeit überprüfen kann, ob beide
Zellen den gleichen Ladezustand haben. Falls sich nach mehreren
Ladezyklen ein Ungleichgewicht bildet, kann man die Zelle mit der
kleineren Spannung einzeln nachladen.
Achtung, mit LiPo-Akkus muss man vorsichtig sein, bitte nur nachbauen, wenn man genau weiß, was man tut!
Widerstände durchgebrannt
Der
Sinn der beiden Widerstände wurde jetzt durch einen zufälligen Kurzschluss
bestätigt. Wann und wo das passiert ist, weiß ich nicht einmal, vielleicht beim
Transport des Akkus. Jedenfalls sind beide Widerstände abgeraucht und hochohmig
geworden. Die beiden Akkuzellen sind noch voll. Jetzt muss ich nur noch die Widerstände
erneuern, dann ist alles bereit für den nächsten Kurzschluss oder besser noch
für den normalen Betrieb.
8.2.23: Inneleben einer weißen Power-LED
Beim Veruch, eine weiße Power-LED auszubauen, ist mir ihre
linsenförmige Umhüllung mit dem Flureszenz-Leuchtstoff abgebrochen. Zum
Vorschein kam der eigentliche LED-Kristall, der sehr hell blau
leuchtet. Das Foto entstand mit einem extrem kleinen Strom um die 50
µA, damit die Kamera nicht geblendet wird. Man erkennt einen
Keramik-Träger mit Plainenstrukturen und darauf den blauen
LED-Kristall. Dabeben liegt noch ein Silizium-Chip, vermutlich eine
Sutzdiode gegen Spannungsimulse.
Nach dem Test habe ich die Reste des Kunstoffs abgekratzt. Es ließ sich
relativ leicht lösen, vermutlich eine Folge der lang anhaltenden
Überhitzung. Die blaue LED funktioniert immer noch, hat aber jetzt
einen Leckstrom, der dazu führt, dass sie erst ab einem Strom von
einigen mA zu leuchten beginnt.
3.2.23: Die ewige Taschenlampe
Die meisten Taschenlampen sind inzwischen aus Aluminium gefertigt. Das
sieht zwar schön aus, bringt aber nach einiger Zeit Kontaktprobleme
durch Oxidation. Wenn mir mal wieder ein SMD-Bauteil auf den Boden
gefallen ist und ich ganz schnell eine Taschenlampe brauche,
finde ich meistens keine, die sofort funktioniert. Entweder ist die
Batterie gerade leer oder es gibt Kontaktprobleme. Da hilft nur eins,
eine eigene Taschenlampe bauen.
Meine Lampe ist in ein Pillen-Glasgefäß eingebaut, deshalb nenne
ich sie meine kleine Glaslaterne. Und sie hat einen kapazitiven
Berührungssensor, einen Zeitschalter und einen Tiefentladungsschutz und verweigert das Einschalten unterhalb 3,5 V.
Der LiPo-Akku und die Steuerung stammen aus einer E-Zigarette, die
weiße Power-LED aus einer defekten LED-Lampe. Zusätzlich ist noch ein
Widerstand mit 10 Ohm als Strombegrenzung drin.
Hier sieht man die kleine runde Controller-Platine aus der
E-Zigarette mit ihrer blauen LED. Die Power-LED läuft jetzt mit ca. 100
mA, wenn ich den isolierten Sensordraht berühre. Nach maximal 10
Sekunden schaltet sie ab. Man kann sie also nicht versehentlich an
lassen. Der Akku hat 850 mAh. Damit kann man die LED 3000 Mal für 10
Sekunden einschalten. Der Ruhestrom des Controllers liegt bei ca. 1 µA
und würde den Akku theoretisch erst in knapp 100 Jahren entladen. Die
Selbstentladung des Akkus passiert wahrscheinlich schneller. Aber es
könnte sein, dass ich den Akku nur alle zehn Jahre einmal nachladen
muss, er hält also praktisch "ewig". Durch den Tiefentladungsschutz würde ich merken, wenn geladen werden muss.