Seltene und seltsame Röhren

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Schon
als Jugendlicher hatte ich Zugang zu Röhren-Datenbüchern, weil der Vater eines Freundes vom Fach war. Da habe ich von seltsamen Röhren gelesen, die ich nie in die Finger bekam, weil sie in Radios und Fernsehern nicht drin waren. Z.B. die Fotowiderstände im Röhrenkolben. Sowas muss wohl lange in Steuerungen für Straßenlaternen verwendet worden sein. Und jetzt - endlich - konnte ich so ein Teil auf dem Flohmarkt ergattern. Nachgemessen, alles funktioniert noch perfekt.

(Hinweise von Gerhard Sielker:  
Die Röhre kommt mir sehr bekannt vor. Ich habe eine solche vor zig. Jahren in den Händen gehabt. Ich kann mich daran erinnern, das ich diese aus einer Heizungssteuerung für Ölbrenner ausgebaut hatte. Dort diente sie wohl dazu, die Flammen zu überwachen. Scheint also in verschiedenen Bereichen eingesetzt gewesen zu sein. Ich habe gerade mal nachgesehen und die Röhre auf Anhieb gefunden. Leider ist die Aufschrift abgegriffen. Optisch scheint sie identisch zu sein, jedoch ist die Schrift bei meiner kleiner und zweizeilig. Evtl. gab es verschiedene Typen oder Hersteller.)






Der besagte Freund hatte auch noch eine kleine Röhrensammlung, die nun nach und nach aufgelöst wird. Alles wandert dann zu mir, z.B. diese Mikrowellenröhre der Wehrmacht. Soweit ich es verstehe soll es eine Triode sein, allerdings mit dem Steuergitter gegenüber der Anode.





Die Anordnung der Elektroden im Detail





Natürlich musste die Röhre mal beheizt werden. Damit sich was tut, sind vier oder fünf Ampere nötig, bei ca. 4 V. Aber Anodenstrom konnte ich nicht feststellen. Vielleicht der Zahn der Zeit ...



(Inzwischen ist die Röhre in Jogis Röhrenbude gelandet. Wolfgang Holtmann hat mehr herausgefunden: Es gibt da noch ganz feine Gitterdrähte um den Kathodenfaden herum. Es handelt sich offensichtlich um eine so genannte door-knob-Röhre für militärische Anwendungen um 500 MHz. Jogi hat weitere Detailfotos geschossen. Darauf sind sogar die feinen Gitterdrähte erkennbar.
Siehe: www.jogis-roehrenbude.de/Roehren-Geschichtliches/Seltsames_Merkwuerdiges/UHF-Triode.htm)

Die E182CC ist dagegen immer noch brauchbar. Die Doppeltriode mit besonders großen Anoden und einem erlaubten Strom bis 60 mA eignet sich z.B. für einen Kopfhörerverstärker. (Siehe Kopfhörerverstärker mit der 5687WB , einer Röhre die etwa der E182CC entspricht ) 



Die 6201 ist eine HF-Doppeltriode, ähnlich der ECC81, aber aus der "blauen Reihe für Luft- und Seefahrt", was wohl so viel wie erhöhte Zuverlässigkeit bedeutet. Das sieht man schon an den vergoldeten Stiften. Man könnte ein Kurzwellenaudion daraus bauen.



Die E81L für Endstufen und Vorverstärker hat auch goldene Pinne, aber sonst keine besonderen Daten. Es fällt auf, dass sie abgeschirmt ist, ähnlich wie eine EF80. Und sie kam wohl in Oszilloskopen zum Einsatz.



Diese dicke Röhre PL509 stammt wieder von Flohmarkt, gebraucht, aber für nur 50 Cent. Man könnte sie verwenden, um dem Tesla-Generator etwas mehr Power zu entlocken. Ich habe dabei aber auch an eine Bauruine im Keller gedacht, eine 1-kW-Amateurfunk-Endstufe mit fünf PL509, wobei eine schon zerbrochen ist. Neben der PL509 liegt zum Vergleich eine 6J1 (EF95).



Sendetriode RS1051, von Torsten Biskop

Ich habe einen Dachbodenfund bei mir im Haus gemacht und weiß nicht so recht was ich gefunden habe .Ein Amateur sagte das es sich vielleicht um eine 100 kW Mittelwellen-Verstärkerröhre handelt. Unter Sammlern soll die Röhre etwa 80 Euro wert sein. Falls jemand Interesse hat, kann er sich ja mal melden.



Zu dieser Senderöhre für Frequenzen bis 30 MHz, vermutlich 3 kW Verlustleistung, möglicherweise bis 10 kW HF-Leistung kann man hier etwas finden:
http://www.radiomuseum.org/tubes/tube_rs1051.html
http://www.qsl.net/d/dl7avf/roehren/triampt.html#RS1051


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