Resistiver Feuchtesensor 

Elektronik-Labor  Bastelecke  Projekte  Notizen



Ein ganz neuer Typ von Feuchtesensor ist kürzlich (?) aufgetaucht, den ich bisher noch nicht kannte. Stichwort: Humidity resistance Module. Und auch eine "offizielle" Auswerteschaltung habe ich bekommen können. Der Sensor arbeitet nicht wie frühere Typen kapazitiv sondern resistiv.  Zuerst habe einen solchen Sensor im Franzis-Lernpaket Umwelt-Messtechnik gesehen, dann auch an anderer Stelle im Internet. Meist messen sie im Bereich 20% bis 90% relativer Luftfeuchte und ändern dabei ihren Widerstand exponentiell zwischen rund 10 MOhm und 2 kOhm. Ähnliche Sensoren gibt es auch bei Conrad. Dort findet man auch Datenblätter. Die folgende Kurvenschar stammt aus dem Datenblatt zum  Feuchtesensor HCZ-H8A(N) 20 - 90 % rF 0 - 60 °C



Laut Datenblatt sollen die Sensoren mit Wechselspannung betrieben werden. Vermutlich können auf diese Weise Polarisationseffekte vermieden werden. Dazu noch die exponentielle Kennlinie, hört sich schwierig an. Das war ein Grund dafür, dass ich die Auswerteschaltung einmal genauer analysieren wollte. Und dazu habe sie erst einmal abgezeichnet.



Genial einfache Analogtechnik, wie sie im Buche steht. Der Sinusoszillator ist ein Phasenschiebergenerator mit einer Amplitudenstabilisierung über zwei Dioden. Sobald die Dioden zu leiten beginnen setzt eine stärkere Gegenkopplung ein, sodass der Oszillator nicht bis in die Begrenzung gehen kann. Der Sensor ist über einen Kondensator angekoppelt, sieht also niemals irgendeinen Gleichstrom. Zur Überprüfung des Logarithmierers habe ich Festwiderstände angeschlossen. Dabei ergaben sich folgende Ausgangsspannungen:

10 M    0,96 V
1 M      1,56 V
100 k   2,09 V
10 k     2,63 V
1 k       3,14 V

Über weite Bereiche werden die Signale mit etwa 0,54 V / 20 dB umgesetzt. Insgesamt werden fast 80 dB erreicht. Die Schaltung lässt sich auch für andere Zwecke verwenden und kann z.B. als logarithmisches AC-Millivoltmeter dienen. Im Prinzip wird hier die logarithmische Kennlinie einer Si-Diode ausgenutzt, siehe  Logarithmisches Pico-Amperemeter.

Der logarithmische Signalgleichrichter erinnert mich an das Messmodul Lärm von Modul-Bus, dessen Logarithmierer kürzlich von Roger Leifert mit LTspice untersucht wurde. Das Ergebnis war eine gewisse Temperaturabhängigkeit, die sich an einem Punkt mittlerer Aussteuerung aufhebt. Ob der Temperaturgang der obigen Schaltung gerade den des Feuchtesensors kompensiert ist schwer zu sagen.



Geht das vielleicht auch mit weniger Bauteilen? Die Idee wäre eine lineare Messung mit einem Mikrocontroller und eine Logarithmierung per Software. Irgendwie muss das gehen, aber die 80 dB sind eine Herausforderung. Siehe auch: dB-Messung mit dem ATmega32 


Ein vereinfachter Logarithmierer von Heinz D.




Die Simulation (10s) mit einem 5V-Rechteck aus dem T13 und kapazitiver Trennung. Uref=1,1V, dann sollten die simulierten Ad-Werte auftreten. Die Transistor-Basis-Dioden sollten den besten Logaritmus erzeugen (ggf. andere Dioden).

Unmittelbar nach dem Impuls sollte die Spannung gemessen werden, weil C1 dann noch nicht angeladen/aufgeladen ist. In der letzten Formel a*x+c (Adc/delta*10-115) sollte sich der Fehler durch anpassen auf die krumme Sensorkennlinie auf unter 5% drücken lassen. Die Temperatur tut ihr übriges zum Fehler. Mein Feuchtesensor DHT11 muss auch mit +-3% leben.




Elektronik-Labor  Bastelecke  Projekte  Notizen