Labortagebuch Oktober 2016

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26.10.16: Ein induktives Ladegerät



Mein Sohn hat aufgeräumt. Dieses induktive Ladegerät konnte ich gerade noch aus dem Schrott retten. Mich fasziniert die sehr dicke HF-Litze und die HF-Endstufe mit zwei Doppel-FETs MT4606, jeweils ein N-FET und ein P-FET in einem Gehäuse, sodass mit zwei ICs eine Vollbrücke gebildet wird. Der Serienkreis liegt zwischen beiden Brücken.

Natürlich musste ich gleich mal Spannung anlegen. Es entstehen kurze Impuls-Pakete mit rund 200 kHz.  Da ist eine Menge zusätzlicher Elektronik auf der Platine. Deshalb dachte ich, wenn der Oszillator eine angemessene Last erkennt, geht er in den Dauerbetrieb über. Aber Versuche mit Spulen, Lastwiderständen und Gleichrichtern brachten kein Ergebnis. Dann habe ich auf dem Deckel gelesen, dass das Gerät nach dem QI-Standard arbeitet (https://de.wikipedia.org/wiki/Qi_(induktive_Energie%C3%BCbertragung)).  Das war mir neu. Aber Wikipedia weiß, dass da ein Datenverkehr zwischen den Geräten aufgebaut wird. Das Handy sagt dem Ladegerät, ob es geladen werden möchte. Da kann ich natürlich nichts machen und muss mich mit den Bauteilen begnügen. Die Leistungsbrücke ist es jedenfalls wert, dass sie aufgehoben wurde. Und wer weiß, vielleicht auch die HF-Spule für eine ultimative Langwellenantenne?


12.10.16: UHF-Triode 6264



Mehrere Röhren RCA 6264A sind mir zugeflogen. Ich wollte näheres wissen und konnte im Netz nur Hinweise finden, dass sie militärisch genutzt wurden. Im Radiomuseum gab es dann den entscheidenden Hinweis, dass diese Röhre auch von Valvo gebaut wurde und im Valvo-Handbuch Spezialröhren enthalten ist. Moment mal, das steht ja bei mir im Regal! Ich habe es mal vom Vater eines Freundes bekommen, der in diesem Bereich tätig war. Einer der ganz wenigen Fälle der letzten Zeit, wo ich die gesuchten Informationen nicht im Netz sondern in einem Buch finden konnte. Im Band 3 von 1967 steht die Röhre. Da wurde auch klar, dass es eine typische Endröhre für den Flugfunk war. Bis 20 km Höhe! Jetzt weiß ich jedenfalls, wie die Röhre betrieben werden muss. Im Prinzip könnte ich auch einen kleinen 10-W-Kurzwellensender damit bauen.




Nachtrag: Das Innenleben einer UHF-Triode




Zur Probe habe ich einige der Röhren an Spannung gelegt. Eine schien noch in Ordnung, was am einfachsten durch eine Messung des Gitterstroms festgestellt werden konnte. Zwei Röhren hatten eine merkwürdige Verfärbung der Kupfer-Anode. Sie wurden offensichtlich intensiv eingesetzt und erreichten dabei hohe Temperaturen, besonders in großer Flughöhe, weil die dünne Luft nicht mehr so gut kühlt. Aber Anlauffarben im Vakuum? Braucht man dafür nicht Sauerstoff? Ein zweites Indiz war der deutlich erhöhte Heizstrom. Offensichtlich hatten diese Röhren Luft gezogen.



Wenn die Röhre ohnehin nicht mehr funktioniert, darf ich ja mal reinschauen. Mit der Feile habe ich das Glas angeschliffen und dann zerbrochen. Jetzt sieht man den konzentrischen Aufbau mit der indirekt geheizten Kathode und dem Steuergitter. Das Kupferröhrchen ist die Anode, großzügig gekühlt durch die vergoldeten Lamellen.

11.10.16: Kindle zerlegt


Endlich habe ich mal ein kaputtes Kindle in die Finger bekommen. Das letzte Bild "Batterie leer" ist noch zur Hälfte stehen geblieben. Jemand hatte schon vorgearbeitet, deshalb gab es keine Hemmungen mehr, alles auseinanderzunehmen. 





Hier sieht man die Farbkügelchen zwischen den Display-Schichten. Das Bild ist immer noch zu sehen.








Das Oberteil des Displays hängt jetzt als abstrakte Kunst am Fenster. Ein Landschaftsbild?



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