Adventskalender Radiobausatz 


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Bauteile im Radiokalender, teilweise mit Conrad-Bestellnummern

Christians Blog: https://www.tthinkttwice.de/2011/12/18/hello-turn-your-radio-on/

Im Winter sind die Tage kurz und die Abende lang. Da vertreibt man sich die Zeit mit kleinen Elektronik-Experimenten. Was könnte schöner sein als das Radiobasteln am Abend, gerade dann, wenn auf Mittelwelle auch ferne Sender hörbar werden. Dieser Adventskalender bringt die nötigen Bauteile, das Know-how und Schaltungsvorschläge. Jeden Tag öffnen Sie ein Türchen und finden dahinter ein Bauteil für ein neues Experiment. Am Ende steht ein vollständiges und empfangsstarkes kleines Mittelwellen-Radio.   

 

Ein Radio in 24 kleinen Schritten mit einem abgeschlossenen Experiment für jeden Tag bauen, das scheint auf den ersten Blick unmöglich. Ein Radio baut man meist erst komplett auf und testet es erst am Ende. Aber die vielen Bauteile haben jeweils ihre eigene Funktion und können auch in kleinen Schritten getestet werden. So werden erste Ergebnisse schon mit wenigen Bauteilen hörbar. Das Radio wird Schritt für Schritt erweitert und verbessert. Damit erklärt sich die Funktion der einzelnen Bauteile. Und am Ende kann jeder sein ganz spezielles Radio bauen oder Varianten entwickeln, die über das Handbuch hinausgehen.

 

Wir wünschen viel Freude und eine frohe Adventszeit!

 

Und besuchen Sie unsere Homepage für weitere Experimente:
http://www.elo-web.de/



Tipps zum Aufbau und ein Video zur Funktion des Radios

Inzwischen liegen bereits einige Erfahrungsberichte vor. Es scheint nicht ganz einfach zu sein, dem Radio klare Klänge zu entlocken. Die wichtigsten Schwierigkeiten können sein:

1. Ungünstiger Empfangsort, z.B. durch abschirmende Wände
2. Ungünstige Zeiten, z.B. mitten am Tag, wenn der Mittelwellenempfang schwach ist
3. Übermäßige Störungen durch elektrische Geräte wie elektronische Halogentrafos oder Energiesparlampen.
4. Schwierige Abstimmung, wenn die gewünschte Frequenz noch unbekannt ist
 
Die wichtigsten Hilfen:

1. Experimentieren Sie bevorzugt am Abend, wenn der Mittelwellenempfang besser ist.
2. Testen Sie am Anfang den Empfang mit einem fertigen Mittelwellenradio.
3. Notieren Sie sich die Frequenzen der stärksten Stationen.
4. Achten Sie beim Testen auch auf empfangene Störgeräusche, die die grundlegende Funktion Ihres Empfängers beweisen
5. Verwenden Sie testweise auch eine lange Drahtantenne
6. Verwenden Sie eine möglichst große Drahtschleife
7. Orientieren Sie sich an den Frequenzlisten am Ende des Handbuchs
8. Testen sie immer wieder die Feinabstimmung mit dem Magneten
9. Bauen Sie den Lautsprecher in seine Box ein, um die Lautstärke zu erhöhen

 


Schlechter Empfang in einem Stahlbeton-Gebäude 
 
Michael Gaus schrieb: Ein Kollege und ich versuchen bis jetzt leider erfolglos, mit dem Adventskalender-Radio in einem Stahlbeton-Gebäude einen Radio-Sender zu empfangen. Gibt es evtl. Tipps und Tricks, was hier bzgl. Empfangseigenschaften helfen könnte?  Gibt es Ihrer Meinung nach noch eine Chance, dass mit den weiteren noch kommenden Bauteilen in den nächsten Tagen der Empfang doch noch klappen könnte oder schirmt so ein Stahlbeton-Gebäude einfach zu stark ab?
 
Man müsste zuerst einmal mit einem normalen Mittelwellenradio den Empfang testen. Wenn auch in der Nacht auf Mittelwelle nichts geht, könnte die Abschirmung schuld sein oder auch die übermäßigen Störungen im Haus. Gerade bei großen Gebäuden kann man manchmal aus der Not eine Tugend machen und das Heizungssystem zusammen mit dem Schutzleiter als große Schleifenantenne verwenden: www.b-kainka.de/sdrusb3.html. Die Antenne könnte in einer großen Drahtschleife auf dem Basteltisch enden, in der man sich sozusagen das äußere HF-Feld nach innen holt. Allerdings findet man auf dem Schutzleiter auch die hausgemachten Störungen, die hoffentlich nicht größer sind als die Nutzsignale.



