Fledermausdetektor, Tipps und Tricks
Der Bausatz ist seit Anfang
November lieferbar. Wer jetzt nach Fledermäusen sucht, wird kein Glück haben,
denn sie haben sich bereits in den Winterschlaf verabschiedet. Falls jemand
zufällig einen solchen Schlafplatz entdeckt, sollte er die Tiere keinesfalls
stören, denn wenn sie zu oft aufwachen, fehlen ihnen am Ende des Winters die
Reserven.
Ich erinnere mich noch gut an einen der letzten richtig warmen Tage im September,
als ich ein Muster des Geräts ausprobieren konnte. Spät am Abend bin ich im Süden von Essen mit
dem Fahrrad an das Ufer der Ruhr gefahren. Dort gibt es oberhalb des Baldeneysees
ein kleines natürliches Auengebiet mit Wiesen, Tümpeln und Seitenarmen des Flusses.
Regelmäßig im Frühjahr wird das Ufergebiet überflutet, sodass genügend Wasser
da ist. Und Mücken. Ein ideales Jagdrevier für Fledermäuse. Und parallel zum
Fluss gibt einen Fahrradweg. Dort bin ich nach Einbruch der Dunkelheit entlang
gefahren, ganz langsam, mit einer Hand am Lenker, in der anderen Hand der
Feldermausdetektor. Und wie erwartet konnte ich die Tiere hören. An bestimmten
Stellen war eine größere Ansammlung zu hören und zu sehen, weil die Tiere sich
gegen den Abendhimmel abhoben.
Später habe ich dann auch andere Tiere hören können. Da gab es Grillen im Gras,
die ich mit bloßem Ohr nur gerade noch hören konnte, wenn sie sehr nah waren.
Mit dem Fledermausdetektor waren sie aber auch noch aus großer Entfernung zu
hören. Ein Verstellen des Frequenzreglers zeigte, dass die Geräusche dieser
Tiere sich gleichmäßig über das gesamte Spektrum verteilen. Ganz selten und
unregelmäßig war noch ein anderes Tier zu hören, dessen Geräusch sich mit dem
Fledermausdetektor wie ein heiseres Krächzen anhörte und mit bloßem Ohr nicht
zu hören war. Ich konnte nur herausbekommen, dass es sich in Bäumen und Sträuchern
aufhält, nicht aber, um welches Tier es sich handelt.
Auf dem Rückweg war es stockfinster. Der Weg führte über eine kleine Brücke,
die einen Seitenarm überspannt. Und dort gab es auf einmal unglaublich viele
Fledermäuse. Ohne das Gerät hätte ich absolut nichts bemerkt. Aber mit dem
Fledermausdetektor konnte ich orten, dass sie unterhalb der Brücke intensiv auf
der Jagd waren. Da gab es so viele Tiere auf engstem Raum, dass ich mich
gewundert habe, wie da die Ortung und Orientierung noch funktioniert. Ein
Riesenkrach im Ultraschallbereich um 40 kHz! Vermutlich waren die Tiere dabei,
sich mit dem nötigen Winterspeck zu versorgen.
Und setzt schlafen sie wahrscheinlich alle in irgendeiner Höhle. In der Nähe
des Flusses gibt es verlassene Stollen aus der Anfangszeit des Kohlebergbaus.
Vielleicht hängen sie jetzt da an der Decke. Bis zum nächsten Jahr werde ich
keine Fledermaus mehr hören können.
Aber es gibt ja in der Zwischenzeit jede Menge andere Ultraschallquellen zu
untersuchen. Da ist z.B. eine neue, besonders helle Energiesparlampe in
meinem Labor, die ich nur bei Bedarf einschalte. Und die übertrifft alle bisher
untersuchte Geräte in Sachen Ultraschallemission um Längen!
Fledermausarten, von Manfred Hartmann
Die
Fledermäuse, die du auf deiner Exkursion gehört hast werden
vermutlich Wasserfledermäuse gewesen sein. Die sind in unseren
Breiten recht häufig anzutreffen. Auf dem nachfolgenden Link kann
man einige Beispiele hören, die mit einem mir unbekannten Detektor
aufgenommen wurden.
http://www.hydro-kosmos.de/fledmaus/ultrasch.html
Bei
uns in der Nähe geht der Mittellandkanal entlang. Dort unter den
Brücken sind auch recht viele Wasserfledermäuse anzutreffen.
Wenn ein Kahn auf dem Kanal entlangfährt kann man die Tiere im
Scheinwerferlicht des Schiffes gut sehen, denn die Insekten ziehen sich
zum Licht und genau da jagen natürlich dann auch die
Fledermäuse.
