Das Franzis-FM-Radio, Erweiterungen

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Das Franzis-UKW-Radio ist bereits für einige Erweiterungen ausgelegt, die man im Schaltbild nachvollziehen kann. Es gibt immer noch etwas zu verbessern!


Dipol-Antenne

Das Franzis-UKW-Radio kann sehr einfach mit einer Dipol-Drahtantenne erweitert werden. Damit wird der Empfang vor allem bei schwachen Stationen noch besser. Die Antenne besteht aus zwei Drahtstücken mit je 75 cm Länge. Sie werden am Pluspol der Betriebsspannung (HF-Masse) und am Antenneneingang angeschlossen. Für die Durchführungen sticht man zwei passende Löcher in das Gehäuse. Drahtknoten sorgen für die nötige Zugentlastung.
 


Bei Bedarf legt man die Antennendrähte möglichst weit aus. Wenn sie nicht benötigt werden, kann man sie einrollen und mit in das Gehäuse legen. Übrigens reicht auch schon der linke Antennendraht für eine merkliche Verbesserung. Er bildet ein wirksames Gegengewicht zur Antenne, wenn das Radio nicht in der Hand gehalten wird, sondern auf dem Tisch steht (vergleiche Erdanschluss und Gegengewicht beim DSP-Radio).

 



Umbau zum Scanner-Radio

Das Schaltbild zeigt ja bereits die Möglichkeiten (Siehe auch: Datenblatt des TDA7088). Bauen Sie zwei Tastschalter ein. Stechen Sie dazu jeweils vier kleine Löcher ins Gehäuse, stecken Sie die Taster hindurch und biegen Sie die Anschlüsse an der Rückseite um.



Auf der Platine sind die Anschlüsse SC1 (Scan) und RE2 (Reset) bisher noch frei. Schließen Sie hier die beiden Taster an. Der Gegenanschluss kommt jeweils an V+. Der Anschluss zum Mittelanschluss des Abstimm-Potis muss frei bleiben, das entsprechende Kabel wird also entfernt.



Mit dieser Änderung arbeitet das Radio mit vollautomatischem Suchlauf. Ein Druck auf die Scan-Taste (rechts) sucht jeweils den nächsten Sender. Mit der Reset-Taste (links) beginnen Sie wieder am unteren Bereichsende.


AFC-Funktion

Der TDA7088 hat als Scanner-Radio kein Problem, einen einmal eingestellten Sender zu halten. Die Frequenz wird automatisch nachgeregelt (Automatic Frequency Control, AFC). Bei Poti-Abstimmung hat man aber das Problem, dass eine sich ändernde Betriebsspannung auch die Frequenz leicht verstimmt. Nach einiger Zeit muss man den eingestellten Sender nachstellen. Hier die Lösung: Der Schleiferanschluss des Potis wird über einen Taster geführt. Bei der Sendersuche drückt man auf den Taster und stimmt wie gewohnt ab. Sobald der Wunschsender aus dem Lautsprecher ertönt, lässt man den Taster los. Nun bleibt der Sender dank der AFC beliebig lange perfekt eingestellt.




32-Ohm-Lautsprecher und Li-Akku



Ein 32-Ohm-Lautsprecher wie aus der ersten Auflage des MW-Retroradios bringt mehr Lautstärke und einen volleren Klang. Zugleich wird der Stromverbrauch etwas geringer. Man kann jedoch R6 (33 Ohm) überbrücken, dann steigt die Lautstärke noch weiter an, aber auch der Stromverbrauch. Den Lautsprecher erhält man übrigens als Ersatzteil bei Modul-Bus.

Ein gebrauchter Li-Akku aus einem Handy kann die Stromversorgung übernehmen. Bei einer Spannung von ca. 3,7 V erhält man eine etwas bessere Empfindlichkeit und noch etwas mehr Lautstärke.


Franzis FM-Platine in neuem Gehäuse, von Ronald Stahlberg



Ich habe mir das UKW Radio schon vor einiger Zeit zusammengebaut. Die Lautstärke ist nicht so umwerfend. Mit dem 32 Ohm Lautsprecher, der beim Retro MW-Radio verwendet wird, ist es schon etwas besser. Ich habe dem FM Radio mal ein ganz anderes Gehäuse und damit auch Aussehen verschafft. Bei Conrad habe ich ein Kunststoffgehäuse (L/H/T 180/120/70 mm) gekauft. Mit der Lochsäge habe ich ein 60 mm Loch für den Lautsprecher geschnitten. Dann habe ich noch die Löcher für die beiden Potis an der Vorderseite, an der Seite ein kleines Loch für einen Mikrotaster (AFC) und oben ein Loch für die Antenne gebohrt. Ich habe eine größere Teleskopantenne verbaut, weil in meiner Gegend der Radio- und Fernsehempfang nicht so umwerfend gut ist. Meine Überlegung war: Was nutzt ein großer Resonanzraum, wenn der Lautsprecher klein ist? Nicht viel. In meiner Jugend habe ich CB-Funk betrieben. Daher hatte ich noch einen "externen Funklautsprecher" von PAN zu liegen. Den habe ich geöffnet und darin einen 8 Ohm Lautsprecher gefunden, der einen Durchmesser von 70 mm hat. Den habe ich, mit dem Schutzgitter vom Funklautsprechergehäuse, ins Radiogehäuse eingeklebt und an die Franzis FM Radio-Platine angelötet. Für die Stromversorgung habe ich drei 1,2V Akkus gewählt. Jetzt sind Klang und Lautstärke verbessert.


