Mini-UKW-Empfänger "Mieze"          

von Günther Zöppel                  
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Der letztens von mir aufgebaute Kleinempfänger "Rakete" kam als Weihnachtsgeschenk so gut an, dass in der Familie weitere Wünsche nach solch einem problemlos mitnehmbaren Miniradio laut wurden und ich mich deshalb zu einem weiteren etwas anders realisierten Miniatur-Aufbau entschloss. Herausgekommen ist der Empfänger "Mieze" - Miniatur-Empfänger, zweites Exemplar.



Die Teleskopantenne wurde weggelassen, stattdessen eine Loopantenne gehäuseintern verlegt, welche von der Empfangsleistung her der ersteren in nichts nachsteht, alle Sender werden vom Suchlauf genauso gut gefunden. Gleichzeitig wird das Gerät dadurch etwas handlicher. 



Die Betriebsspannung für den BK1068 wurde aus der Akkuspannung von max. 4,2 V, reduziert um die Flussspannung einer Si-Diode von ca. 0,6 V, gewonnen und liegt damit bei max. 3,6 V, was den von AK Modul Bus genannten Spezifikationen für den Schaltkreis entspricht.  Um den Einschalter zu sparen, wurde die Stummschaltung des NF-Verstärkers genutzt, um bei Drücken des Mute-Tasters am BK1068 den MC34119 ebenfalls in den Stromsparmodus zu setzen. Dazu reicht ein High am Pin1 aus, welches über eine Transistorschaltstufe erzeugt wird, da die Ausgangsspannung des BK1068 im Mute-Fall zu Null wird und damit T1 sperrt, womit der Verstärker fast keinen Strom mehr zieht und die LED verlischt. Der Widerstand R7 über der LED ist nötig, um im Stromsparmodus einen Minimalstrom für Pin1 zu liefern, damit der Zustand aufrechterhalten wird. Um im Normalbetrieb ein Flackern der LED im Takt der NF-Modulation zu verhindern - da der Steuertransistor ja vom NF-Ausgang des BK1068 bedient wird - wurde C5 zwischen C und B eingefügt, der das Signal durch seine Integrationswirkung etwas glättet. Selbst bei maximaler Lautstärke ist optisch kein LED-Flackern zu erkennen.



Die gemessene Gesamtstromaufnahme im Mute-Modus beträgt ca. 220 µA, das ist für den Akku zwar eine Belastung, aber die ist so minimal (Akku 1200 mAh /  0,22 mA = 5454 h !), dass es praktisch zu vernachlässigen ist. Lautstärkeabhängig schwankt der normale Betriebsstrom zwischen 30 und 100 mA, wobei man das Maximum wegen zu hoher Gehörbelastung besser nicht ausnutzt ;-)



Der Lautsprecher stammt aus einem ausgeschlachteten Plasmafernseher und bot sich wegen seiner Kleinheit und guter Basswiedergabe an. Verglichen mit "Rakete" klingt "Mieze" daher etwas fülliger.  Das Gehäuse (49mm B x 72mm H x 27mm T) ist wie bei "Rakete" ein Polystyrol-Standardprodukt und kann z.B. von Reichelt oder Kemo bezogen werden. Der Lautsprecher und die Bedienelemente wurden  mit Heißkleber in entsprechend hergestellten Gehäuseaussparungen befestigt. Die Vorderansicht wurde wieder mit FrontDesigner gestaltet. Das Gerät ist, ohne es zu öffnen, über eine Buchse mit einem dafür geeigneten Ladegerät nachladbar. Der Akku (Li-Ion 1,2Ah) stammt aus einem stillgelegten Handy und tut hier bisher seine Pflicht ohne Beanstandungen.



Leider bietet der BK1068 meines Wissens keine Möglichkeit, die Frequenzeinstellung irgendwo zwecks Anzeige abzugreifen, aber bei Kenntnis der Senderverteilung im UKW-Bereich findet man sich auch so zurecht, zumal ja die Sendernamen oft angesagt werden. Jedenfalls wurde mir das Gerät dankend abgenommen und tut seinen Dienst. Bleibt zu hoffen, dass nicht noch weitere Interessen an solchen Geräten bestehen - da könnte ich mich wieder anderen Bastelherausforderungen widmen ;-)

Wie schon Dietrich Drahtlos sagte, wenn ich mich recht erinnere :

Wenn der Prototyp gefiel,
folgt noch mehr im gleichen Stil.

Oder frei nach Zöppel:

Rabauke, Rakete, Mieze,
man hört´se und man sieht´se.

Günther Zöppel
Pockau,  Januar 2015 


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