Mit
diesen Piezo-US-Wandlern und ihren 40 kHz kann man ganz schön
daneben liegen.Ich erinnere mich noch, dass wir an einem stillgelegten
Bergwerksstollen im Deister. Zwergfledermäuse oder
Langohrfledermäuse (ich weiß es nicht mehr genau)
gehört haben, die mit einem AKG-Mikrofon eindeutig bei 80 oder 90
kHz zu hören waren und mit dem Piezo-Mikrofon natürlich
aufgrund der hohen Empfindlichkeit dort bei ca. 40 kHz.
Noch
eine kleine Geschichte, die ich auch von dem Diplombiologen hörte,
mit dem ich einige Male unterwegs war. Wenn die Wasserfledermaus ein
Insekt geortet hat das sie zu verspeisen gedenkt, dann gehen ihre Rufe
von dem vergleichsweise recht langsamen TakTakTakTak in ein kurzes
Trrrrrt über. Dann weiß man, sie hat bei der Jagd vermutlich
Erfolg gehabt. - - Das zur Zeit nicht so viele, oder fast gar keine
Fledermäuse mehr zu hören sind, liegt gar nicht mal an den
Temperaturen alleine. Die sind ja im Moment bzw. waren bis vor ein paar
Tagen noch gar nicht mal so niedrig. Die Fledermaus benötigt einen
gehörigen Teil Energie neben der Fliegerei zum Erzeugen ihrer
Ultraschalllaute. Wenn sie aber nun kein Insekt mehr fängt, dann
ist der angefutterte Energievorrat vielleicht nicht mehr ausreichend um
den Winter zu überstehen. Da hängen sich die Tiere lieber in
ihre Winterquartiere und beginnen langsam mit ihrem Winterschlaf. Ende
Februar oder Anfang März gehts dann wieder los. Wir haben hier
allerdings schon einmal Anfang November rund um unsere Stiftskirche -
ein sehr altes Gemäuer mit hohen Bäumen drum herum - noch
vereinzelt Fledermäuse in den frühen Abendstunden jagen
gehört.
Frangen und Antworten
Frage: Wie groß ist die Reichweite des
Fledermausdetektors?
Antwort: Die Reichweite beträgt ca. 20 m, wenn die Tiere direkt
auf mich zu fliegen, bei seitlichem Vorbeiflug ca. 10 m.
Frage: Welche Teile muss ich dazu kaufen, dass der Detektor auch
unter Wasser funktioniert?
Antwort: Das Gerät verwendet ein passives keramisches
40-kHz-Mikrofon,
das nur an zwei Drähten hängt. Es gibt solche Mikros auch in
schwarzem
Kunststoff vergossen. Ich habe es zwar nicht getestet, aber ich
vermute, so ein
Mikro kann man direkt ersetzen. Am besten wäre ein abgeschirmtes
Kabel, das dann wasserdicht ans Mikro angeschlossen werden muss.
Frage: Das Handbuch enthält unterschiedliche Angaben zu R8, 220 Ohm oder
470 Ohm.
Antwort: 220 Ohm ist korrekt und so auf der Platine bestückt. Der Widerstand
entkoppelt zusammen mit C14 die Versorgungsspannung des Oszillators vom
Mischer. Ursprünglich hatte ich mal 470 Ohm an der Stelle, was genauso gut
funktioniert. Aber im Interesse der wirtschaftlicheren Produktion habe ich auf
220 Ohm umgestellt, damit weniger unterschiedliche Widerstandswerte vorkommen.
Im Schaltbild auf S. 35 wurde diese Änderung leider vergessen. Auf der
Fehlersuchseite ist das Schaltbild bereits berichtigt.
Frage: Wie kommt es, dass mein Ultraschallsensor von seinem Gehäuse isoliert ist?
Antwort: Nachgemessen, tatsächlich ist das Gehäuse nicht wie
im Handbuch beschrieben mit einer Seite des Sensors leitend verbunden. Das ist
bei vielen Sensoren so, auch bei dem, der bei der Entwicklung des Bausatzes
vorlag. Am Ende ist dann ein etwas anderes Mikrofon verwendet worden, bei dem
auch der "Massepin" von Gehäuse isoliert ist. Damit spielt die
Einbaurichtung nun keine so große Rolle mehr..
Frage: Bei meinem Gerät gibt es eine akustische
Rückkopplung, wenn ich die lautstärke voll aufdrehe. Was kann ich dagegen tun?
