Ein DSP-Direktmischer  

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Ein Direktmischer kann hochempfindlich sein, hat aber immer das Problem der fehlenden Spiegelunterdrückung. Ein DSP-Radio mit dem SI4735 kennt kein Spiegelproblem, aber es kann kein CW- oder SSB-Signal verarbeiten. So entstand der Gedanke, dass man beides kombinieren könnte. Dem SI4735 wird eine Art BFO zur Seite gestellt, der wie der Oszillator in einem Direktmischer arbeitet. Der Oszillator legt eine gewisse Signalspannung im Bereich 10 µS bis 100 µV an den Eingang und steuert damit die ALC des Empfängers an. Das Rauschen wird also nicht endlos hochgeregelt, sondern man hat über einen großen Bereich eine konstante Verstärkung wie bei einem Direktmischer. Aber anders als ein Direktmischer hat der Empfänger eine geringe Bandbreite, die noch dazu unsymmetrisch zum VFO eingestellt werden kann, ähnlich wie bei einem SSB-Empfänger.




Für einen ersten Test wollte ich WSPR-Signale im 30m-band empfangen. Dazu habe ich bisher immer das Elektor-SDR-Shield verwendet, das aber hierbei als einfacher Direktmischer ohne Spiegelunterdrückung arbeitete. Diesmal verwende ich das SDR-Shield nur als VFO. Dazu wurde der Ausgang A auf 10138,7 kHz eingestellt und über ein Stück Kabel schwach kapazitiv gekoppelt.



Das PC-Radio mit dem SI4735 wurde mit dem zugehörigen VB-Programm auf 10141 kHz abgestimmt, also gerade 1,3 kHz höher als die VFO-Frequenz. zusätzlich wurde die geringste Bandbreite von 1 kHz gewählt, was einer SSB-Bandbreite von ca. 2 kHz entspricht. Erkennbar ist, dass das VFO-Signal mit 12 dBµV am Eingang liegt. Das NF-Ausgangssignal wurde an den Soundkarten-Eingang gelegt. Zur Dekodierung wurden SDR# und WSPR verwendet. In WSPR kann man sehr schön die tatsächliche Bandbreite sehen, wobei allerdings die Filterkurve gespiegelt erscheint, weil kein IQ-Signal verwendet wird.



Die Filterkurve ist nicht so steilflankig, wie man es sich für einen SSB-Empfänger wünschen würde. Interessant ist auch, dass die kleinste Bandbreite die beste Flankensteilheit aufweist. Mit dem SDR-Shield konnte ein zweites Signal erzeugt werden, dass dann durch den Empfangskanal gestimmt werden konnte. Dabei wurde deutlich, dass tatsächlich eine recht brachbare Spiegelunterdrückung möglich war. Sie sollte sich beim WSPR-Empfang auf 30 m günstig auswirken, weil sonst oft die Spiegel aus dem FT8-Bereich gestört haben.




Und tatsächlich wurden bei diesem Versuch bessere SNR-Werte angezeigt, als ich es sonst gewohnt war. Der Vorversuch macht also Mut, diesen Weg weiter zu verfolgen. Gebraucht wird ein Programm, das sowohl den Empfänger als auch den VFO/BFO koordiniert ansteuert. Vielleicht kann daraus mal ein sehr kompakter CW-QRP-Transceiver werden.




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