Miniatur-UKW-Empfänger Rakete
von Günther Zöppel
Nach den guten Erfahrungen beim Aufbau des Empfängers "
Rabauke" lag es
nahe, den zweiten BK1068-Baustein, den ich zum Kennenlernen und
Experimentieren
von AK Modul Bus erworben hatte, in einem Miniaturempfänger
einzusetzen, der
als Weihnachtsgeschenk für meine Frau vorgesehen ist. Der Empfänger
soll daher
klein und leicht sein, da er dann sicher oft in der Handtasche
mitgenommen
werden wird, und in Frauenhandtaschen herrscht ja naturgemäß
Platzmangel….
Ich hatte gerade noch ein schwarzes Polystyrol-Gehäuse mit
den Abmaßen 75mm Höhe, 49mm Breite und 21mm Tiefe vorrätig, welches
entsprechend vorbereitet wurde (siehe Fotos) indem für die
Bedientaster,
Buchsen und Schalter entsprechende Durchbrüche eingearbeitet wurden.
Der
Lautsprecher stammt aus einem defekten Diktiergerät, hat 35mm
Durchmesser,
die Öffnung dafür wurde mit einem Plaste-Laubsägeblatt ins
Gehäuse gesägt und die Öffnung mit Lautsprecherstoff hinterklebt.
Die 3 Stück NiMh-Akkus (Bauform AAA, 1,2V/600mAh) waren als
Stromversorgung in einer ausgedienten Solarleuchte vorhanden, taten in
der
Versuchsschaltung auch ihren Dienst, wurden aber später noch durch
neuere Akkus
mit 1000mAh ersetzt, weil sie die Ladung
nicht lange hielten. Sie waren beim rauhen Solarbetrieb offenbar durch
Tiefentladung vorgeschädigt. Die Taster
sind SMD-Typen mit 6x6 mm Außenmaß. Diese wurden mit Plastekleber im
Gehäuse
befestigt.
Zur besseren Übersicht bei der Bedienung wurden auf
Fotopapier entsprechende Folien gestaltet und mit Plastekleber am
Gehäuse
befestigt. Die Akkus sind von außen, ohne das Gehäuse öffnen zu müssen,
über
eine 2,5mm-Klinkenbuchse nachladbar. Die eingesetzte weiße LED war
eigentlich
nur als Betriebsanzeige geplant, ist aber trotz des geringen
Flussstromes von
ca. 3 mA sehr hell, sodaß sie als Behelfstaschenlampe, z.B. beim
nächtlichen
Schlüssellochsuchen, dienen kann. Dazu kann das Radio auch durch Druck
auf die
Mute-Taste stummgeschaltet werden. Die Innereien des Radios wurden auf
einer
Universalplatine untergebracht, die in Führungslaschen, welche im
Gehäuse
reichlich vorhanden sind, eingeschoben wurde. Das Herstellen einer
speziellen
Leiterplatte erschien als nicht nötig, da die Anzahl der Bauelemente
(meistens
SMD-Teile, aber auch bedrahtete Miniaturteile) begrenzt ist und das
Gerät
ohnehin ein Unikat bleiben soll, wo sich der Aufwand eines
Leiterplattendesigns
nicht lohnt und somit auch der "Bastlercharakter" des Empfängers
betont wird.
Die Antenne ist wie auch beim "Rabauke" ein
miniaturisierter Teleskopstab mit ausgezogen 17cm Länge, der für sehr
guten und
trennscharfen Empfang als ausreichend ermittelt wurde.
Die Schaltung weist
keine gravierenden Besonderheiten auf, ist ähnlich organisiert wie beim
"Rabauke". Geplant war eigentlich die alleinige Verwendung des
BK1068, die erzielte Lautstärke erwies sich dann aber doch als etwas
gering -
daher wurde noch der aus dem diesjährigen UKW-Weihnachtskalender
bekannte
MC34119 eingesetzt, der mit der Widerstandskombination R5 = 4k7 / R6 =
47k auf
eine Spannungsverstärkung von 10 eingestellt wurde, was sich im
praktischen
Betrieb als ausreichend mit gewissen Reserven erwies. Die
Betriebsspannung für
den BK1068 von ca. 3 V wurde aus der Akkuspannung von 3,6 V durch die
Reduktion
um die Flussspannung einer Si-Diode von ca. 0,6 V gewonnen und mit
einem
SMD-Elko zusätzlich gestützt, der an der BK1068-Platine zwischen den
Stromversorgungsanschlüssen angebracht wurde.
Das Gerät wiegt ca. 130 g. Die Batterien mit jetzt 1000 mAh
halten ziemlich lange, bei
mäßig eingestellter Lautstärke fließen ca. 30 mA Betriebsstrom.
Natürlich sind
vom Klang her bei solch einem Minigerät keine Bassorgien zu erwarten,
aber der
kleine Lautsprecher klingt in dem geschlossenen Gehäuse subjektiv ganz
gut, auf
keinen Fall "quäkig" wie manches Billigprodukt.
So, bleibt mir nur noch zu hoffen, dass das Ding als
Geschenk gut ankommt.
Und noch was :
Der Name "Rakete" leitet sich ab von : Radio Aus Kleinsten
Einzelteilen, Taschenlampe Eingebaut.
Günther Zöppel
Pockau, Dezember 2014