Labortagebuch November 2025

Elektronik-Labor  Notizen  Projekte  Labortagebuch

25.11.23: Dünne Zweidrahtleitung



Mein schönes Grundig-Röhrenradio hat sehr gute Empfangseigenschaften auf Kurzwelle, besonders an meiner langen Antenne für den Amateurfunk. Es steht allerdings relativ weit entfernt vom Ende des Koaxkabels. Ich wollte es aus optischen Gründen nicht verlängern und überhaut jedes gut sichtbare HF-Kabel vermeiden. Deshalb habe ich eine ca. zehn Meter lange Zweidrahtleitung aus Cul 0,2 gebaut. Die Drähte wurden dazu an einer Türklinke angebunden und am andren Ende mit einem Akkuschrauber verdrillt. Im Bild sieht man das Netzkabel, aber das Antennenkabel rechts oben ist kaum zu erkennen. Es ist hier und da mit einer Stecknadel befestigt und endet in meiner Funkecke.



Hier sieht man das Ende des Kabels und den Anschluss. Sogar ein Knoten im Zweidrahtkabel ist unproblematisch. Vielleicht gehen auf der Strecke ein paar dB verloren, aber die lange Antenne liefert mehr als genug. Entscheidend ist, dass das Kabel keine oder nur wenige Störungen aus dem häuslichen Störnebel auffängt. Der Klang mancher Kurzwellenstationen ist jedenfalls richtig gut, ganz typisch für alte Röhrenradios. Auch Mittelwelle geht mit der Außenantenne, aber da sind die Störungen insgesamt stärker.


18.11.25: Eine Vakuum-Fotozelle



Beim Durchstöbern meiner Röhren-Schatztruhe (auf der Suche nach einer EL41 für ein altes Radio) bin ich auf eine kleine Fotozelle von Tungsram gestoßen. Vielleicht war sie mal in einem Tonfilm-Projektor eingebaut. Die metallische Fläche im hinteren Teil ist die Fotokathode, der kleine Ring die Anode. Bei 60 V und der normalen Arbeitsplatzbeleuchtung konnte ich einen Fotostrom von 100 nA messen. Bei einer Anodenspannung von 5 V war die Fotozelle mit 50 nA immer noch gut brauchbar.

Zum Vergleich habe ich den Fotostrom einer grünen 5mm-LED in Sperrrichtung gemessen, ebenfalls mit 5 V. Dabei musste die LED auf die Leuchtquelle ausgerichtet werden, weil sie wegen ihrer Linsenform einen engeren Sichtwinkel hat. Bei gleicher Beleuchtung kam ich auf 15 nA. Auch nicht schlecht, man könnte also eine Fotozelle zur Not durch eine LED ersetzen.

Für die Strommessung wurde ein einfaches Digitalvoltmeter mit dem Innenwiderstand 1 MOhm im Spannungsbereich 200 mV verwendet. Wenn ich da 50 mV messe, bedeutet das, dass ein Strom von 50 nA fließt. Die untere Auflösung dieser Methode liegt bei 100 pA, und wenn das Messgerät einen Innenwiderstand von 10 MOhm hat sogar bei 10 pA.


Elektronik-Labor  Notizen  Projekte  Labortagebuch