Labortagebuch Mai 2008

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24.5.08: Platinen-Abstandshalter

Bei der Entwicklung von Schaltungen setze ich fast immer zuerst auf die bewährte Lochrasterplatine. Man muss nur vermeiden, dass die feinen Fädeldrähte auf dem Labortisch herumscheuern. Deshalb habe ich die Platine meist mit Schrauben an den Ecken etwas hoch gestellt. Nur die Sucherei nach den passenden Schrauben und Muttern war immer etwas nervig. Beim letzten Projekt ist mir etwas anderes eingefallen: Abstandshalter aus Reststücken der Bauteile-Drähte. Die 4 mm kleinen Ringe sind ausreichend stabil und lassen sich leicht nachjustieren, damit die Platine nicht kippelt.

Platine

 


23.5.08: LED-Teelicht

Elektor hat bereits über die singenden Teelichter berichtet, und ich hatte mal eines leihweise und habe einen Schallwandler angeschlossen. Aber selbst besaß ich keins, war aber immer auf der Suche danach. Gestern war ich in Holland. In einem Blokker-Laden habe ich gefragt, gibt's hier noch diese LED-Lichter mit Batterie? Es gab, und zwar neun Stück für 3,99. Da musste ich natürlich zugreifen. Für 45 Cent bekommt man immerhin eine Lithium-Zelle CR2032, einen Batteriehalter, einen rastenden Schalter, eine Mini-Platine mit Soundchip und eine sehr helle gelbe LED. Übrigens, auch diese Kerze spielt wieder "Für Elise".

Was man alles damit machen könnte! Z.B. könnte ich meinen ATtiny13 mit 3 V einsetzen und die LED nach eigenen Regeln steuern. Oder der Tiny13 steuert den Soundchip.


21.5.08: Trafos mit Luftspalt

Teure Audio-Übertrager für Eintakt-Röhrenendstufen verwenden einen Kern mit Luftspalt. Jemand hat mich gefragt: Könnten man nicht einen normalen Netztrafo nachträglich mit einem Luftspalt versehen? Meine Vermutung ist, das bringt nichts, denn damit sinkt die Induktivität. Ein Trafo mit Luftspalt braucht mehr Windungen und einen größeren Kern, Dafür geht er dann nicht so leicht in die Sättigung.

 


13.5.08: Die SMD-Brille

 SMD-Halbleiter bringen oft Stress ins Bastel-Labor. Manche Leute sagen, bei der Arbeit mit SMD-Bausteinen braucht man unbedingt ein Stereo-Mikroskop für 2000 Euro. Meine Erfahrung ist aber, es reicht eine Lesebrille mit 3 Dioptrien für 2 Euro. Damit löte ich auch noch TSSOP-Bausteine mit dem Pinabstand 0,65 mm. Man kann dann sehr nah auf die Platine schauen und sieht alles ausreichend scharf.

In der weiteren Umgebung > 30 cm ist man dann allerdings relativ blind. Die Gefahr besteht, dass man den Lötkolben am heißen Ende anfasse könnte. Und ein DVM ablesen geht auch nicht so gut. Aber ein analoges Zeigerinstrument lässt sich auch aus dem Augenwinkel bei verminderter Sehschärfe anlesen. Mit dem Ohmmeter suche ich dann immer nach fehlerhaften Lötstellen usw.

 SMD-Bauteile sind üblicherweise nicht im Klartext beschriftet, sondern mit einem Schlüssel aus zwei oder drei Buchstaben und Ziffern. 1K kennzeichnet z.B. einen BC848, das SMD-Pendent zum bekannten BC548. 


6.5.08: SMD-Elkos

Beim Bestücken einer SMD-Platine bin ich promt drauf reingefallen: Bei bedrahteten Elkos kennzeichnet ein weißter Strich den Minus-Pol. Bei SMD-Elkos gibt es auch einen weißen Strich. Aber hier kennzeichnet er den Plus-Pol!

 


5.5.08: LCR-Messbrücke

Manchmal werde ich gefragt, willst du dieses alte Messgerät haben, oder soll es auf dem Müll. Ich entscheide mich dann immer gegen den Müll. So habe ich auch diese LCR-Messbrücke von Philips bekommen. Sie stand dann lange nur rum. Aber jetzt wurde sie doch noch gebraucht, um unbekannte Drehkos und Spulen auszumessen. Zwar habe ich schon mehrfach kleinere Messgeräte für diesen Zweck gebaut (z.B. mit einem Timer 555), es war keines aktuell auf die Schnelle einsetzbar. Und deshalb hat Philips den Zuschlag erhalten. Der Dreko hatte übrigens 340 pF.

 


3.5.08: Blinkende defekte LED

Die Kompaktanlage meiner Nichte hatte einen Fehler. Die LCD-Hintergrundbeleuchtung zeigte ein regelmäßiges Blinken, verbunden mit starken Störungen im Radio. Ich dache an einen Fehler in der Ansteuerung. Aber es zeigte sich, dass dies allein ein Fehler in der blauen LED war. Vermutlich war es ein Fehler an der Kontaktstelle zum LED-Kristall, der auf die Erwärmung reagierte. Mit einer neuen LED war alles wieder klar. Anscheinend kommt so etwas häufiger vor. Denn mein Kollege berichtete von der Reparatur eines Autoradios, wo ebenfalls die (weiße) LED-Hintergrundbeleuchtung flackerte.

 


2.5.08: Handy in der Waschmaschine

Das Handy (Siemes) meiner Tochter ist mit in der Waschmaschine (auch Siemens) gelandet. Ich dachte spontan, da braucht sie ein neues, trotz 30-Grad-Schongang. Aber probieren kostet ja nichts. Ich habe also Rückwand, Akku und Karte ausgebaut. Das Innenleben sah eigentlich sehr trocken aus, wahrscheinlich durch den Schleudergang. Dann wurde das Handy viele Stunden auf der Heizung getrocknet und ab und zu gewendet. Danach sah es perfekt aus! Ob Siemens wohl einen Handy-kompatiblen Schongang eingebaut hat? Aber leider wollte es dann doch nicht mehr funktionieren. Der Akku hatte sich abgeschaltet, vielleicht wegen Überstrom in der Lauge. Einen neuen möchte ich nicht riskieren, weil der Schaden wahrscheinlich doch tiefer liegt. Also gut, dann habe ich jetzt wieder Material zum Basteln.

Wie man einen Litium-Akku wieder zum Leben erwecken kann weiß ich inzwischen (Lithium-Akku reaktivieren). So ein Akku ist immer noch für alle möglichen Anwendungen gut, dieser tut jetzt seinen Dienst ein einem Retroradio. Der Vorteil ist die geringe Selbstentladung. Man kann ein Gerät also auch längere Zeit unbenutzt liegen lassen, ohne dass gleich die Batterien auslaufen.  Was an einem Handy auch immer wieder interessant ist, das ist der Vibrationsmotor. Manche bauen sich einen Bürsten-Roboter  daraus. Weitere brauchbare Bauteile  sind der Mini-Lautsprecher und das eingebaute Mikrofon. In einigen Fällen kann auch das Display verwendet werden, nämlich dann wenn die Ansteuerung bekannt ist. 
 

Siehe auch:
ATtiny13-Projekt: Tiny-Fish
ATtiny13-Projekt: Hex-Editor
Bastelprojekt: Vibrationsmotor 



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