Der Sulzer Oszillator 3      
TSpice Simulationen          
 

von Peter Gerber, HB9BNI     

Elektronik-Labor  Bastelecke  Projekte  Notizen

Ich habe ein briged T-Netzwerk mit diesen Komponenten in LTSpice simuliert. Rechts ist der Anschluss für einen Belastungswiderstand.

Tatsächlich fallen beim unbelasteten briged-T-Glied 0 Grad Phasenverschiebung und Amplitudenminimum genau zusammen, hier bei der Frequenz von zirka 800 Hz.

 

Belastet man das briged T-Glied mit 47 kOhm, also mit dem Widerstand des unteren Teils des Basisspannungsteilers im Schema von Sulzer, so fallen die beiden Frequenzen (also diejenige mit 0 Grad Phasenverschiebung und diejenige mit minimaler Amplitude) nicht mehr genau auf die gleiche Frequenz, aber das Prinzip funktioniert offenbar dennoch. Die gepunktete grüne Linie ist die Phase des Wobbeloszillators, also immer 0 Grad. Die gepunktete blaue (hellere) Linie ist die Phase am Ausgang. Die Amplituden sind durchgehend gezeichnet.

Belastet man das Netzwerk stärker, hier mit 500 Ohm, so wandert die Frequenz mit 0 Grad Phasenverschiebung zu deutlich kleineren Frequenzen.

Allerdings wird die Amplitude dann sehr klein, hier das gleiche Bild aber mit geänderter Skala der Ausgangsamplitude (die Linie der Amplitude liegt jetzt oberhalb der Linie der Phase). Die Amplitude beträgt nur noch 40 mV bei 10 V Eingangsamplitude. Die Frequenz bei 0 Grad Phasenverschiebung liegt nun bei 357 Hz.

Zusammenfassung: Man könnte mit einem bridged T-Netzwerk auch einen konventionellen Phasenschieberoszillator bauen, also einen Oszillator mit positiver Rückkoppelung durch das Netzwerk. Dazu braucht man einen Verstärker mit 0 Grad Phasenverschiebung. Der Verstärker braucht eine Spannungsverstärkung von 50 bis weit über 2000, je nach der Lastimpedanz des briged-T-Netzerks. Das ist aber dann nicht Sulzers Oszillator. Sulzers Oszillator hat einen Verstärker, der invertiert. Die positive Rückkoppelung (regeneration) wird der ersten Röhre an der Kathode zugeführt, damit invertiert die erste Röhre für diese Zufuhr nicht. Die Wahl der Schwingungsfrequenz geschieht durch die frequenzabhänge Amplitude nach dem Netzwerk. Dieses Signal wird so zugeführt, dass der Verstärker umso stärker gebremst wird, je höher die am Gitter der ersten Röhre zugeführte Amplitude ist.

CC BY-NC-ND

Fortsetung folgt.

Sulzer Oszillator 1: Entwicklung
Sulzer Oszillator 2: T-Netzwerk
Sulzer Oszillator 3: Simulationen
Sulzer Oszillator 4: Gegentaktverstärker
Sulzer Oszillator 5: Heathkit

Sulzer Oszillator mit erweiterten Anmerkungen: SulzerOszillator.pdf




Elektronik-Labor  Bastelecke  Projekte  Notizen