Burkhard Kainka:
Die Lampe soll nach dem Ausschalten noch
lange nachleuchten und dann ganz allmählich schwächer werden. Lange Zeiten
erreicht man, wenn der Kondensator zwischen Basis und Kollektor eingebaut wird.
Eine solche Schaltung nennt man einen Integrator, weil die Ausgangsspannung
sich mit dem Eingangsstrom und der Zeit ändert. Ein größerer Strom oder eine
längere Zeit ergibt also eine größere Änderung der Ausgangsspannung. Beim
Einschalten des Basisstroms ändert sich die LED-Helligkeit langsam und erreicht
erst nach einigen Sekunden ihr Maximum.
Öffnet man den Schalter, sorgt nur noch
der geringe Basisstrom für eine Änderung der Kondensatorspannung. Und die
Änderung der Kollektorspannung wirkt der schnellen Entladung entgegen. Während
nämlich die Basisspannung geringfügig sinkt, steigt die Kollektorspannung stark
an. Die Änderung wird dadurch verlangsamt. Die Schaltung arbeitet so wie ein
wesentlich größerer Kondensator zwischen Basis und Emitter.
Schaltung
mit Kondensator
Verlauf der Kollektor-Emitterspannung (UCE)
nach Ein- und Ausschalten der Basisspannung.
Nach dem Einschalten teilt sich die
Basisspannung auf den Kondensator und die Basis des Transistors auf. Der
Kondensator lädt, damit fällt an ihm zunehmend weniger Spannung ab und die
Spannung an der Basis des Transistors steigt. Nachdem der Kondensator seine
größtmögliche Spannung erreicht hat, schaltet der Transistor maximal durch.
Wird die Basisspannung ausgeschaltet,
versorgt der Kondensator die Basis mit Spannung. Der Kondensator entlädt sich,
damit wird auch die Basisspannung stetig kleiner und UCE nimmt zu.
Werte der Schaltung nach vollständiger
Ladung des Kondensators. UCE liegt auf Minimalwert, der Transistor
schaltet voll durch, die LED leuchtet mit maximaler Helligkeit.
Werte der Schaltung nach Abschalten der
Basisspannung. Der Kondensator entlädt über die Basis des Transistors, UCE
nimmt stetig zu während die LED langsam abdimmt.
Schaltung
ohne Kondensator
(Hinweis B. Kainka: Die
Spannungsspitze nach dem Ausschalten scheint mir ein Fehler des
Simulators zu sein. Jedenfalls will mir keine Erklärung dazu einfallen.
Falls jemand es mit einer anderen Software testen will, wäre ich auf
das Ergebnis gespannt. Ob LTSpice wohl ein anderes Ergebnis zeigen
würde?)
Der Transistor wird nun als Schalter ohne
Verzögerung angesteuert.
Vor dem Einschalten der Basisspannung
entspricht UCE der Betriebsspannung.
Nach dem Einschalten schaltet der
Transistor sofort durch, UCE fällt auf einen Minimalwert.
Durch das Ausschalten der Basisspannung fällt die gesamte Betriebsspannung an der Kollektor-Emitterstrecke ab, UCE entspricht somit wieder der Betriebsspannung.
Die Werte der Schaltung nach dem Einschalten
der Basisspannung.
Hier ist auch zu sehen, dass die Werte der
Schaltungsversion mit Kondensator entsprechen, nachdem dieser voll geladen ist.
Der Kondensator lässt nach dem Aufladen keinen weiteren Strom passieren, damit
fließt der Basisstrom vollständig in die Basis des Transistors und schaltet
diesen voll durch.
Und die Werte nach dem Abschalten der
Basisspannung. Der Transistor sperrt sofort, es fließt kein Strom in der
Schaltung, die LED ist dunkel.
Vergleich mit LTSpice von Jürgen Heisig
Nebenbei scheint die abgebildete Simu den Startmoment nicht zu
berücksichtigen - jedenfalls fehlt die Stromspitze am Anfamg,
wenn der Elko erstmalig aufgeladen wird.