Antwort: Auf der Platine ist nur ein einziger bedrahteter Widerstand. Er
hat 470 Ohm und erhöht die Verstärkung des Endverstärkers. Löten Sie diesen
Widerstand aus, dann sinkt die Verstärkung um ca. 10 dB und das Piepsen hört
auf.
Falsches IC?, von Wolfgang Kanngießer
Bei
uns ist eine junge Fledermaus abgestürzt und so sollte uns der
Fledermausdetektor dabei helfen ihre Rufe zu hören. Leider
funktionierte der Lautsprecherverstärker nicht. Dabei ist mir
aufgefallen, dass 1. ein LM386L beigelegt wurde und 2. der
invertierende Eingang offen bleibt. Ich habe jedenfalls den LM386L
gegen einen LM386N-1 getauscht und Pin 2 an Masse gelegt - schon ist
alles im grünen Bereich.
Antwort (Korrektur 4.8.14):
Das muss ein Zufall gewesen sein, vermutlich lag der Fehler woanders.
Tatsächlich ist der LM386N-1 auf der Platine beschriftet, aber der
LM386L ist absolut gleichwertig und liegt allen Bausätzen bei. Beide
Typen unterscheiden sich im Wesentlichen nur in der maximalen
Ausgangsleistung. Der Pin 2 kann an
Masse gelegt werden, darf aber auch offen bleiben, das macht bei diesem
Gerät keinen Unterschied, in anderen Fällen aber schon, vor allem wenn
ein Steckboard mit größeren Übergangswiderständen verwendet wird, wie
im UKW-Radio.
Frage: Um
welchen Typ von Ultraschallkapsel handelt es sich eigentlich? Ist das
die "UST-40R"? -> http://www.reichelt.de/?ARTICLE=22187
Antwort: Ja,
die Kapsel entspricht dem UST-40R. Bei Reichelt gibt es die kleinere
Kapsel MUS-40E. Die habe ich auch erfolgreich getestet.
Frage: Gibt
es noch bessere Ultraschallkapseln, die einen lineareren
Frequenzverlauf haben, oder haben die alle diese ausgeprägte
Resonanzfrequenz bei 40 kHz?
Antwort:
Es soll teure Elektret-Kapseln für diesen Zweck geben. Getestet habe
ich ganz normale Elektret-Mikrofone. Je kleiner desto besser, aber alle
reichen weit über 20 kHz. Nur die Empfindlichkeit war schlechter.
Methoden zum Test des Geräts ohne Fledermäuse, von Manfred Hartmann:
Finger aneinander reiben, stimmloses "s" ins US-Mikrofon zischen, über Papier
streichen oder mit dem Schlüsselbund klimpern. Man kann übrigens einen
Fledermausruf fast täuschend echt simulieren wenn man eins dieser
Ultraschall-Piezo-Mikrofone an einen Rechteckgenerator anschließt, eine
Frequenz von ca. 2..3 Hz und einige zig mV Ausgangsamplitude einstellt. Bei
jeder Flanke des Rechteckimpulses gibt das Kristallplättchen des Mikrofons kurze
Bursts mit einigen Schwingungen seiner Resonanzfrequenz, also ca. 38 kHz, ab.
Das hört sich fast wie eine Fledermaus an, die zwischen ihren Rufen nicht mal
Luft holen braucht.
Dieser Fledermaus-Simulator wurde getestet mit dem TPS-Controller
und einem Blinkprogramm für 2,5 Hz (Programm
1,1,2,7,1,8,2,7,3,4) und Ausgang A1 direkt am Piezo. Die Reichweite der
Klicks ist größer als 5 m.
Ultraschall aus der Sprühdose
Diese
Methode habe ich in einem Video gesehen, in dem Wolfgang Rudolph
den Fledermausdetektor vorstellt. Das austretende Gas erzeugt ein
starkes Rauschen im Ultraschallbereich, das man mit dem Gerät
deutlich hören kann.
Fledermausart und Frequenz
Am
letzten Wochenende habe ich an einem Waldrand Fledermäuse einer
größeren Art gesehen. Die Rufe lagen mit etwa 30 kHz auf einer tieferen
Frequenz als die der bisher beobachteten Zwergfledermäuse und
Wasserfledermäuse. Es könnte sich um das Große Mausohr gehandelt
haben, die größte hier lebende Art.
Wasserfledermäuse
Gestern
hatte ich das Glück ein paar Wasserfledermäuse an einem kleinen Teich
zu beobachten. Die Frequenz musste etwas höher eingestellt werden als
bei den Zwergfledermäusen bei mir zu Hause im Garten.