Aufbau der Lautsprecherbox: Fixierung der Klebestellen mit den Mitteln des Elektroniklabors

Video: https://youtu.be/7L8YQjoaNEQ

Hinweise zum Video:



Kompletteinbau in das Gehäuse


Der Karton-Bausatz von der Rückseite der Verpackung ist eigentlich nur als Lautsprecherbox vorgesehen. Aber auch der Einbau des kompletten Radios macht Sinn. Das Radio ist dann besser verpackt und vor Staub geschützt.





Für den Einbau habe ich mir eine Art Service-Schublade aus den Resten des Kartons gebaut. Die Steckplatine hat an der Unterseite eine doppelseitige Klebefolie und kann direkt aufgeklebt werden. Das Batteriefach wurde mit Uhu aufgeklebt. Der Einbau ist natürlich nur mit einem Ein/Aus-Schalter sinnvoll. Ein kleiner Schiebeschalter lag noch in der Bastelkiste und konnte in das Gehäuse eingefügt werden.





Alle Verbindungen nach innen brauchen jetzt ausreichend lange Stücke aus weicher Drahtlitze. Für den Übergang auf die Steckplatine habe ich Drahtstücke aus hartem Draht angelötet. So kann man die Schublade herausziehen, die Schaltung z.B. für eine andere Empfangsfrequenz ändern und dann wieder reinschieben. Die Schleifenantenne ist außen an zwei Tacker-Klammern angelötet, innen entsprechend die weichen Drähte zum Anschluss an die Steckplatine.





Das Radio ist jetzt ein gut einsetzbares Gerät für eine Festfrequenz. Jedenfalls nervt dieses Radio nicht durch ein Überangebot an Bedienelementen. Der Wunschsender ist immer perfekt eingestellt.


Erfahrungen zum Versuch 9, von Bernd, DL3NDW

Eben habe ich mit meinem Sohn das 9. Türchen im Adventskalender geöffnet. Nach dem Einbau des TA7642 hörten wir - nichts. Der Oszi steht ohnehin auf dem Tisch; ein Bild sagt mehr als 1000 Worte ;=) Also angeklemmt und, voila: Die Schaltung schwingt auf ca. 1 MHz. Am Ausgang des TA7642 liegen ca. 200 mVss an, am Lautsprecher entsprechend mehr. Den Eingang des ICs auf Potential "-" lagen brachte keine Veränderung. Auch ohne Transistor-Endstufe schwingt das IC. Erst ein Kondensator von 100 nF zwischen Pin 3 und Pin 1 brachte den Erfolg. Man hört ein Zirpen, das sich bei Berührung verändert.
Damit habe ich quasi den Tag 11 vorweggnommen. Aber dieser C ist auch in den Datenblättern bzw. Applikationen zum TA7642 einhalten. Der enthaltene TA7642 ist von "SUM". Jedenfalls war der Einsatz der Messwerkzeuge für meinen Sohn bei meiner Fehlersuche sehr interessant. Besten Dank für diesen schönen Adventskalender.

(Danke für die Hinweise! Das hilft auch andern Anwendern. Bei der Entwicklung hatte ich einen TA7642 eines anderen Herstellers. Hab's jetzt mit einem IC von "SUM" getestet und komme zu dem gleichen Ergebnis, Schwingungen am Ausgang. Dadurch ist die Empfindlichkeit für Eingangssignale viel geringer als normal. Nur nahe am Lampenschalter bringt die Schaltung einen leisen Knack zu Gehör. Ab Tag 11 wird alles besser.)



