28.1.15:
Tipps zur Fehlersuche, von Jürgen Heidbreder
Der
Ewige Blinker war ewig auf meiner mach-ich-noch-schnell-Liste. Dann
endlich hatte ich die SMD-Platine fertig. Schnell bestückt, 1,5V
angeschlossen: leider musste ich ewig warten, bis es blinkte, denn es
blinkte gar nicht. So eine einfache Schaltung, und die bekommt man nicht zum Funktionieren – das kann nicht sein.
Schließlich
baute ich das Ganze auf dem altbewährten Steckbrett auf. Jetzt wollte
aber die Schaltung stückweise aufbauen, um in jedem Schritt die
Funktion zu kontrollieren.
Schritt 1: die LED, den Elko und die
zwei sich anschließenden 10k-Widerstände verdrahtet. Schon kann man,
wenn man mit einer Drahtbrücke den Minus-Pol des Kondensators auf +1,5V
legt, einen Lichtblitz erzeugen.
Schritt 2: statt der
provisorischen Drahtbrücke nach Plus sitzt da ja ein PNP-Transistor.
Der wiederum wird durch einen NPN-Transistor geschaltet. Beide sind
schnell verdrahtet. Tippt man nun die Basis des NPN-Transistors an,
blitzt es auch schon.
Schritt 3: nun werden die übrigen Bauteile verdrahtet: nun blitzt es richtig schön!
Die
SMD-Schaltung funktionierte allerdings immer noch nicht. Der
Fehler war eine falsch gepolte LED. Alles andere hätte prima
funktioniert. Weil aber die LED den Kondensator nicht entladen konnte,
waren auch keine Schwingungen zu beobachten.
13.1.15:
Emittergekoppelter Oszillator mit mehr Amplitude von Stefan Fendt
Stefan Fendt schrieb: "Ich habe mit dem Oszillator aus dem
Dipmeter ein bisschen rumgespielt, weil mir
nicht gefiel, dass die Amplitude auf ca. 1,4 Vpp begrenzt ist. Das ist dabei
herausgekommen. "
Genial!
Damit wird vermutlich auch die große Frequenzabhängigkeit von der
Versorgungsspannung gemindert. Man müsste aber noch mal untersuchen,
wie sich die Schaltung bei höheren Frequenzen verhält. Es könnte sein,
dass es nur bis zu wenigen MHz praktikabel ist oder dass man bei
höheren Frequenzen kleinere Basiswiderstände nehmen muss.
Siehe auch:
Long Tailed Pair
HF-Oszillatoren simuliert Schaltungsvariante mit Basisspannungsteiler von D.A.W. Mast
The collector-base junctions of the emitter-coupled oscillator is DC shorted by
the tank circuit coil. When the AC voltage over this coil is bigger than 0,6V
over each collector-base junction, these base-collector junctions of the two
BJT's start conducting. This conducting limits the oscillator amplitude and
damps the tank circuit. This type of amplitude limiting is called voltage
limiting. To avoid the collector-base junction conducting by the AC voltage over
the tank circuit, these two BJTs must be properly biased that there is a reverse
voltage over the collector-base junction. This biasing is done by a base voltage
divider resistor network as usual. At
https://sites.google.com/site/linuxdigitallab/low-noise-crystal-experiment/diff-neg-vco-1mhz-30mzh
this type of oscillator is also described.
8.1.15:
Speicherkondensatoren mit 1,5 KilofaradKurz
vor Weihnachten kam ein Päckchen von Rudolf Hugi. Darin waren sechs
Superkondensatoren mit je 1500 F, 2,5 V, die größten Kondensatoren, die
ich je in der Hand hatte! Da muss man schon mal ganz neu nachdenken,
was man mit 9000 Farad anfangen könnte. Mit meiner Tochter habe
ich es mal durchgerechnet. Wenn sich ein Kondensator von 1,5 kF um 1 V
entlädt fließt eine Ladung von 1500 Coulomb oder 0,4 Ah. Da kann der
Kondensator zwar noch nicht mit einem kleinen Akku mithalten, aber
dafür liefert er riesige Ströme und hat unendlich viele Ladezyklen. Ich
überlege ob ich ihn für ein Punktschweißgerät verwenden sollte.