Charakteristisch für diese Art ist, dass das Knacken in ein Knarren
übergeht, wenn gerade ein Beutetier im Visier ist. Die Impulsfrequenz
wird gesteuert um es genauer orten zu können. Was mir auch zu ersten
mal aufgefallen ist: Die Tiere berühren manchmal im Flug die
Wasseroberfläche. Vielleicht erwischen sie dabei Käfer, die auf dem
Wasser laufen.
Eine Zweifarbfledermaus, von Wolfgang Kanngießer
Bei
uns ist eine junge Fledermaus abgestürzt und so sollte uns der
Fledermausdetektor dabei helfen ihre Rufe zu hören. (Frage: Gibt die
Fledermaus auch Ultraschallrufe ab, wenn sie gerade nicht fliegt?)
Unser Fledermäuschen schläft tagsüber und nachts wird gefressen und
geflogen. Sie sendet wirklich nur Signale aus, wenn sie fliegt und das
mit etwa 40 kHz. Aber etwas verwunderlich ist es, da sie
irgendwann auch nach ihrer Mutter rufen sollte. Aber vielleicht
passiert das auf eine andere Art und Weise. Leider konnte sie die
ersten beiden Tage kaum Piep sagen, denn sie war sehr geschwächt.
Sie ist in einen Regenwassereimer gefallen und musste längere Zeit
darin gekämpft haben. Jedenfalls ist sie jetzt mopsfidel und kann in
etwa 4 Wochen ausgewildert werden.
Haustiere und Ultraschall, Hinweise von Eckhard Koch
Hunde und Katzen haben ein feines Gehör und hören sehr viel höhere Frequenzen als wir. Die
allgegenwärtige Ultraschallverschmutzung durch technische Geräte stellt daher
für die Tiere eine starke Belastung dar. Oft sieht man eine auffälligi Reaktion
des Tiers, kann sie aber nicht zuordnen. Der Fledermausdetektor kann dann
helfen, die Ursache zu finden. Vielleicht ist es eine Energiesparlampe oder ein
Schaltnetzteil mit besonders starker Schallabstrahlung oberhalb 20 kHz. Das ist
ein Tierschutzaspekt, der bisher völlig vernachlässigt wurde.
Dazu zwei Beobachtungen: Vor langer Zeit habe ich mal ein UKW-Pendelaudion
gebastelt. Unsere Katze fand das gar nicht gut und zeigte panische Reaktionen
mit aufgestellten Haaren und gekrümmtem Rücken. Da war mir klar, die
Pendelfrequenz oberhalb 20 kHz wurde nicht ordentlich unterdrückt und kam aus
dem Lautsprecher. Den neu entwickelten Fledermausdetektor habe ich auf eine
ähnliche Art daraufhin getestet, ob vielleicht Restsignale des Oszillators sich
unerwünscht bis zum Lautsprecher durchgekämpft haben. Das Gerät habe ich
einem Hund (einem großen Labrador) zur Beurteilung vorgelegt und zum Test
mit beiden Reglern herumgespielt. Er hat zwar interessiert geschnüffelt, aber
sonst nicht reagiert und vor allem nicht mit den Ohren gewackelt. Mein Schluss:
Das Gerät ist hunde- und katzentechnisch unbedenklich, macht also selbst keinen
Ultraschall-Krach.
Fledermausdetektor als Uhren-Stethoskop,
von Eckhard Koch
Gestern habe ich den Fledermausdetektor benutzt, um
mechanische Uhren zu kalibrieren: Perfekt! Es gibt eine Freeware (Biburo) aus
Japan:
Download: http://tokeiyade.michikusa.jp/download/
Demo Video: http://youtu.be/7gjW3h3NK08
In diversen Uhrenforen haben die Leute immer Probleme mit
den Mikrofonen. Ich dachte, hören wir doch mal, ob da nicht auch Ultraschall
aus den Uhren rauskommt: Es kommt! Dann brauch man nur noch abstimmen auf
"Bestes Ticken" und das Mikro von Rechner auf den Lautsprecher des
Fledermaus-Detektors legen. Vorteile: Super Störabstand, prima Pegel. Den Rest
macht dann Biburo allein.
Tip: Das obere Fenster weiter nach unten ziehen, dann kann
man die Auswerteschwelle besser einstellen. Im unteren zeigt der Plot, ob die
Uhr vor- oder nachgeht. Oben Rechts, wieviele Sekunden pro Tag. Biburo muss
dazu ca. 30 Sekunden lang sampeln, also etwas Geduld.
Einstellen muss man eigentlich nichts.