Inhalt des Handbuchs

 

1. Der  Lautsprecher 2

2. Stromversorgung. 2

3. Die Steckplatine. 3

4. Ein Schalter 4

5. Der Transistor 5

6. Ein Widerstand. 6

7. Ein Kondensator 7

8. Schaltgeräusche. 8

9. Der integrierte Schaltkreis. 9

10. Rauschen und Prasseln. 10

11. Erste Radioklänge. 11

12. Antennenanschluss. 12

13. Eine Empfangsspule. 13

14. Der Schwingkreis. 14

15. Die Schleifenantenne. 15

16. Magnetabstimmung. 16

17. Mehr Trennschärfe. 16

18. Empfang ab 540 kHz. 17

19. Drei Spulen. 18

20. Entkopplung. 19

21. RC-Filter 20

22. Noch mehr Frequenzen. 21

23. Empfang über 1200 kHz. 22

24. Feinabstimmung. 23

 

 

 

 

1. Der  Lautsprecher

 

Nehmen Sie den Lautsprecher aus dem ersten Fach und betrachten Sie ihn genau. Auf der Vorderseite befindet sich die Membran. Sie lässt sich vorsichtig etwas nach innen drücken. Wenn Sie mit dem Finger auf die Membran klopfen, gibt es ein Geräusch. Da zeigt zugleich das Prinzip des Lautsprechers. Eine Bewegung der Membran erzeugt Schall.

 

Auf der Rückseite befindet sich ein starker Magnet. Im Inneren verborgen gibt es eine Drahtspule, deren beide Anschlüsse mit den Kontakten und den angelöteten Kabeln verbunden sind. Die Membran lässt sich deshalb durch einen elektrischen Strom bewegen.

 

 

2. Stromversorgung

 

Im zweiten Fach finden Sie ein Batteriefach für eine einzelne Mignonzelle. Setzen Sie eine neue 1,5-V-Zelle ein. Halten Sie die Drähte kurz an die des Lautsprechers. Es entsteht ein Knackgeräusch. Die Bewegung der Membran ist nur schwer zu sehen, kann aber mit dem Finger gefühlt werden. Je nach Anschlussrechtung wird die Membran durch den Strom nach innen oder nach außen gedrückt.

 

Der Lautsprecher hat einen Widerstand von 8 Ohm und eine maximale Leistung von 0,5 Watt. Eine ganz neue 1,5-V-Batterie kann tatsächlich etwa 1,6 V haben. Dann fließt ein Strom von 0,2 A. Die aufgenommene Leistung ist 0,32 W, liegt also noch unter dem erlaubten Grenzwert. In den späteren Versuchen wird sehr viel weniger Leistung aufgenommen. Aber schon mit wenigen Milliwatt erzeugt der Lautsprecher eine gute Lautstärke.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

3. Die Steckplatine

 

Das dritte Fach enthält eine Experimentier-Steckplatine. Auf ihr soll Stück für Stück das komplette Radio aufgebaut werden. Die Zeichnung zeigt die inneren Verbindungen. Nehmen Sie die Batterie aus dem Fach und verbinden Sie das Batteriefach mit dem Lautsprecher. Beim Einsetzen der Batterie entsteht wieder das bekannte Knacken. Nehmen Sie die Batterie nach einem kurzen Test wieder aus dem Batteriefach um sie für die folgenden Versuche zu schonen.

 

Das Einsetzen von Bauteilen benötigt relativ viel Kraft. Die Anschlussdrähte knicken daher leicht um. Wichtig ist, dass die Drähte exakt von oben eingeführt werden. Dabei hilft eine Pinzette oder eine kleine Zange. Ein Draht wird möglichst kurz über dem Steckbrett gepackt und senkrecht nach unten gedrückt. So lassen sich auch empfindliche Anschlussdrähte wie die verzinnten Enden des Batteriefachs und des Lautsprechers ohne Knicken einsetzen.

 

 

 

 

4. Ein Schalter

 

Zur Verbindung von Bauteilen dient der isolierte Schaltdraht, den Sie im vierten Fach finden. Einige kurze Stücke werden für interne Verbindungen gebraucht, der lange Rest wird später die Empfangsangtenne des Radios.

 

Schneiden Sie mit einer Zange oder zur Not auch mit einer alten Schere jeweils passende Stücke ab und entfernen Sie an den Enden die Isolierung auf einer Länge von etwa 5 mm. Zum Abisolieren der Drahtenden hat es sich als praktisch erwiesen, die Isolierung mit einem scharfen Messer rundherum einzuschneiden. Achtung, dabei sollte der Draht selbst nicht angeritzt werden, weil er sonst an dieser Stelle leicht bricht.

