Versuche zu elektromagnetischen Wellen mit dem Mikrowellen-Vorführungssatz Typ ZM-3      

      von Klaus Leder
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Elektromagnetische Wellen mit einem Wellenlängenbereich zwischen 30 cm und 1 cm heißen Mikrowellen. Mikrowellen sind  aufgrund ihrer geringen Wellenlänge für Laborexperimente zum Thema „Elektromagnetische Schwingungen und Wellen“ besser geeignet als Radiowellen. Experimentiermaterialien werden von verschiedenen Herstellern von Lehrmitteln angeboten, um mit modernen Medien die epochalen Experimente von Heinrich Hertz (1886) zu demonstrieren.

Bei einem Besuch in Mecklenburg-Vorpommern wurde mir ein „Mikrowellen Vorführungssatz Typ ZM-3“ von einem Funktechniker freundlicherweise überlassen. Die  Experimentierausrüstung wurde ca. 1977 von dem polnischen Hersteller BIOFIZ in Poznan produziert und in der DDR im Physikunterricht eingesetzt. Die Anleitung wurde von H. Zaczynski, R. Olachowski und J. Surmanowicz verständlich verfasst und von J. Janowicz graphisch sehr anschaulich gestaltet.


 
Der Versuchssatz enthält 1 Netzgerät mit Modulator, 1 Mikrowellensender, 1 Mikrowellenrichtempfänger, 1 Niederfrequenz-Verstärker, 1 Detektorsonde, 3 Tischstative,  1 Prismengefäß aus durchsichtigem Kunststoff, 1 plankonvexe Linse, 1 bikonkave Linse und 1 Würfel, jeweils aus lichtundurchlässigem Kunststoff, 2 Platten aus Aluminium mit Spalten für Polarisationsversuche, 2 Leiterplatten, 2 Dielektrische Platten, 3 Platten zur Spaltbildung, 1 runde Platte mit runder Öffnung und eine ohne Öffnung, 2 Anschlusskabel mit BNC-Stecker, 1 Anschlusskabel mit Oszilloskopstecker, 1 Warntafel. In der Anleitung wird auch ein Gefahrenhinweis gegeben: „Es ist spezielle Vorsicht geboten, sich nicht unter 20 cm der Trichterantenne zu nähern, mit Rücksicht auf die Schädlichkeit der Mikrowellenstrahlung. Bei nahen Entfernungen sind die Augen zu schützen.“

 

Das Netzgerät hat ein Gewicht von 2,5 kg und eine Leistungsaufnahme von 50 VA. Der NF-Verstärker wiegt 1,5 kg und hat eine Leistungsaufnahme von von 30 VA.

Im Gerät wurden folgende Röhren und Halbleiter verbaut:
-    Mikrowellenröhre Typ K19 (Klystron)
-    Mikrowellendiode Typ DKI-2M
-    Transistoren BCP107, BCP109, BC211
-    Dioden AAP120, BYP401/400, BYP401/600
-    Integrierter Analogschaltkreis UL1402

Leider ist es mir bisher nicht gelungen, das Mikrowellengerät in Funktion zu bringen, obwohl Netzgerät und Verstärker funktionieren. Vermutlich liegt ein Fehler am Mikrowellensender vor, da hier an den Verschraubungen gearbeitet worden war. Die Versuche zeigen die Durchführung der historischen Experimente von H. Hertz , s. „Vom Hertzschen Dipol zum Detektorradio“ mit modernen Materialien. Die Versuchsbeschreibungen in der alten polnischen Anleitung enthalten zahlreiche perspektivische Grafiken. Sie sind didaktisch hervorragend. Die Versuche werden im Folgenden dokumentiert, da sie das Thema „Mikrowellenversuche“ sehr anschaulich darstellen. Schülerinnen und Schülern der Sekundarstufen  und interessierten Laien ebnet das Material den Erkenntnisweg zum Verständnis der uns  überall umgebenden elektromagnetischen Wellen.

Das Handbuch: Mikrowellen.pdf

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