 
Scanner-Radio auf dem Steckboard



Wie müsste ein UKW-Radio aussehen, das man gut in Arbeitsgruppen z.B. mit Kindern einsetzen kann? Ohne Lötkolben aufzubauen, mit wenigen Bauteilen, laut genug und nicht zu kniffelig in der Bedienung. Da bietet es sich an, die UKW-Platine als Steck-Modul zu verwenden und mit den Tasten abzustimmen. Damit es laut genug wird, kommt ein LM386 wie im KW-Radio zum Einsatz. Und ein Lautstärkeregler muss auch sein, er hat hier 10 k. Die Stromversorgung soll auch möglichst einfach sein, obwohl der Endverstärker eigentlich mehr Spannung braucht als das Radiomodul. Aber mit 4,5 V arbeiten beide gut. Man kann also drei Zellen in Reihe schalten.




Die Radioplatine habe ich für den Zweck gekürzt. Die Kontaktdrähte bestehen aus versilbertem Kupferdraht. Der NF-Ausgang war auf dem abgesägten Teil und liegt nun an C19. Im Nachhinein muss ich sagen, das Kürzen war nicht nötig, denn die Platine hat ja links noch genügend Platz.



Auch hier kommt es auf den Lautsprecher und sein Gehäuse an. Für einen guten Klang braucht man eine Box, z.B. wie im Kalender-Radio.


OPV LM358 als Endverstärker



Nur mal so aus Interesse: Müsste nicht auch schon ein Doppel-OPV LM358 als Endverstärker reichen? Immerhin bringt seine Ausgangsstufe etwa 10 mA in jeder Richtung. Ich hab´s probiert. Das Ergebnis ist, dass der OPV  tatsächlich deutlich mehr Lautstärke bringt als die originale Klasse-A-Endstufe mit zwei Transistoren. Die Spannungsverstärkung ist auf etwas 4-fach eingestellt. Man muss allerdings mit 9 V arbeiten, damit der OPV genügend Strom an den Lautsprecher liefern kann. Die Stromaufnahme beträgt ohne Aussteuerung ca. 7 mA und maximal ca. 15 mA bei voller Lautstärke. Mehr geht nicht ohne Verzerrungen.

Der zweite OPV wird hier als Spannungsregler verwendet. An der weißen (oder blauen) LED fällt eine Spannung von 3 V ab. Der LED-Strom ist nur ca. 0,5 mA. Der OPV puffert diese stabilisierte Spannung und liefert belastbare 3 V an die Radioschaltung. Die Stabilisierung ist ausreichend gut, um ein Weglaufen der Abstimmung zu verhindern, das manchmal im 3-V-Batteriebetreib beobachtet wird. Im Prinzip könnte man diese Spannung auch gleich als Nullpegel für den Endverstärker nutzen und damit den Spannungsteiler 22k/10k rauswerfen.




Die Schaltung wurde hier mit dem neuen Radiomodul getestet. Sie lässt sich aber ohne weiteres mit der alten Radioplatine einsetzen.  


UKW Modul mit BB620 und ohne C10 von Alexander "Electronicfox" Fuchs



http://youtu.be/uwPjQ9pAOE4

Ich habe für die Spulen Silberdraht verwendet und statt der 1SV101 eine ältere BB620 aus einem Analog-TV-Tuner von Grundig. Mein Modul läuft mit 3,7V, welche über 2 in Reihe geschaltete 120 Ohm-Widerstände mit Pufferelko dazwischen aus den +5V gewonnen werden. Abgleichspannung der Kapazitätsdiode sind 1,4 bis 3,7 V, mit  einem Frequenzbereich von 86 bis 109MHz, Oszillator würde sogar noch bis 118 MHz gehen, aber dafür ist der Eingangsfilter zu schmal für den Empfang und nur FM.

Noch ein Umbau für Stereobetrieb mit BB620:
C10 entfernen ( 1,8 nF )
R2 sollte ein 47 k Widerstand sein

Man sicher auch andere Kapazitätsdioden probieren, da man bei Restpostenhändlern massenhaft Analogtuner nachgeschmissen bekommt und die Auswahl groß ist. Aber auch bei anderen Händlern sind noch Kapazitätsdioden erhältlich:
http://at.rs-online.com/web/c/halbleiter/diskrete-bauteile/kapazitatsdioden-varactor

Wie gesagt das Modul ist recht vielseitig und sehr gut zum Experimentieren. Das Modul macht richtig Spaß!

Siehe auch:
Radio-Bastelwettbewerb 2014/15
www.ak-modul-bus.de/stat/fm_platine_mit_tda7088.html
www.ak-modul-bus.de/stat/steckmodul_mit_tda7088.html



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