 

Noch ein Tipp zur leichteren Arbeit mit dem Steckboard: Schneiden Sie die Drähte am Ende schräg an, damit sie eine scharfe Spitze erhalten und leichter in die Kontakte gesteckt werden können. Dies ist auch für Widerstände und Kondensatoren sinnvoll und verhindert, dass die Anschlussdrähte beim Einstecken leicht umknicken.

 

Bauen Sie aus zwei Drahtstücken einen Schalter. Jede Betätigung erzeugt dann ein Geräusch. Legen Sie den Lautsprecher auf ein geöffnetes Fach Ihres Kalenders. Der Karton wirkt dann wie ein Resonanzkörper oder eine Lautsprecherbox. Das Geräusch wird lauter.

 

 

 

 

 

 

 

 

Zwei zusätzliche kurze Drähte werden als Zugentlastung eingebaut um die weichen Anschlussdrähte des Batteriefachs und des Lautsprechers zu schonen. Beide sollten immer verbunden bleiben, damit die Anschlüsse nicht übermäßig abnutzen. Zum Ausschalten nehmen Sie die Batterie aus dem Fach.

 

 

 

5. Der Transistor

 

Das Fach Nr. 5 enthält einen Transistor. Transistoren sind Bauelemente zur Verstärkung kleiner Ströme. Der NPN-Transistor BC547B dient als Lautsprecherverstärker. Die Anschlüsse des Transistors heißen Emitter (E), Basis (B) und Kollektor (C). Der Basisanschluss liegt in der Mitte. Der Emitter liegt rechts, wenn Sie auf die Beschriftung schauen und die Anschlüsse nach unten zeigen. Das Schaltsymbol kennzeichnet die Basis durch einen Balken und den Emitter durch einen Pfeil. Beim Einbau müssen die Anschlüsse beachtet werden. Die flache, beschriftete Seite zeigt nach oben in Richtung zur Plus-Leitung.

 

Bauen Sie einen Drahtschalter zwischen Basis und Kollektor. Bei geöffnetem Schalter fließt kein Strom durch den Transistor und den Lautsprecher. Wenn Sie die Batterie einsetzen entsteht deshalb kein Geräusch. Erst wenn sie mit dem Schalter einen Basisstrom einschalten, entsteht ein Knacken.

 

 

 

6. Ein Widerstand

 

Das sechste Fach enthält einen Widerstand mit 10 kΩ (10 Kiloohm). Der Widerstand ist mit Farbringen versehen. Braun, Schwarz, Orange bedeutet 10.000 Ohm. Der vierte Ring (Gold) steht für die Toleranzklasse von 5 %.

 

Ein Widerstand wird eingesetzt, um einen Strom zu verkleinern. In diesem Fall sorgt der Widerstand für einen Basisstrom von nur etwa 0,1 mA. Der Transistor verstärkt diesen kleinen Strom 300-fach bis auf etwa 30 mA. Zwischen Basis und Emitter des Transistors befindet sich ein Schalter. Wenn er geschlossen wird, leitet er den Basisstrom ab. Damit fließt auch kein Kollektorstrom mehr. Durch Öffnen und Schließen des Kontakts können Sie also ein Geräusch erzeugen.

 

 

 

 

 

7. Ein Kondensator

 

Das Fach Nr. 7 enthält einen Elektrolyt-Kondensator mit 47 µF (47 Mikrofarad). Ein Kondensator besteht aus zwei Metallflächen und einer Isolierschicht. Legt man eine elektrische Spannung an, bildet sich zwischen den Kondensatorplatten ein elektrisches Kraftfeld, in dem Energie gespeichert wird. Die Kapazität eines Kondensators wird in Farad (F) gemessen. Der Elektrolytkondensator (Elko) hat eine Kapazität von 47 µF (0,000047 F). Die Spannung darf nur in einer Richtung angelegt werden. In der falschen Richtung fließt ein Leckstrom, der nach einiger Zeit zur Zerstörung des Bauteils führt. Der Minuspol ist durch einen weißen Streifen gekennzeichnet und hat einen kürzeren Anschlussdraht. Das Schaltsymbol zeigt den Minus-Anschluss als ausgefüllten Balken.

 

Die Schaltung enthält einen Umschalter. Durch abwechselndes Berühren der Plus-Leitung und der Minus-Leitung wird der Kondensator geladen und entladen. Das Signal gelangt an den Basisanschluss. Der Transistor verstärkt es und erzeugt ein Knacken im Lautsprecher.