Mit normalem Mikro an den Uhren ging’s es gar nicht, mit
Ultraschall aber perfekt. Man kann übrigens auch den 32-kHz-Quarz in Quarz-Uhren
hören.
Fledermausdetektor empfängt DCF77-Signal
Jetzt im März sind die Fledermäuse ja noch im Winterschlaf.
Da kann das Gerät gut für andere Aufgaben eingesetzt werden. Im Prinzip handelt
es sich bei der Schaltung um einen VLF-Direktmischer. Dass er auch elektrische
Felder z.B. von Gewittern und von technischen Geräten empfangen kann, steht ja
schon im Handbuch. Aber auch magnetische Felder kann man aufnehmen. Nötig ist
dazu nur eine passende Empfangsspule. Ein Versuch mit einer Ferritdrossel mit
10 mH war erfolgreich. Zusätzlich ist ein Koppelkondensator mit 100 nF nötig,
damit die Basisspannung des Vorverstärkers nicht kurzgeschlossen wird. Mit
einem Jumper kann ich nun zwischen Ultraschallmikrofon und magnetischer Antenne
umschalten. Mit der Spule konnte ich den Zeitzeichensender DCF77 bei 77,5 kHz
empfangen. Außerdem gab es mehrere starke Signale von einem PC-Monitor. Durch
Drehen der Spule kann die Richtung der Felder eindeutig festgestellt werden.
Video zum Testbetrieb: http://youtu.be/6U53gpQtjdo
Fledermausdetektor empfängt SAQ Grimeton
Der historische Maschinensender SAQ https://alexander.n.se/die-radiostation-saq-grimeton/?lang=de
arbeitet auf 17,2 kHz. Die Station wird nur zu besonderen Gelegenheiten
wieder eingeschaltet, und viele Amateure in aller Welt versuchen sie zu
empfangen. P-P- Matu hat es mit dem Fledermausdetektor und einer
Entmagnetisierungsspule aus einem alten Fernseher oder Monitor als
Antenne geschafft.
Ultraschall-Laute eines Insekts: http://youtu.be/yWS3gfv1vxo
In
dunkler Nacht wurden diese Laute bei 20 kHz bis 100 kHz geortet. Das
Tier saß in einem Baum und war nicht zu sehen. Mit bloßem Ohr konnte
man auch nichts hören. Im Abstand von 10 Metern gab es einen Busch mit
noch so einem Tier. Beide schienen sich zu unterhalten. Inzwischen
glaube ich, dass es Zikaden gewesen sein könnten. Erkennt jemand den
Sound und kann es bestätigen?
Die Punktierte Zartschrecke von Peter Gerber, HB9BNI
Zuerst
hörte ich Geräusche aus einem Baum. Da das Mikrofon ja eine gewisse
Richtwirkung hat, ließ sich der Verursacher anpeilen und fotografieren.
Auch ich hörte die Klicks auf allen Frequenzen, immer gleich
laut. Die Klicks waren nur im Pflaumenbaum hörbar, im unmittelbar
daneben stehenden Apfel- bzw. Feigenbaum war nichts zu hören. Die
Klicks
beginnen erst bei ziemlicher Dunkelheit und die Klicker sind nach einer
Störung dann für einige Minuten still. Bei den Insekten im Baum handelt
es sich wahrscheinlich nicht um eine Grille, sondern um eine
Laubheuschrecke, die Punktierte Zartschrecke, eine Langfühlerschrecke,
Leptophytes punctatissima: http://de.wikipedia.org/wiki/Punktierte_Zartschrecke
Das
Bild aus meinem Pflaumenbaum, die Pflaumen sind bis etwa 20 mm lang,
wenn am Verfaulen, wie dieses blaue Exemplar, dann schrumpfen sie. Alle
Exemplare, die ich bis jetzt dank Lokalisation mit dem
Ultraschall-Detektor gefunden habe waren Männchen. Bei meinem
Pflaumenbaum sehen die Fraßspuren so aus wie bei Wikipedia, mit
teilweise erhaltenen Blattadern.
Und hier zum Vergleich die Geräusche von Fledermäusen: Fledermaus1.mp3
Ultraschall-Rufe der Fledermäuse, von Viacheslav Gromov
Der
Sommer verabschiedet sich langsam. Jedes Mal, als ich abends in den
Gärten mit dem Fahrrad fuhr, sah ich Fledermäuse. Die Flügelform, das
Gleiten und der Flug waren einzigartig und nicht zu verwechseln.
