Labortagebuch März 2014

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21.3.14: Ein CO-Sensor



Bei der Gasheizung im Keller liegt seit einem Jahr ein CO-Sensor. Falls mal was nicht funktioniert, will man ja gewarnt sein. Jetzt musste eine neue Batterie rein. Bei der Gelegenheit habe ich gleich mal reingeschaut. Wie sowas im Prinzip funktioniert stand ja schon mal im Labortagebuch ( 9.3.12: Kohlenmonoxid-Sensor). Das Besondere an diesem Typ: Die Internetadresse des chinesischen Herstellers steht gleich mit drauf. Und dort gibt es auch noch andere interessante Sensoren.



19.3.14: Ein defekter Pumpenmotor



Waschmaschine kaputt, der Pumpenmotor ist hin, Lagerschaden.  Ich bin beeindruckt. Was hier aussieht wie ein Flugzeug-Triebwerk ist der innere Teil des Motors mit einem gekapselten Magnetanker, völlig isoliert von der trockenen Seite der Maschine. Ich bin sehr an dem Spulendraht interessiert, der Monteur überlässt mir den Motor. Nachgemessen, die Spulen haben einen Gleichstromwiderstand von 180 Ohm.



Dann muss ich natürlich gleich mal Saft anlegen, wer hätte da widerstehen können. In der Nähe des Elektromagneten tanzen Magnete über den Tisch. Alles vibriert und summt. Mein Magnetfeldmessgerät kommt in 3 cm Abstand an die Grenzen seiner Möglichkeiten: 2000 µT. Das ist 20-fach über dem empfohlenen Grenzwert für menschliche Lebensformen. Um die biologische Wirkung zu überprüfen halte ich den Finger zwischen die Pole. Es fühlt sich warm an, eigentlich sehr angenehm. Das könnte aber auch daran liegen, dass inzwischen die Spulen selbst ganz schön warm geworden sind. Theoretisch müssten sich im Finger Wirbelströme bilden. Aber wegen der geringen Leitfähigkeit dürfte nach meiner Schätzung noch nicht viel passieren. Da braucht man vermutlich noch viel größere Felder.

Hinweise von Rudolf Drabek

Ich habe keine Ahnung wie der Motor funktioniert. Man müsste den Läufer sehen. Eins ist klar: es gibt Luftspalte unterschiedlicher Dicke. Vielleicht
ein Prinzip analog zum Spaltpolmotor  um zu einem Drehmoment zu kommen. Zu "alles vibriert": Natürlich, es ist ja ohne Läufer kein magn. Rückschluss da. Darum das riesig starke Magnetfeld und die hohe Erwärmung des Spule.

Zusatzinfo: Stimmt, der Motor arbeitet wie ein Spaltmotor. Der Anker ist ein Festmagnet, dessen Pole man beim manuellen Drehen deutlich spürt.

Weitere Hinweise von Rudolf Drabek (aeerde.wordpress.com ):
Dieser Motor hat mir keine Ruhe gelassen. Es ist ein PMSM Reluktanzmotor. PMSM = Permanent_Magnet_Synchron_Motor
Funktion in Kürze:
http://docs-europe.electrocomponents.com/webdocs/0030/0900766b8003003c.pdf

Die Drehrichtung ist i.a. unbestimmt, daher das Flügelrad der Pumpe mit genau radialen Flügeln. Es gibt aber auch Motoren mit "anti-return, die dann immer die gleiche Richtung drehen.
http://docs-europe.electrocomponents.com/webdocs/031c/0900766b8031c326.pdf


14.3.14: Alte Zeitschriften und Bücher



Ein Hinweis von Olaf Kaluza: Auf der Seite http://www.introni.it/ gibt es jede Menge Bücher, Datenbücher und Zeitschriften über alte Elektronik. Links auf "vecchie riviste" klicken. Viel ist italienisch, aber auch eine Menge in Englisch. Hier z.B. viele alte Röhrenbücher:
http://www.introni.it/cataloghi_valvole.html

Sehr beeindruckend! Das Beispiel der Zeitschrift Radiopratica zeigt, dass zu der Zeit auch schon die "Dilettanti" Beachtliches geleistet haben. Damals hatte man noch Zeit zum Basteln. Kein Internet, keine Emails,  kein Smartphone...

6.3.14: Blink- und Flacker-LEDs



Angefangen hat es mit LED-Kerzen, in die Musik-Chips zur Modulation der Helligkeit eingebaut waren (Musik aus der LED-Kerze).  Später hat man dann Flacker-LEDs mit internem Chip gefunden (LED-Kerze gibt Morsezeichen aus). Und dann kamen noch rote Blink-LEDs und automatische Farbwechseler LED mit Rot, Grün und Blau hinzu. So eine automatische RGB-LED war auch im Elektronik-Adventskalender 09 enthalten.
 
Viele dieser LEDs sieht man ohne Vorwiderstand an 3-V-Batterien, was ja eigentlich nicht die feine Art ist. Einige habe ich an unterschiedlichen Spannungen nachgemessen. Meist hat man bei 3 V gerade ungefähr 20 mA, weil die internen Schalt-FETs ausreichend hochohmig sind und einen Vorwiderstand ersetzen. Wenn man aber mit höherer Spannung arbeitet, muss ein zusätzlicher Widerstand her.

Eine weitere Eigenschaft dieser LEDs mit eingebautem Controller ist die inverse Schutzdiode, die man praktisch in jeder CMOS-Schaltung und jedem Mikrocontroller findet. Also Achtung, wenn man so eine LED falsch polt, brennt sie durch. Sperrspannung geht gar nicht! Und noch eine besondere Eigenschaft dieser Schutzdioden: Sie verhalten sich in vielen Fällen wie Zenerdioden und begrenzen die Anschlussspannung bei 5 V bis 8 V, je nach Typ.

All diese Eigenschaften habe ich mal mit dem Oszilloskop untersucht. Und dabei kam zusätzlich heraus, dass man in einigen Fällen den internen Oszillator bei der Arbeit beobachten kann. Und daraus lassen sich Rückschlüsse auf die interne Schaltung ableiten.


Youtube-Video der Untersuchungen: http://youtu.be/fiblz0qTHQ8

Siehe auch weitere Details zum Innenleben der Flacker-LED:
http://cpldcpu.wordpress.com/2013/12/08/hacking-a-candleflicker-led/
http://cpldcpu.wordpress.com/2014/03/01/follow-up-on-candle-flicker-leds/




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