10.9 Der Bye-Bye-Blinker

     

von Andreas Thaler       

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Burkhard Kainka:

Die letzte Blinkschaltung arbeitet mit abschaltbaren Basiswiderständen. Um den Blinker zu starten, muss man beide Jumper an den 27-kΩ-Widerständen aufstecken. Die Schaltung entspricht dann dem schnellen Wechselblinker in Kap. 10.5. Wenn man beide Jumper entfernt, wird das Blinken immer schwächer und immer langsamer. Man kann sich vorstellen, dass jemand mit einem Zug abreist, und aus dem Fenster winkt, bis er langsam in der Ferne verschwindet.

Eigentlich dürfte diese Schaltung gar nicht funktionieren. Denn ohne die Ladewiderstände dürfte die Basisspannung nicht mehr so weit ansteigen, dass der Transistor wieder in den leitenden Zustand kippt. Und mit idealen Kondensatoren würde es auch nicht funktionieren. Aber die verwendeten keramischen Kondensatoren haben den schon beobachteten Nachlade-Effekt. Auch nach längerer Zeit streben sie immer noch etwas in Richtung des vorangegangenen Ladezustands. Das wirkt effektiv wie ein langsam abnehmender Isolations-Fehlerstrom, der den Blinker bis zu eine Minute nach dem Abschalten noch langsam weiter laufen lässt. Ähnliche Eigenschaften haben auch Elektrolytkondensatoren, mit denen die Schaltung auch funktionieren würde.

Statt der beiden Start-Jumper reicht auch eine Berührung der Kontakte um den Blinker wieder neu zu starten oder wieder etwas heller und schneller zu stellen. Der Hautwiderstand in der Größenordnung von 1 MΩ bildet dann die Basiswiderstände.

 

Schaltungssimulation mit EveryCircuit

 



Schaltersequenz:

S1 EIN – S2 EIN – S3 EIN – S2 AUS – S3 AUS