Blitzi- ein „Ewiger
Blinker“        

von Günther Zöppel              
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Wohin mit den rumliegenden alten Akkus und Batterien ? Wenigstens für Untersuchungen der Restladung und der nebenher effektvoll blitzenden LED habe ich mir aus dem Sockel einer alten Gartensolarleuchte einen „Ewigen Blitzer“ nach http://www.b-kainka.de/bastel59.htm  gebaut.



Die restliche Elektronik der Leuchte war durch den Zahn der Zeit angenagt, aber das Batteriefach noch gut erhalten. Dies dient daher der komfortablen Aufnahme der zu testenden Spannungsquellen, der Blinker wurde in Standardschaltung auf eine Lochplatte gebaut, die im Sockel in „Presspassung“ ihren relativ festen Halt findet. Die Schaltung, mit DDR-Transistoren SC 237 (NPN) und SC307 (PNP) aufgebaut, funktionierte auf Anhieb. Die rote LED – eine 5mm superhelle Ausführung – blitzt bei ausreichender Betriebsspannung sehr hell, direktes Reinschauen ist fast schon augenschädigend ;-)
 


Untersuchungsergebnisse



Es wurde eine 1,5 V – R6 – Alkalizelle getestet, die noch eine Restspannung von 1,39 V hatte. In die Stromversorgung wurde ein Shuntwiderstand von R=1,5k gelegt und die darüber abfallende Spannung oszillografiert .





Daraus ist ersichtlich, dass die maximal auftretende Amplitude ca. 400 mV beträgt, d.h. der Maximalstrom ist I = U/R = 400mV/1,5k = 267µA. Aus dem Oszillogramm ist weiterhin ersichtlich, dass die Blitzperiode etwa 0,6 s beträgt, wobei der Strom nur während 0,15 s, also einem Viertel der Zeit,  fließt und der Rest fast Null, also vernachlässigbar ist. D.h. im Mittel über die Zeit fließen 267/4 = 67µA. Ich gehe mal von einer Rest-Kapazität der Zelle von 1000 mAh aus , dann sollte diese 1000mAh / 0,067 mA , also noch etwa 15000 Stunden bzw. 15000/24 =625 Tage (fast 2 Jahre !!!) lang halten. Das werde ich mal ausprobieren und gegebenenfalls darüber berichten. Ich bin jetzt 66 Jahre alt, wenn ich mal 100 werde, könnte ich also noch 100-66 = 34 Jahre lang Batterien prüfen und dann über 17 Exemplare, gleiche Haltbarkeit vorausgesetzt,  einen Testbericht verfassen – eine tröstliche Aussicht ;-)

Ein weiteres Ergebnis habe ich schon – mit einer einstellbaren Spannungsquelle  wurde festgestellt, dass die LED-Blitze unterhalb Ub = 0,7 V nicht mehr erkennbar sind, ab etwa 0,8 V werden sie sehr dunkel. Die Zeitdauer der Blitz-Wiederholung stieg dabei von 0,6 auf 0,8 s an. Mit dem Oszi ist aber an der LED noch eine Impulsspannung nachweisbar, die erst bei Ub= 0,5 V verschwindet. Diese Impulse sind aber so schmal, dass sie nicht zu einer bemerkbaren Lichtabgabe führen. Daraufhin habe ich alle bei mir hier gehorteten Akkus und Batterien unterhalb dieser Grenze dem Sondermüll zugeführt.
 
Taufe
 
Der gesamte Aufbau wurde auf den wohlklingenden Namen „BLITZI“ getauft (Batterie-LED-Impuls-Test-Zeitdauer-Indikator). Möge er mich überleben und noch in kommenden Generationen als Testgerät fungieren, wenn dann nicht bereits Batterien und Akkus durch alternative Energiespeicher ersetzt wurden ;-)
 
Pockau, im September 2015
Günther Zöppel


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