Rote Röhren, grüne Spulen       

Über die Kunst, mit Radios umzugehen                  

      von Jürgen F. Hemme
                          Elektronik-Labor  Projekte  Lernpakete  Literatur               


 

Manchmal muss man sich in der Vergangenheit erden. Alles hängt mit allem zusammen, auch in der technischen Entwicklung. Oft habe ich mich gefragt, wer hat eigentlich all diese Details entwickelt, die ich beim Ausschlachten alter Radios schon in den 70er Jahren entdeckt hatte. Einen kenne ich jetzt, Jürgen F. Hemme. Geboren 1930 war er bei der Radioentwicklung und -produktion in den 50er Jahren voll dabei. Und er berichtet anschaulich, wie es damals zuging und welche technischen Probleme zu bewältigen waren, damals bei Nordmende und anderen Firmen. Sein Buch ist Historie und Erinnerung zugleich, voll mit interessanten  Geschichten und gespickt mit technischen Details. Da findet man jede Menge Fotos, Schaltpläne, Skizzen. und technische Dokumente. Und trotzdem ließt es sich angenehm flüssig. Er hat viel gesehen von der Welt, war in USA und im Libanon. Und auch ein Blick in die Jugendzeit vor 1945 findet sich in seinem Buch. Ich habe mich immer schon gefragt, wie der Kosmos-Radiomann mit seinem weltoffenen Spruch (Vom Gebirg zum Ozean, alles hört der Radiomann) in diese Zeiten gepasst hat, wo es doch lebensgefährlich war, Feindsender zu hören. Hemme erzählt davon. Man konnte durchaus alles hören, es war ja kaum zu beweisen. Man durfte nur auf keinen Fall darüber reden. Auch andere Details aus diesen harten Zeiten sind zu lesen, z.B. wie die Jungs sich elektronische Bauteile aus abgestürzten amerikanischen Flugzeigen organisiert haben. Spannend! Ein Buch, das man nicht vergisst!

B.K.

Mehr Infos:  http://www.westkreuz-verlag.de/de/Rote-Roehren-gruene-Spulen



Elektronik-Labor  Projekte  Lernpakete  Literatur