Außerdem war ich immer über ihre Größe erstaunt. Gestern bin ich
endlich auf die Jagd nach den Ultraschalltönen dieser Tiere irgendwo in
Schwarzwald, am Ende der Welt, gegangen. Es war schon fast ganz dunkel
und ich sah mal wieder Fledermäuse. Interessanter Weise liegt kein
Gewässer in der Nähe, wo man Fledermäusen oft begegnet. Also den
identisch nachgebauten Ultraschalldetektor von Franzis raus, um den
Tönen zu lauschen. Es erinnerte mich sehr an die Töne des
Ultraschall-Entfernungsmessers aus dem Baumarkt – ist ja auch das
gleiche Prinzip. Wenn sie über oder neben meinem Kopf und somit auch
über dem Asphalt flogen, war der Verstärker bei voller Lautstärke sogar
oft übersteuert. Mir ist es gelungen, mit dem Smartphone einige Rufe
aufzunehmen. Nicht die perfekte Variante, denn jedes Mal, wenn mein
Smartphone mal wieder Daten mit dem Mobilfunknetz ausgetauscht hat,
habe ich mich vor den plötzlichen und lauten Tonen aus dem Detektor
erschreckt.
Fledermausdetektor hört Ubootsender DHO38
: https://www.youtube.com/watch?v=EPRdWvXZkmg
Urlaub im Emsland, der Fledermausdetektor liefert seltsame
Signale. Wenn mich nicht alles täuscht ist das der Marinesender DHO38
mit 800 kW auf 23,4 kHz in einer Entfernung von ca. 50 km.
http://de.wikipedia.org/wiki/L%C3%A4ngstwellensender_DHO38
Empfindlichkeitstest von Stefan Bion
Kürzlich
habe ich Franzis-Fledermausdetektor aufgebaut und heute einen
kleinen Test damit gemacht. Dazu habe ich einige kleine Metallösen
abwechselnd von einer Hand in die andere rieseln lassen und mich dabei
immer weiter von der Ultraschallkapsel entfernt. Erstaunlich: Obwohl
das Geräusch mit bloßem Ohr gerade noch so eben hörbar ist, registriert
der Detektor es noch aus 10 Metern Entfernung mit 1 Raumteiler-Regal
und 1 offene Zimmertür dazwischen!
Zum Test: http://www.stefanbion.de/tmp/test-franzis-fledermausdetektor/
Der Fledermausdetektor in der Praxis von Jan-Erik Ahlborn, Wespenberater und Naturpädagoge,
Auf
der Suche nach Fledermausdetektoren für meine Naturpädagogik stieß ich
im Internet auf verschiedenste Angebote. Es gibt Empfehlungen von
Naturschutzverbänden und YouTube Videos von Bausätzen. Meine
Entscheidung wurde auf preislicher Ebene getroffen. Ich hatte die Wahl
zwischen 70 – 290 € für ein einzelnes Gerät oder einen Lötbausatz von
Franzis für ca. 20 €. Ich konnte wegen des wirklich attraktiven
Preises gleich einige davon bestellen. Obwohl mein Budget klein war
reichte es erstmal aus für insgesamt 7 Stück. Die Bestellung erfolgte
über Amazon. Zuverlässig und schnell geliefert ging es dann an den
Zusammenbau.
Also der Bausatz ist wirklich sehr gut verpackt.
Neu und übersichtlich. Eine vorgelötete Platine und nur noch wenige
anzulötende Bauteile ließen auch mein handwerkliches Inneres wieder
einfordern. Obwohl eine Beschreibung mit allen Einzelheiten dabei war,
nutzte ich zugleich noch Videos über den Zusammenbau der Detektoren auf
YouTube. Zus absoluten Sicherheit kaufte ich mir jedoch noch einen
guten Lötkolben mit feiner Spitze und Elektronik-Lötzinn. Bis dato war
aber immer noch kein Video zu finden wo ein echter Test bei
Fledermäusen gemacht wurde. Wie ein Kind machte ich mich also frisch
ans Werk und baute den ersten Detektor zusammen. Reine Bauzeit mit viel
Nachlesen und Rückversicherungen ob alles passt- kam auf ca. 2 Stunden.
Die anderen später waren dann schneller zusammengebaut. Jeder der sich
da ran traut kann mit den mitgelieferten Anleitungen diesen Bausatz und
dem entsprechenden Werkzeug zusammenbauen. Eine 9V-Blockbatterie (nicht
im Lieferumfang) wird für den Betrieb benötigt!