 

 

 

 

8. Schaltgeräusche

 

Ein zweiter Widerstand mit 1 kΩ (Braun, Schwarz, Rot) findet sich im achten Fach. Bauen Sie ihn so in die Schaltung ein, dass der Elko permanent geladen wird. Nur beim Schließen des Schalters wird er entladen. Jedes Öffnen und jedes Schließen des Schalters erzeugt ein Geräusch.

 

 

 

 

9. Der integrierte Schaltkreis

Das Fach Nr. 9 enthält das wichtigste Bauteil dieses Radiokalenders, eine integrierte Schaltung (IC) vom Typ TA7642. Das IC besitzt ein Plastikgehäuse wie der Transistor und hat ebenfalls drei Anschlüsse. Beim Einbau muss die andere Richtung beachtet werden. Die flache, beschriftete Seite zeigt zur Minus-Seite der Platine.

 

Die Funktion des Radio-ICs kann man sich vereinfacht als Verstärker vorstellen, ähnlich einem Transistors. Tatsächlich enthält das IC aber viele Transistoren, Widerstände und Kondensatoren. Der mittlere Anschluss ist der Verstärker-Eingang. Schließen Sie hier einen Draht an, dessen freies Ende mit dem Finger berührt werden kann. Beim Berühren hören Sie Geräusche. Ihr Körper wirkt wie eine Antenne. Alle möglichen Störsignale werden empfangen und hörbar gemacht.  

 

 

 

 

10. Rauschen und Prasseln

 

 

Ein weiterer Widerstand findet sich hinter dem Türchen Nr. 10. Er hat 100 kΩ (Braun, Schwarz, Gelb) und dient ähnlich wie der Basiswiderstand des Transistors dazu, einen kleinen Eingangsstrom fließen zu lassen. Dieser Strom kann dann durch schwache Radiosignale vergrößert und verkleinert werden. Die Änderungen werden hoch verstärkt und hörbar gemacht.

 

Berühren Sie den Eingang mit dem Finger. Wahrscheinlich hören Sie Rauschen oder Prasseln. Eine Betätigung eines Lichtschalters im Raum sollte als Knacken hörbar werden. Die Schaltung ist damit bereits ein einfacher Hochfrequenzempfänger, der zumindest schon Funkstörungen aufnehmen kann.

 

 

 

11. Erste Radioklänge

 

Das elfte Fach bringt einen weiteren Kondensator. Diesmal ist es ein keramischer Scheibenkondensator mit 100 nF (Aufdruck 104).  Dieser Kondensator hat keine Polung und darf in beliebiger Richtung verwendet werden. Er wird nun als Filter eingebaut und bewirkt, dass Hochfrequenzsignale (HF) am Ausgang des Empfänger-ICs unterdrückt werden und Signale im Hörbereich (NF, Niederfrequenz) erhalten bleiben. Die Demodulation im Inneren des Empfänger-ICs liefert das NF-Signal, das dem HF-Signal eines Senders aufmoduliert wurde. 

 

Obwohl das Gerät noch lange nicht fertig ist, können Sie mit etwas Glück jetzt bereits Radio hören. Wenn ein starker Sender in Ihrer Nähe steht, reicht sein Signal vielleicht schon aus, um empfangen zu werden. Ihr Körper wirkt dabei als Antenne. Genauso wirksam ist aber auch ein langer Draht.

 

 

 

Legen Sie den Lautsprecher auf einen Resonanzkörper wie z.B. ein geöffnetes Türchen des Kalenders. Auf der Rückseite finden Sie die Vorlage für ein kleines Radiogehäuse, das ebenfalls als Lautsprecherbox dienen kann. Schneiden Sie dazu den Karton aus, kleben Sie ihn zu einer geschlossenen Box zusammen und schneiden Sie ein ca. 1 cm großes Schallloch hinein, auf das der Lautsprecher gelegt werden kann. Damit verbessert sich vor allem die Tiefenwiedergabe. Alternativ kann der Lautsprecher auch in die Box geklebt werden.

 

 

12. Antennenanschluss

 

Und noch ein Kondensator mit 100 nF findet sich im zwölften Fach. Er wird als Koppelkondensator verwendet und lässt HF-Signale zum Eingang gelangen. Wieder kann eine Berührung mit dem Finger eine Antenne ersetzen.

