Die Aufbauanleitung
richtet sich speziell an die Kinder, und die technischen Details stehen
da nicht im Mittelpunkt. Aber die Eltern wollen vielleicht genauer
wissen, wie das funktioniert. Ein genauer Blick auf die Platine zeigt,
dass es nun nur noch zwei ICs gibt, den Oszillator NE555 und den
Verstärker LM386. Wo ist denn da der Mischer geblieben. der bisher
immer mit einem Radio-IC CD2003 realisiert wurde? Diese Aufgabe nimmt
der NE555 jetzt ebenfalls wahr, und zwar als schaltender Mischer.
Das Grundprinzip des Fledermausdetektors stammt aus der Radiotechnik. Die Aufgabe ist ganz ähnlich: Signale mit hoher Frequenz müssen so verarbeitet werden, dass sie hörbar werden. Aber statt einer Antenne besitzt der Fledermausdetektor ein spezielles Mikrofon, das seine höchste Empfindlichkeit im Ultraschallbereich bei etwa 40 kHz hat. Die Signale werden dann einem Mischer zugeführt, der sie in tieferen Frequenzen umsetzt. Wie ein Radio auf ganz bestimmte Frequenzen abgestimmt werden kann, so können Sie auch den Ultraschalldetektor abstimmen. Das hilft, unterschiedliche Arten von Fledermäusen zu hören und zu unterscheiden. Und es hilft, zahlreiche andere Ultraschallquellen aufzuspüren und genauer zu untersuchen.
Das Gerät arbeitet
als Direktmischer, wobei das Mischprodukt aus Eingangssignal und
Oszillatorfrequenz in den hörbaren Bereich fällt. Stellt man z.B. eine
Oszillatorfrequenz von 39 kHz ein, wird ein Eingangssignal mit 40 kHz
auf die Differenzfrequenz 1 kHz heruntergemischt. Das gleiche
Eingangssignal wird auch bei einer Oszillatoreinstellung auf 41 kHz mit
1 kHz hörbar. Entscheidende Faktoren für die Qualität des Geräts sind
eine hohe Verstärkung, geringes Rauschen und eine gute Unterdrückung
möglicher akustischer Rückkopplung, die zu Pfeifgeräuschen führen
könnte. Das verwendete Ultraschallmikrofon hat eine ausgeprägte
Resonanz bei 40 kHz und nur geringe Empfindlichkeit für Frequenzen im
unteren Hörbereich.
Das Ultraschallmikrofon ist direkt mit der Basis des Transistors BC547C
verbunden. Dieser Vorverstärker bietet eine optimale Anpassung und etwa
100-fache Spannungsverstärkung (40 dB). Eine zweite Stufe verstärkt das
Signal noch einmal um 40 dB. Ein paralleler Kondensator am Eingang
schwächt eindringende HF-Signale und vermindert die Empfindlichkeit
gegen elektromagnetische Störungen. Die Koppelkondensatoren sind mit 1
nF so klein, dass nur hohe Frequenzen ungeschwächt übertragen werden.
Dieses Hochpassfilter mindert die Gefahr einer akustischen
Rückkopplung.
Der Präzisionstimer NE555 dient zugleich als Oszillator und Mischstufe.
Er erzeugt ein einstellbares Rechtecksignal nahe 40 kHz. Mit dieser
Frequenz wird ein interner Schalttransistor angesteuert, der das
verstärkte Mikrofonsignal periodisch abschaltet und so einen
Schaltmischer bildet. Im weiteren Verlauf wird das Signal durch ein
zweifaches Tiefpassfilter geleitet, sodass nur noch die durch die
Mischung entstandenen niederfrequenten Signale an den Lautstärkeregler
gelangen
Der Audioverstärker LM386 liefert eine Ausgangsleistung bis zu 500 mW
an den 8-Ohm-Lautsprecher. Die Verstärkung wird mit dem Elko von 10 µF
zwischen Pin 1 und Pin 8 auf den maximalen Wert eingestellt. Weil der
Schaltmischer keine Verstärkung aufweist sondern das Signal etwas
abschwächt, arbeiten die Vorverstärker und der Lautsprecherverstärker
mit hoher Verstärkung.