Noch am selben
Abend stieg die Spannung als ich den Franzis Fledermausdetektor
ausprobierte. Meine Lebensgefährtin und ich hielten den fertigen
Bausatz aus dem Badfenster. Durch die großen Regler - einer für
Lausprecherstärke ganz rechts auf Anschlag einer um die Frequenz zu
stellen - mittig oben ca. 40 kHz- geht alles ganz fix. Mir kamen fast
die Tränen als ich lange nicht hörbares nun mit eigenen Ohren vernahm.
Obwohl ich die Ultraschalllaute von Fledermäusen durch Filme und eigene
Vorträge kenne, war ich zu tiefst gerührt. In stockdunkler Nacht
vernahm ich in scheinbar unbelebter Natur Lebenszeichen von den
einzigen fliegenden Säugetieren unserer Welt.
Es waren für mich
unzählige verschiedenster Ruflaute zu hören. Die Nacht lebt- und es war
wie eine neue Explosion des Lebens in meinem Herzen. Mir war klar, das
darf niemandem mehr verborgen bleiben. Die Welt muss wissen, dass es
sie inmitten um uns herum gibt, nur dadurch können wir sie weiter
schützen. Ich machte also von diesem Erlebnis ein erstes Video. Kurz
darauf fuhr ich mit meiner ganzen Patchwork-Familie auf die Mindelburg,
ein mittelalterliches Schloss des Ritters von Frundsberg zu Mindelheim.
Dort oben bekam jedes Mitglied einen eigenen Fledermausdetektor in die
Hand. Es war nachts um 23 Uhr. Aber der Himmel schallte lautstark und
die Umgebung war durch das gelbe Licht der Strahler eine gelungene
Kulisse für das Fledermausspektakel. Alle waren begeistert.
Die
Handhabung der Detektoren ist kinderleicht. Man kann unterschiedlichste
Ruflaute voneinander unterscheiden. Ob es reicht die Arten zu bestimmen
entzieht sich meiner Kenntnis, aber das ist nicht wichtig. Das Erlebnis
rechtfertigt diesen Preis allemal. Für jung und alt lässt sich ein seit
über 50 Millionen Jahren verborgenes und vom Aussterben bedrohtes
Säugetier wieder in unsere Köpfe rufen.
Für die Naturpädagogik
wärmstens zu empfehlen, ein Muss für mich. Um größere Gruppen auf
Wanderschaft schicken zu können habe ich jetzt insgesamt 17 Stück
angeschafft. Ich referiere mit einem Kinderprogramm an einer
Umweltstation und bin Naturpädagoge (VHS). Ich erzähle ab sofort nicht
nur noch über Fledermäuse oder zeige kleine Filmausschnitte und
Mediadateien über deren Ultraschalllaute- bei mir dürfen Kinder in
Zukunft das Leben der Fledermäuse durch den Franzis Fledermausdetektor
mit eigenen Sinnen erfahren.
Einbau eines MEMS-Mikrofons
Das hier verwendete MEMS-Mikrofon ist bei Modul-Bus (www.ak-modul-bus.de/stat/mems_mikrofon_sph0611lr5h_1.html)
erhältlich. MEMS steht für Mikromechanisches System und meint extrem
kleine Strukturen aus Silizium. In einem MEMS-Mikrofon befindet sich
ein winzig kleines Kondensatormikrofon. Wegen der geringen Ausdehnung
ist es auch im Ultraschallbereich empfindlich. Die Datenblätter zeigen
zwar oft nur einen geraden Bereich bis etwa 10 kHz. Aber solche
Mikrofone lassen sich auch noch weit über 50 kHz verwenden. Und sie
haben eine sehr gute Empfindlichkeit bei geringstem Grundrauschen.
Während
ein Elektret-Mikrofon einen JFET verwendet, ist es hier eine Schaltung
zur Messung der Kapazität. Das genaue Messprinzip wird zwar von den
Herstellern nicht offen gelegt, aber mit dem Oszilloskop sieht man
Reste von HF-Signalen im Bereich um 1 MHz. Es ist daher zu vermuten,
dass ein Oszillator verwendet wird um die Kapazität zu messen.
Während
das originale Ultraschallmikrofon im Fledermausdetektor im NF-Bereich
sehr unempfindlich ist, hat das MEMS-Mikrofon einen sehr geraden
Frequenzgang. Daher ist die Gefahr einer akustischen Rückkopplung vom
Lautsprecher viel größer. Das Mikrofon wurde deshalb testweise weit
außerhalb des Geräts an einem Kabel montiert. Außerdem ist ein
Hochpassfilter erforderlich, um die NF-Empfindlichkeit zu
reduzieren.