 

 

 

 

 

13. Eine Empfangsspule

 

Das Fach Nr. 13 enthält eine kleine Spule mit 220 µH (220 Mikrohenry, schwarze Umhüllung). Dünner Kupferdraht ist auf einen Spulenkörper aus Ferrit gewickelt und an die beiden Anschlussdrähte angeschlossen. Die Spule ist mit einer Plastikhülle umgeben.

 

Bauen Sie diese Spule am Eingang des Empfängers ein. Sie bewirkt, dass NF-Signale kurzgeschlossen werden und nur HF-Signale an den Eingang gelangen. Der Empfang wird damit störungsfreier. Die Spule arbeitet hier als Filter. Wieder dient der Finger als Ersatzantenne.

 

 

 

 

 

 

 

 

14. Der Schwingkreis

 

Bisher verfügte der Empfänger nur über ein einfaches Filter, das für den gesamten Mittelwellenbereich wirksam war. Nun sollen aber einzelne Frequenzen herausgefiltert werden. Eine Spule und ein Kondensator zusammen wirken als Schwingkreis und filtern das Signal auf der Resonanzfrequenz heraus. Im Fach Nr. 14 finden Sie einen Kondensator mit 220 pF (220 Pikofarad, Aufdruck 221). Zusammen mit der Spule von 220 µH ergibt sich eine Resonanzfrequenz von etwa 720 kHz.

 

 

 

 

 

 

 

15. Die Schleifenantenne

 

Ein weiterer Kondensator mit 100 nF (Aufdruck 104) kommt im Fach Nr. 15 zum Vorschein. Setzen Sie diesen zwischen Emitter und Kollektor des NF-Transistors ein. Damit werden Reste des verstärkten HF-Signals unterdrückt, die sonst für mögliche Störungen sorgen konnten. Der Empfang wird noch klarer.

 

Der verbleibende Draht sollte noch etwa 80 cm lang sein. Bauen Sie daraus eine möglichst große Drahtschleife als Antenne. Die Schleife liegt in Reihe zur Schwingkreisspule und bildet zusammen mit dieser und dem Kondensator einen Schwingkreis. Wenn elektromagnetische Wellen auf der passenden Frequenz vorhanden sind, werden sie empfangen. Wenn zufällig ein Mittelwellensender auf dieser Frequenz in Ihrer Nähe steht (z.B. der Sender Langenberg), hören Sie seine Sendung. Am Abend wird sicher eine europäische Station hörbar. Zum Test können Sie auch einen Lichtschalter betätigen. Sein Sendesignal ist breitbandig und sollte in jedem Fall als Knacken aus dem Lautsprecher zu hören sein.

 

 

 

 

 

 

 

16. Magnetabstimmung

 

Das sechzehnte Fach enthält einen kleinen Magneten. Halten Sie ihn an alle Bauteile der Schaltung. Sie werden feststellen, dass einige der Bauteile magnetische Anschlussdrähte haben. Aber besonders stark wird die Spule angezogen. Das liegt an dem verwendeten Ferritkern. 

 

Wenn der Magnet in die Nähe der Spule gebracht wird, verringert sich ihre Induktivität, weil der Kern teilweise in die magnetische Sättigung gelangt. Damit erhöht sich die Resonanzfrequenz. Wenn Ihr Mittelwellen-Ortssender auf einer Frequenz oberhalb 720 kHz sendet, können Sie mit dem Magneten auf die Wunschfrequenz abstimmen. Am Abend lassen sich meist schon mehrere Sender empfangen.

 

 

 

 

 

17. Mehr Trennschärfe

 

Das Fach Nr. 17 enthält eine weitere Spule, diesmal mit der kleineren Induktivität von 47 µH (blaue Umhüllung). Schalten sie diese in Reihe zur vorhandenen Schwingkreisspule. Die gesamte Induktivität steigt damit auf ca. 267 µH, die Resonanzfrequenz sinkt auf 660 kHz. Zugleich entsteht damit eine Anzapfung der Schwingkreisspule. Legt man den Eingang des Empfänger-ICs an diese Anzapfung, wird der Schwingkreis weniger bedämpft. Damit steigen die Resonanzspannung und die Trennschärfe. Bei vorsichtiger Abstimmung mit dem Magneten können am Abend noch mehr Sender empfangen werden.

