Morsetaste mit dem Spielecontroller 2018    


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Video: https://youtu.be/RPZUUhmBFFI


Der Mikrocontroller HT46F47 im Spielecontroller 2018 kann auch als Automatik-Morsetaste eingesetzt werden. Dazu muss man bei einem Reset S3 drücken oder den Pin 5 fest an GND legen, wie es das Schaltbild zeigt. Die Taste wird dann an Pin 6 und Pin 7 angeschlossen. Für  einen ersten Test kann man die Tasten S2 und S3 zum Morsen verwenden. Aber mit einer richtigen Squeeze-Taste geht es besser.




Aus dem Piezo-Lautsprecher erhält man einen Mithörton. Und die vier oberen Ausgänge liefern ein Tastsignal für einen Sender. Im Schaltbild wird eine NPN-Schaltstufe zum Anschluss an einen Sender vorgeschlagen. Außerdem ist hier ein Poti eingezeichnet, mit dem man den Controller-takt und damit die Morse-Geschwindigkeit einstellen kann. Ohne das Poti morst man mit 60 BpM = 12 WpM. Mit dem Poti geht es sowohl langsamer als auch schneller.

void pro17 (void){ //Automatik-Morsetaste
_tmr=50;
_pa = 0x00;
while(1){
if (_s1==0) {
_pa = 0xf8;
mydelay(1);
_pa = 0x00;
mydelay(1);
}
if (_s4==0) {
_pa = 0xf8;
mydelay(3);
_pa = 0x00;
mydelay(1);
}
}
}
Das Morseprogramm ist sehr einfach und kurz. In einer Endslosschleife werden die beiden Tasten  ausgewertet und entsprechend ein Punkt mit 100 ms oder ein Strich mit 300 ms erzeugt. Werden beide Kontakte geschlossen, entsteht eine Punkt-Strich-Folge.  Mit der Ausgabe an Port A wird zugleich der Mithörton geschaltet.


Ein HF-Modulator

Der Mithörton kann direkt als Modulationssignal für den HF-Ausgang an Osc2 verwendet werden. Man braucht nur noch einen passenden Widerstand von etwa 1 kOhm. Wenn das Signal durch zwei Drahtwindungen geschickt wird, hat man eine Schleifenantenne, die direkt auf die Ferritantenne eines Mittelwellenradios koppelt. Der Piezo-Lautsprecher bleibt abgeschaltet. Nun hört man das Morsesignal bei ca. 1170 kHz auf Mittelwelle. Das bringt eine interessante Übungsatmosphäre.





Auf vielen Oberwellen ist das Signal zu hören. Zufällig liegt die dritte Oberwelle gerade bei 3,5 MHz, sodass man einen Amateurfunk-Empfänger einsetzten kann. Wer nur ein normales Kurzwellenradio zur Hand hat, kann das Signal bei 7 MHz suchen. Natürlich handelt es sich nicht um ein übliches CW-Signal, sondern um ein zu 100 % moduliertes AM-Signal, das auch mit einem AM-Empfänger zu hören ist.

Wer das Gerät zum Beispiel in einer Morse-Übungsgruppe länger verwenden will, sollte einen Schwingkreis einsetzen, um eine gewünschte Frequenz herauszufiltern.  Denn sonst ist das Signal auf mehreren Frequenzen zu hören und kann leicht Störungen verursachen. Die Reichweite ist allerdings sehr bescheiden, solange die Antenne nicht länger als 0,5 m ist.  Der Anschluss einer längeren Antenne wäre nicht legal.



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