EMF Meter ER02           

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Video: https://youtu.be/FmYYLTbc_40

https://www.amazon.de/ERICKHILL-RF-Pr%C3%BCfung-wiederaufladbarer-Grafik-Dual-Interface-Strahlungsdetektor-LCD-Bildschirm/dp/B0B79GWYHL

Kürzlich fragte mich eine Mitarbeiterin der Messgeräte-Firma Erickhill, ob ich mal das neue Elektrosmog-Messgerät ER02 testen will. Ich habe mir die Daten kurz angesehen und war sofort interessiert. Es misst elektromagnetische Felder in mW/m², V/m und µT und hat einen enormen Frequenzumfang. Mich hat besonders interessiert, ob man damit auch die Felder im Umfeld einer Amateurfunk-Sendeantenne präzise messen kann. Das Bild oben zeigt das Gerät im Einsatz. Hier messe ich die elektrische Feldstärke. Die Signale stammen vermutlich von der elektrischen Beleuchtung für das Bild. Wichtig ist, dass ich das Gerät in der Hand halte, so bekommt es vermutlich ein elektrisches Gegengewicht zur Messantenne ganz vorn.



Die Messung der Leistungsdichte habe ich mit einem Schnurlostelefon getestet. Wenn es angerufen wird, antwortet es zunächst mit großer Sendeleistung. Angezeigt wurden bis zu 170 mW/m². Nach kurzer Zeit einigen sich das Telefon und die Basisstation über die gute Verbindung. Das Telefon regelt dann die Leistung um den Faktor 10 herunter. Mit diesem Messbereich könnte man auch untersuchen, ob der Mikrowellenofen ein Leck hat.

Vorn im Gerät muss sich eine Sensorspule für magnetische Felder befinden. damit kann ich die Streufelder von Trafos untersuchen. Ganz nah an meiner Lötstation messe ich z.B. 20 µT. Ganz nahe an einer Luftspule in einem Pi-Filter messe ich ca. 1 µT bei 7 MHz und ca. 2 W Sendeleistung.

Mit der Messung der elektrischen Feldstärke konnte ich elektrische Leitungen in der Wand verfolgen. Im Umfeld meines Arbeitstischs gibt es überall elektrische Wechselfelder. Nahe an Geräten finde ich typisch 100 V/m. Weitere Versuche habe aber gezeigt, dass sinusförmige Wechselfelder mit gleichbleibender Amplitude (Dauerstrichsignale) nicht gemessen werden können (siehe Video). Die Signale müssen gepulst oder anders AM-moduliert sein.

Ich hatte erst den Eindruck, dass normale sinusförmige Felder von 50 Hz direkt gemessen werden. Aber ein Versuch mit dem Sinusgenerator hat gezeigt, dass ein ganz sauberes 50-Hz-Feld nicht angezeigt wird. Das bedeutet, dass tatsächlich die Verzerrungen und Überwellen der Netzspannung gemessen werden, also all die unerwünschten Abstrahlungen, die einen Funker ärgern können.



Zur Überprüfung der Genauigkeit habe ich mir eine Messkammer mit zwei Alufolien im Abstand 10 cm gebaut. Wenn ich da eine Spannung von 1 V anlege, sollte eine Feldstärke von 10 V/m gemessen werden. Mit dieser Anordnung konnte ich sehen, dass nur gepulste Signale gemessen werden können. Deshalb habe ich mir einen Pulsgenerator mit einem RPi Pico gebaut. Das Programm wurde in MicroPython geschrieben. Es erzeugt ein 4MHz-Signal am PWM-Ausgang 0, das mit 50 Hz und 50% gepulst wird. Die Ausgangsspannung ist 3,3 Vss, also grob 1 Veff, bezogen auf die Grundwelle. Im Abstand 10 cm sollten also 10 V/m angezeigt werden. Durch das Messfenster meiner Messkammer wurden tatsächlich 10 V/m gemessen, sodass das Messgerät offensichtlich korrekt misst.

#CW1b.py  AM-modulierte 4 MHz für Messzwecke
from machine import Pin, Timer, PWM
import time

machine.freq(32000000)
pwm0 = PWM(Pin(0))
#pwm0.freq(3555000) #3555 kHz
pwm0.freq(4000000)
pwm0.duty_u16(0)

while (True):
pwm0.duty_u16(0)
time.sleep(0.01)
pwm0.duty_u16(32000)
time.sleep(0.01)

Für die Messung an einer Funkantenne bedeutet das, dass man das HF-Signal tasten muss. Mit dem Pico habe ich eine PWM-Frequenz von 10 Hz eingestellt und das Signal an die Morsetaste angeschossen. Man hört dann eine Dauerserie von Punkten mit 120 Bpm. Und tatsächlich können nun die Felder gemessen werden. Ganz nah am Pi-Filter wurden bis zu 1000 V/m gemessen. Aber schon in 20 cm Abstand komme ich  bei meinem QRP-Sender mit offenem Aufbau unter den Personenschutz-Grenzwert von ca. 30 V/m. Eine solche Messung kann ich nun auch an der Antenne selbst durchführen.

Siehe auch Bundesnetzagentur: Vereinfachtes Verfahren zur Bestimmung der Schutzabstände



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