Die Stromversorgung mit ca. 3 V erfordert einen dritten Draht, der zu R8 führt.
Erfahrungen:
Die Empfindlichkeit ist vergleichbar mit dem originalen Mikrofon am
Resonanzpunkt. Aber der Frequenzgang ist hörbar glatter. Man hört daher
Signale abseits von 40 kHz wesentlich besser. Außerdem ändert sich der
Klang. In vielen Fällen hört man die Melodie eines Fledermausrufs sehr
viel deutlicher.
Mini-Fledermausdetektor von Fritz Wegener
Hier
wurde Franzis Fledermausdetektor (Lötversion) in ein kleines Gehäuse
gebaut, sodass er in die Jackentasche passt. In dieser Größe gibt es jetzt
eine kleine Serie ganz unterschiedlicher Fledermaus-Detektoren.
Fledermausdetektor ab 7 kHz
Der frequenzbestimmende Kondensator C15 am NE555 des
Fledermausdetektors hat 1 nF. Damit liegt die tiefste Frequenz bei ca.
20 kHz. Um tiefere Frequenzen zu empfangen, kann man einen weiteren
Kondensator parallel schalten. Zum Glück sind die erforderlichen
Lötstellen an den Anschlüssen der Platine zugänglich. Der Kondensator
wird also einfach am Poti (P1A) und am Minusanschluss (V_GND)
angelötet. Ich habe mich für einen Kondensator mit 2,2 nF entschieden.
Insgesamt hat die Schaltung dann 3,2 nF, also dreimal mehr als
original. Die Frequenz sollte also bei 20 kHz/3 = ca. 7 kHz beginnen.
Tatsächlich wurde das untere Ende bei 7,5 kHz festgestellt. Ich hätte
auch 3,3 nF einbauen können um bis ca. 5 kHz zu kommen.
In diesem Bereich ist das Ultraschallmikrofon nicht mehr sehr
empfindlich. Versuche haben aber gezeigt, dass die Empfindlichkeit noch
reicht. Zum Test habe ich eine offene Piezo-Scheibe an einen
Tongenerator angeschlossen. Bei 7.5 kHz ist eine klare Pfeifstelle zu
hören. Den Originalton konnte ich erst im Abstand 10 cm direkt hören,
aber der umgebaute Fledermausdetektor konnte ihn noch in 2 m Entfernung
empfangen. Schallquellen mit hohen Frequenzen lassen sich ja
bekanntlich mit den Ohren nur schwer orten. Der Fledermausdetektor kann
dann helfen, die Ursache ausfindig zu machen.
Nach dem Umbau steigt die Gefahr einer akustischen Rückkopplung, die
man als lautes Pfeifen hört. Man muss dann den Lautstärkeregler
zurückdrehen, bis das Pfeifen verschwindet. Das Problem könnte mit der
Verwendung eines Kopfhörers gelöst werden, wenn es auf höchste
Empfindlichkeit ankommt. Eine weitere Maßnahme wäre die Verwendung
eines Elektret-Mikrofons oder einen MEMS-Mikrofons (s.o.).
Verwendung der Schutzhülle, von Gerhard Birkenstock
Dass die beiden Gehäusehälften sich leicht öffneten, hat mich immer
wieder genervt. Da ist mir der Gedanke gekommen, einfach die
Steckschachtel (Einband) mit der Schere etwas zu bearbeiten. Dann die
beiden Teile wieder zusammenfügen, und schon geht nichts mehr auf. Und
die Optik leidet auch nicht unter dieser Maßnahme.
Eine Fledermaus-Frequenzskala
Auf Nachfrage habe ich eine Frequenzskala für meinen Fledermausdetektor
gebastelt, wobei ich einen Signalgenerator als Hilfsmittel hatte.
Allerdings müsste man das für jedes Gerät neu machen, weil es gewisse
Toleranzen gibt. Was man aber auf jeden Fall sehen kann, ist die
zunehmende Steilheit der Einstellung. Im unteren Bereich ab ca. 25 kHz
nehmen 10 kHz einen großen Winkel ein, nach oben liegen die Frequenzen
näher beieinander. Bei 40 kHz hat das Mikrofon die größte
Empfindlichkeit. Das ist die Einstellung, die man zuerst einstellen
sollte.
Siehe auch:
Youtube-Video zum Test des Fledermausdetektors: http://youtu.be/3zeZBSQupos
Eine Ultraschallpfeife: www.b-kainka.de/kosmos/zusatzfledermaus.htm
Fledermausrufe:
https://www.fledermausschutz-suedhessen.de/praktisches/fledermausrufe.htm