 

 

 

 

 

 

18. Empfang ab 540 kHz

 

Ein weiterer Kondensator findet sich im Fach Nr. 18. Er hat 100 pF (Aufdruck 101). Damit lässt sich die Schwingkreiskapazität bis auf 320 pF erhöhen. Die Resonanzfrequenz liegt damit am unteren Ende des Mittelwellenbereichs bei 540 kHz. Höhere Frequenzen können Sie mit dem Magneten erreichen. Alternativ können Sie den 100-pF-Kondensator auch allein verwenden und den 220-pF-Kondensator aus der Schaltung nehmen. Die Frequenz liegt dann bei ca. 970 kHz.

 

 

 

 

 

 

 

19. Drei Spulen

 

Eine weitere Spule mit 47 µH (blaue Umhüllung) bringt das Fach Nr. 19. Schalten Sie diese ebenfalls in Reihe zur Schwingkreisspule. Damit erhalten Sie eine Spule mit zwei Anzapfungen und insgesamt ca. 314 µH. Die beste Anpassung des Empfänger-ICs liegt bei der höheren Anzapfung. Falls ein überstarker Sender in der Nähe andere Stationen übertönt, kann die untere Anzapfung besser sein. Umgekehrt können Sie schwache Stationen unter 700 kHz oft besser am oberen Ende des Schwingkreises auskoppeln.

 

Weil die Spulen nun nahe nebeneinander stehen, verändert sich die Gesamtinduktivität durch magnetische Kopplung. Je nach Einbaurichtung wird die Frequenz etwas tiefer oder etwas höher. Wenn Sie einen Wunschsender mit den vorhandenen Kondensatoren mit 100 pF, 220 pF oder 100 pF + 220 pF fast genau erreichen, können Sie eine Feinabstimmung erzielen, indem Sie den Abstand der drei Spulen um wenige Millimeter verändern. Etwas größere Schritte entstehen durch Umdrehen der Spulen. Testen Sie jeweils durch Feinabstimmung mit dem Magneten, ob der Empfänger zu tief oder zu hoch abgestimmt ist.

 

 

 

 

 

 

 

20. Entkopplung 

 

Je empfindlicher der Empfänger wird, desto größer ist die Gefahr von Störungen durch ungewollte Rückkopplung vom NF-Verstärker auf den Empfänger-Eingang. Einer der möglichen Wege, auf denen Signale zurück an den Eingang gekoppelt werden können, ist die Spannungsversorgung. Wenn die Batterie nicht mehr ganz neu ist, steigt ihr Innenwiderstand. Das kann dann zu unangenehmen Nebengeräuschen führen. Dagegen hilft am besten eine Entkopplung mit einem großen Kondensator. Im Fach Nr. 20 finden Sie dazu einen weiteren Elko mit 47 µF. Schalten Sie diesen zwischen die beiden Versorgungsanschlüsse. So verbessern Sie die Störfestigkeit.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

21. RC-Filter

 

Eine noch bessere Entkopplung zwischen NF-Verstärker und HF-Stufe ereicht man mit einem RC-Filter (Widerstand R + Kondensator C).  Der passende Widerstand mit 100 Ω (Braun, Schwarz, Braun) findet sich im Fach Nr. 21. Falls Ihr Empfänger bisher zu Störungen neigte, wird es mit dem RC-Glied mit 100 Ω und 47 µF eine Verbesserung geben. Falls sich kein Unterschied zeigt, wissen Sie jedenfalls, dass der Empfänger nun auch mit einer schwachen Batterie noch recht gut arbeiten wird.

 

 

 

 

 

 

 

 

22. Noch mehr Frequenzen

 

Das Ziel dieses Radios ist, dass Sie Ihren Wunschsender hören können. Mit fest abgestimmter Frequenz und ganz ohne Bedienelemente, damit bauen Sie einen Spezialempfänger, der immer bereit und richtig abgestimmt ist. Auf dem Weg zu Ihrer Wunschfrequenz fehlen vielleicht noch die kleineren Schritte. Deshalb enthält das Fach Nr. 22 einen kleinen Kondensator mit 47 pF. Die tiefste erreichbare Frequenz liegt mit ca. 500 kHz bereits unter dem Rundfunkbereich. Durch andere Kombinationen können Sie aber z.B. 1400 kHz (47 pF), 800 kHz (100 pF + 47 pF)  oder 590 kHz (220 pF + 47 pF) ereichen. All diese Frequenzen sind nur grobe Richtwerte, weil die genaue Frequenz jeweils noch von der Einbaurichtung der Spulen und von ihrem Abstand abhängt. Testen Sie auch unterschiedliche Schwingkreisanzapfungen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

