Auf meinem Bücherregal steht das Röhrenradio „Sarabanda 512“ der
ehemaligen Firma „Graetz“, das in den Jahren 1957-1959 in
Altena/Westfalen gebaut worden war. Der Superhet für LW, MW und
UKW enthielt die Röhren ECC85, ECH81, EF89, EABC80, EM80 und EL84
und zwei Lautsprecher.
Das Gehäuse war von einer Studentin in der damaligen Modefarbe orange
bemalt worden. Später sollte das Gerät entsorgt werden, obwohl es noch
funktionstüchtig war. Ich konnte den Röhrendinosaurier vor der
Verschrottung retten und habe ihn auf ein Brett montiert. Hin und
wieder erfreut mich die „Sarabanda“ mit ihrem typischen, schönen,
dunklen Klang. Heutige Radios sind mit digitalen Chips bestückt. Sie
sind klein, stromsparend und liefern eine hervorragend gute
Abstimmung.
Das UKW-Radio „Wavy“ vom Franzis Verlag enthält eine fertige
Radioplatine, die mit wenigen weiteren Bausteinen auf einem kleinen
Steckbrett aufgebaut werden kann.
Lieblingssender können ohne größeren Aufwand vorprogrammiert und durch
Drehen des Potenziometerknopfes eingestellt werden. Die
Sendereinstellung mit einem Drehknopf ist sehr komfortabel, der Klang
des kleinen Radios jedoch bescheiden. Ideal wäre es, wenn man die
Vorteile beider Empfängertypen miteinander kombinieren könnte.
Leider fehlte mir bisher die Zeit, um diese Idee umzusetzen. Ein sehr
präziser digitaler Empfänger, der über eine Röhrenendstufe in einem
alten Radiogehäuse den unverwechselbaren Klang erhält, wäre ein
Bastelprojekt, das optisch und akustisch bestaunt würde und sicherlich
einen Standort in Geschäften, Gaststätten und Büros finden würde.