16.4.28:
Pascal Revival mit Lazarus
In der letzten Zeit habe viel mit Visual Basic 6 gearbeitet, zuletzt am
PicoBasic-Projekt. Aber ich war nicht zufrieden mit den Ergebnissen.
Die Bedienung ist nicht optimal und erreicht nicht den üblichen
Windows-Standard. Vor längerer Zeit habe ich viel mit Pascal, genauer
mit Delphi gearbeitet. aber auch das hat unter Windows 10 nicht mehr so
richtig funktioniert.
Jetzt bin ich nach einem Anstoß von meinem langjährigen Kollegen
Hans-Joachim Berndt auf Free Pascal und die Entwicklungsumgebung
Lazarus aufmerksam geworden. So wie Lazarus nach einer mythischen
Erzählung aus dem neuen Testament schon tot war und dann wieder zum
Leben erwachte, geht es mir auch mit Pascal. Die neue Einarbeitung war
nicht ganz einfach, aber so langsam finde ich wieder rein. Der
entscheidende Tipp von Hans-Joachim war, dass man ein altes
Delphi-Programm in Lazarus einlesen und konvertieren kann. So habe ich
viel Material zum Nachschauen, und vor allem läuft auch die
serielle
Schnittstelle wieder so, wie ich es gewohnt bin.
Das Bild oben zeigt den derzeitigen Stand meines Versuchs, PicoBasic
und das TestLabor mit Lazarus neu zu programmieren. Bis hier kann ich
schon ein Programm fehlerfrei eingeben und in den Zwischencode
kompilieren, sowie speichern und laden. Run und die folgenden
Schaltflächen funktionieren noch nicht. Aber das erzeugte Programm
konnte gespeichert werden und dann mit meiner alten VB-Version geladen
und erfolgreich getestet werden. Das ist schon ein erster Erfolg, Ich
kann Lazarus empfehlen, das als Open-Source-Software kostenlos
verfügbar ist.
Die neue Einarbeitung ist nicht ganz einfach. Am Anfang wimmelte es von
Fehlern. Und ich musste die richtigen Wege erst finden. Eine große
Hilfe war dabei die künstliche Intelligenz in Form vom Microsoft
Copilot. Wie mache ich dies oder das mit Lazarus? Wenn man genau weiß,
was man sucht, kommen praktisch immer brauchbare Antworten. Mein
Programm ist jetzt viel aufgeräumter als die alte VB-Version.
Auf der Straße lag eine kleine Platine
und sah noch sehr einladend aus, sodass ich sie aufgehoben habe. Ich
wollte das Rätsel lösen: Wozu hat sie mal gedient? Bitte erstmal nicht
weiterlesen und selber raten!
Wieder zu Hause habe ich mir alles genauer angeschaut. Gut erkennbar
sind ein Vierweggleichrichter, eine LED, eine Ferritspule, ein IC und
etwas Hühnerfutter. Auf der Rückseite waren noch die Reste eines
abgebrochenen Elkos zu erkennen. Und es gab wohl zwei Drähte, die nun
abgerissen sind. Mit diesen Beobachtungen lag es schon nahe, dass das
ein Fahrrad-Rücklicht gewesen sein könnte. Das IC ist ein DC-DC-Wandler
XL7005A. Dazu passen die Drossel und die Diode D1. Also habe ich zwei
Drähte angelötet und das Labornetzteil angeschlossen.
Ab 4 V leuchtet die LED, ab 6 V wird die maximale Helligkeit erreicht.
Die Stromaufnahme ist maximal bei ca. 60 mA. Mit noch weiter steigender
Spannung sinkt die Stromaufnahme wieder, und die Helligkeit bleibt
konstant. Bei 12 V fließen nur noch ca. 30 mA. Der Schaltregler erzeugt
eine stabile Spannung von 4,5 V. Und die beiden Transistoren auf der
Platine bilden eine Konstantstromquelle mit 50 mA. Die rote LED ist
dabei so hell, dass ich sie für meine Messungen abkleben musste.