23. Empfang über 1200 kHz

 

 

Einen kleinen Kondensator mit 22 pF bringt das Fach Nr. 23. Damit können Sie das Radio noch genauer abstimmen Mit 100 pF + 47 pF + 22 pF und allen drei Spulen ergibt sich z.B. eine Empfangsfrequenz von 745 kHz.

 

Wenn Sie Frequenzen im oberen Mittelwellenbereich oberhalb 1200 kHz empfangen wollen, ist es besser, die Spuleninduktivität zu verringern. Nehmen Sie die große Spule mit 220 µH heraus und verwenden Sie nur die beiden 47-µH-Spulen mit Anzapfung in der Mitte. Mit insgesamt 94 µH und 100 pF kommen Sie auf 1640 kHz, also etwas über den oberen Rand des Rundfunkbereichs. Mit 100 pF + 22 pF landen Sie bei ca. 1470 kHz. Wieder ist eine Feinabstimmung durch Umdrehen einer der beiden Spulen oder durch Verändern ihres Abstands möglich.

 

 

 

 

 

 

 

24. Feinabstimmung

 

Und noch feiner kann mit dem Kondensator aus dem Fach Nr. 24 abgestimmt werden. Der Kondensator hat nur 10 pF. Die Reihe 10 pF, 22 pF, 47 pF, 100 pF und 220 pF lässt 31 mögliche Kombinationen zu. Zusammen mit den unterschiedlichen möglichen Kombinationen der Spulen kann jede Frequenz im Mittelwellenbereich eingestellt werden. Die folgenden Tabellen zeigen einige mögliche Kombinationen und ihre Frequenzen.

 

Experimentieren Sie mit unterschiedlich großen Lautsprecherboxen und dem Radiogehäuse auf der Rückseite des Kalenders, um den besten Klang des Radios zu erreichen. Falls Ihr Wunschsender zu leise ist, versuchen Sie unterschiedliche Anzapfungen des Schwingkreises. Auch eine längere Schleifenantenne kann helfen. Sie können bis zu drei Meter Draht zu einer großen Schleife formen, die z.B. im Bücherregal verlegt wird. Damit erreicht das Radio eine extreme Empfindlichkeit und besten Fernempfang. Vor allem am Abend können Sie Sender aus ganz Europa empfangen.

 

 

 

Tabelle 1: Frequenzen mit drei Spulen 47 µH + 47 µH + 220 µH

(+/-30 kHz durch Umpolen und Ändern des Abstands der Spulen)

 

Kapazität

Frequenz

220 pF + 100 pF

502 kHz

220 pf + 47 pf

549 kHz

220 pF + 22 pF

577 kHz

220 pF + 10 pF

592 kHz

220 pF

606 kHz

100 pF + 47 pF + 22 pF + 10 pF

671 kHz

100 pF + 47 pF + 22 pF

690 kHz

100 pF + 47 pF + 10 pF

716 kHz

100 pF + 47 pF

740 kHz

100 pF +  22 pF + 10 pF

781 kHz

100 pF +  22 pF

813 kHz

100 pF + 10 pF

856 kHz

100 pF

898 kHz

47 pF + 22 pF + 10 pF

1011 kHz

47 pF + 22 pF

1081 kHz

47 pF + 10 pF

1190 kHz

47 pF

1310 kHz

 

Tabelle 2: Frequenzen mit zwei Spulen 47 µH + 47 µH

(+/-100 kHz durch Umpolen und Ändern des Abstands der Spulen)

 

Kapazität

Frequenz

100 pF + 47 pF + 22 pF + 10 pF

1227 kHz

100 pF + 47 pF + 22 pF

1262 kHz

100 pF + 47 pF + 10 pF

1310 kHz

100 pF + 47 pF

1354 kHz

100 pF +  22 pF + 10 pF

1429 kHz

100 pF +  22 pF

1486 kHz

100 pF + 10 pF

1565 kHz

100 pF

1641 kHz

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


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