Meine
Erfahrungen mit einem DUAL 604 direktgetriebenen Plattenspieler und der
Verwendung des Easy Phono möchte ich im Detail beschreiben. Wege, die
möglicherweise bei anderen Apparaten auch nützlich sein können.
Es
dauerte einige Zeit, das Gerät befriedigend in Gang zu setzen. Das
mitgelieferte Netzgerät ist digital und störte im Anfangsbetrieb. Also
habe ich es gegen ein analoges Gerät getauscht. Effekt: Weniger Störung
meiner Anlage. Damit waren nicht alle Probleme geheilt. Der nächste
Schritt war, die Abschirmung des Plattenspielers am Massepunkt des Easy
Phono anzuschließen. Hier muss am vorliegenden Spieler der geeignete
Massepunkt gefunden werden. Gilt auch für die Abschirmung des
Spieler-Anschlusskabels.
Die
Impedanz des Ausgangs ist nach Angaben des Herstellers ca. 60 Ohm, also
an viele Arten von Geräten anschließbar. Einspeisung: Direkt an eine
Soundkarte im Rechner mit Wiedergabemöglichkeit oder es kann ein
mittelohmiger Kopfhörer direkt angeschlossen werden.
Als
wichtige Anforderung ist die Funktion der Masseleitung zu beachten.
Störungen können auch durch nicht durchgängige Verbindungen entstehen.
Vom Spieler bis zur Auskoppelung muss eine einheitliche Masseleitung
aller Bestandteile sicher gestellt werden. Masseleitung: Keinesfalls
die im Stromnetz vorhandene Masse sondern die interne Masseverbindung
aller beteiligten Geräte nutzen. Es gibt einige Geräte, die überhaupt
keine Strommasse haben. Wichtig ist hier nur die interne Verbindung. Da
die Masseverhältnisse bei fremden Geräten nicht bekannt sind, bitte
beachten!
Für Interessierte an Analogtechnik informiert etwa die Internetseite: www.analogis.eu.
Hier können auch benötigte, lieferbare Ersatzteile, etwa Treibriemen
für Plattenspieler, neue Abtastnadeln usw. gesichtet werden. Der
Verkauf funktioniert über den Elektronik-Handel.
... aus einem alten Katalog ....
Verstärker,
ein Hinweis für Praktiker: Alte Stereo-Verstärker können einen größeren
Frequenzumfang als modernere Geräte haben. Geräte säubern und wieder
auffrischen kann einen Erfolg im Einzelfall erbringen.
Eine neue Schallplatte im Jahr 2015: Grigoij Sokolov, The Salzburg Recital
Es
werden neue Platten herausgegeben, die entsprechend abgespielt werden
können. Ich habe den Versuch gemacht, einen seit langer Zeit nicht
benutzten Plattenspieler, DUAL 604 direktgetrieben, mit einem EASY
PHONO Entzerr-Vorverstärker zu betreiben. Das war so etwas wie eine
Erinnerung an Uraltzeiten von Audio.
Mit
MusicScope wurde das abgespeicherte AudioFile analysiert. Das Ergebnis:
Eine gleichmäßig verteiltes Frequenzspektrum von sehr tiefen Tönen bis
zu 22,05 kHz (Samplerate 44,1 kHz). Sowohl der CREST-Faktor von 8,2 wie
auch die Dynamik mit 15,0 weisen ausreichende Gesamtwerte für
klassische Musik auf.
Im
Gegensatz dazu weisen heutige CDs obere Frequenzgrenzen von ca. 15-16
kHz auf. Gleichzeitig erscheint auch der Bereich der sehr tiefen Töne
reduziert. Die Dynamik ist geringer im Sinne der Lautheitsbetonung.
Weitere
Aufschlüsse ergibt eine zweite Abspeicherung mit einer größeren
Frequenz, 88,2 kHz Samplerate. Hier zeigen sich weitere
Eigenschaften. Der Oberton-Reichtum jenseits der 22,05 kHz ist
interessant. Das gesamte Tonspektrum ergibt ab dieser Grenze Obertöne,
die wesentlich von den Obertönen zwischen 0 kHz bis 22,05 kHz bewirkt
werden. Bereiche, die beim Abspielen von CDs in der Regel nicht so
wirksam werden.
Bewertung:
Die Vorteile von sorgsam produzierten Platten sind auch technisch
gesehen, offensichtlich. Deutlicher Unterschied zwischen CD-Technik und
klassischer Vinyl-Platte. Je nach Stimmer oder Instrument werden damit
realistischere Wiedergaben möglich, die der Aufführung wesentlich näher
sind.