Wir
haben dann erstmal eine Weihnachtskerze daraus gebaut. Ein Lämpchen mit
100 mA müsste vier Stunden leuchten. Dann geht das Licht aus und die
Weihnachtsfeier ist zu Ende. So ähnlich war es dann auch, aber
die Lampe hat noch ein paar Stunden länger sehr schwach geleuchtet, bis
sie wirklich aus war.
Rudolf Hugi schrieb mir die Geschichte dieser Kondensatoren:
Neulich benötigte ich eine etwas kräftigere Speisung für 24 V. Ein Transformator
war schnell gefunden, ok groß genug. Ein „Zweihänder“ zum Transportieren. In
ein Gehäuse montiert und einen kräftigen Gleichrichter aufs Bodenblech
geschraubt. Dahinter zwei Elkos mit anständigen Schraubanschlüssen. Da es
seriös sein soll spendier ich einen hübschen Sicherungshalter für die
Primärseite.
Kontrolle der Verdrahtung von wegen „rot ist schwarz und
plus ist minus und d’Sicherig isch duss“. Nein alles gut. Einschalten ... Es
brummt hässlich und Wetterleuchten kommt aus Richtung Sicherungshalter.
Sicherung ist raus! ... Eine falsche mit 0.5 anstelle 5 A drin? ... nein
...
Trafo alleine ... gut. Gleichrichter
... auch gut. Elko: Kurzschluss!
Sogar
beide,
sehr ungewöhnlich bei dieser
Größe. Also habe ich sie ans Labornetzgerät gehängt und: 0 Volt,
aber volle 2 Ampere fließen.
Dann klingelte es an der Haustüre und ich bin hingegangen.
Bei meiner Rückkehr, oh je!
Netzgerät
vergessen, aber jetzt waren es 2 V, und immer noch 2 A abzulesen.
Kurios...
Das Netzgerät transpiriert
aber die Elkos sind kalt und halten die Spannung! ... ??
Auf dem Elko fehlt das µ vor dem F
aber er hat nur 2.5V
Dann fehlt das µ nicht, es SIND 1500 Farad!!!
Ich habe aus der Elko-Schachtel
Supercaps
erwischt. Völlig ungeeignet als Ladeelko.
Aber endlich ein Kondensator mit dem ich in aller Ruhe eine
Ladekurve aufnehmen kann. 1 Ampere an 1 Ohm ergibt ja bekanntlich 1W...
Und ganz gemütlich steigen die mV am C
während ich diese Zeilen schreibe. Was bauen wir mit diesem Kondensator?
Eine
Taschenlampe? Mit 2.5V passt's nicht zu LEDs die ich hier habe. Aber
wenn ich 3 Stück in Serie schalte reichts für einen 6 V PAR-Scheinwerfer vorne
dran. Das wird meine teuerste Taschenlampe! … Aber ich hatte die Kondensatoren
aus einem Elektroversuchsfahrzeug ausgebaut. Sperrmülltechnik...
Frage: Wo waren denn die Kondensatoren eingebaut?
Rudolf Hugi : Ist schon lange her, in einen VW-Bora:
http://idw-online.de/pages/de/news52074
www.innovations-report.de/html/berichte/energie-elektrotechnik/bericht-30605.html
Thema Energieumwandlungen:
Unsere Lehrlinge hatten ein Exponat fürs
Verkehrshaus der Schweiz gebaut: ein Fahrradfahrer sprintet für 10 Sekunden in
die Pedalen und "füllt" damit die Supercaps. Dann reißt die Energie mittels
Autoanlassermotor (Zuschauer bitte nähertreten!) eine Harrasse des örtlichen
Bieres (Eichhof) so hoch wie feste getreten. Der Wettbewerb ist eröffnet:
wer kommt höher? Das Exponat stand etwa 2 Jahre dem Publikum zur Verfügung
und einige Teile des Fahrrades haben ziemlich gelitten.