Elektronik-Labor Notizen Projekte Labortagebuch
23.12.22: Bimetallschalter intern (Letzter Eintrag 2022, dann wird das Labor geschlossen. Irgendwann im Januar geht es weiter)
Solche Thermoschalter öffnen einen Stromkreis bei einer definierten
Temperatur. Bei einigen Geräten wie z.B. Kaffeemaschinen dienen sie als
Temperaturregler, schalten also immer wieder ein-und aus. Das führt zu
stärkerem Verschleiß. Um zu sehen, wie das alles funktioniert, habe ich
beim linken Schalter die Kappe abgenommen. Hier sieht man die gewölbte
Bimetallscheibe, die bei einer definierten Temperatur nach innen
umklappt.
Zum Test habe ich die Scheibe auf einen Lötkolben gelegt. Bei der
Solltemperatur springt sie wie ein Knackfrosch davon. Alles hängt
von dieser Scheibe, den gewählten Metallen und die Tiefe der Wölbung
ab. Deshalb braucht der Schalter keine weitere Justierung. Die
folgenden Fotos zeigen, wie alles zusammengesetzt wird.
21.12.22:
Li-Akkus laden
Mein Bruder Ulli findet beim Joggen überall ausgerauchte E-Zigaretten.
Und jede enthält einen vollwertigen Li-Akku, der nur als
Einmal-Batterie verwendet wurde. Eine echte Umweltsauerei! Überall
liegt Elektronik-Schrott rum, und das seltene Lithium wird
verschwendet. Andererseits findet man so jede Menge brauchbare Akkus
für Radios, Lampen und andere Bastelprojekte.
Ein Problem ist allerdings das sichere Aufladen, Man darf so einen Akku
auf keinen Fall über 4,2 V laden. Fehler können zu ersten Problemen bis
zu einem Brand führen. Ich verwende immer mein Labornetzteil dafür,
auch wenn ich einzelne Zellen aus alten Laptop-Akkus lade. Aber immer
mit größter Vorsicht, und ohne den Raum zu verlassen.
Jetzt habe ich zufällig bei Amazon die passenden Laderegler und
Sicherheitsschaltungen für solche Akkus entdeckt: Aideepen 10 Stück
Micro USB TC4056 5V 1A Li – Ion Lithium-Akku-Ladeplatine, Ladegerät,
Modul mit Schutzmodul. Genug für alle Brüder und ihre Bastelprojekte.
Nie wieder brennende Akkus!
Sicherheitsbedenken von Nobert Renz
Hier steht, dass die vorgestellte Ladeelektronik ein sicheres Laden der
alten Akkus erlaubt. Ist das nicht sehr gefährlich? In den
professionellen Akkupacks wird nicht nur der Ladevorgang und der
Ladezustand (Tiefentladung!) überwacht, sondern auch die
Betriebsstunden. Das macht der Mikrokontroller auf der Schaltung.
Offenbar ist auch die Anzahl der Ladezyklen wegen der Sicherheit
beschränkt.
Antwort: Nach meiner Erfahrung
werden die Akkus nach vielen Ladezyklen hochohmiger und haben weniger
Kapazität. Sie eignen sich dann nur noch für kleinere Verbraucher. Und
ich gehe davon aus, dass die Akkus hochohmiger auch weniger gefährlich
sind. Nur wenn solch ein Akku ein Loch hat, schrillt bei mir die
Alarmglocke, weil Lithium bei Kontakt mit Sauerstoff brennen kann. Er
kommt dann in Quarantäne in einer Keramiktasse auf den Balkon.
Akkulader im Einsatz von Ulli
Ich habe eine von den Platinen zum Universallader gemacht, mittels
Krokodilklemmen. Auf dem Foto lade ich gerade den neuen Akku (auch von
einem Dampfer) den ich huckepack an meinem Mini Radio befestigt habe.
8.12.22:
Dual-Transistor BFX36
Unter den historischen Schätzen aus den 1970er Jahren von
Rainers Vater
waren mehrere Doppel-Transitoren verschiedener Art, die wohl mal im DLF
(Zentrum für Luft und Raumfahrt) verwendet wurden. Besonders viele
waren vom Typ BFX36. Im gleichen Gehäuse sind zwei vollständig
gegeneinander isolierte und gepaarte PNP-Transistoren. Das Ziel waren
Differenzverstärker, ein großes Thema um die Zeit, wenn es um
Verstärker für kleine Gleichspannungen und Sensorsignale ging. Ich
könnte wetten, dass ähnliche Transitoren auch in den Voyager-Sonden
stecken, die seit 1977 unterwegs sind und jetzt den Rand des
Sonnensystems erricht haben.
Wie ist das möglich, dass beide Transistoren keinen gemeinsamen Pin
haben? Bisher kannte ich das nur so, dass die Kollektoren im Gehäuse
aufgelötet waren. Weil ich genug dieser Transistoren habe, habe ich
gewagt, einen zu öffnen. Und da liegt die Antwort: Es gibt ein
Isolierplättchen mit vermutlich guter Wärmeleitfähigkeit und zwei
getrennten Kollektorflächen. So ist es wohl gelungen, dass beide
Transistoren jederzeit die gleiche Temperatur haben.
Und jetzt muss natürlich etwas damit gebaut werden. Weil auch
passende Fassungen für diese Transistoren vorhanden waren, musste ich
den Transistor selbst nicht anlöten. Und gebaut wurde ein
Highside-Stromspiegel mit den beiden PNP-Transistoren. Der Strom durch
die eine LED wird durch den Widerstand eingestellt. Die zweite LED
braucht keinen Widerstand, weil der gespiegelte Strom gleich groß
ist. Beide LEDs sind gleich hell.