Glimmlampenversuche          


Elektronik-Labor  Bastelecke  Projekte  Notizen



Ein Sägezahngenerator mit einer Glimmpampe ist ja schon lange bekannt und wurde sogar als Ablenkschaltung für einfache Oszilloskope verwendet oder auch als Morse-Übungsgenerator. Einen solchen Oszillator habe ich nun aufgebaut, um damit etwas zu experimentieren.




Die Bauteile sind nicht kritisch, ich habe genommen, was gerade da war. Als Spanungsquelle habe ich das HV-Netzteil von Modul-Bus verwendet, weil ich damit die Spannung sehr präzise einstellen kann.



Beim ersten Start noch ohne den Kopfhörer konnte ich sehen, dass die Glimmlampe an einem Pin glimmt, wie das bei Gleichstrom üblich ist. Mein Eindruck war, dass keine Schwingungen vorhanden waren. Dann habe ich den Kondensator herausgenommen, und das Licht änderte sich. Im stationären Fall leuchtet nur ein Teil der Elektrodenlänge. Mit Impulsströmen ist das Leuchten gleichmäßig über die ganze Länge verteilt. Die Länge der Leuchtzone hängt nämlich vom Strom ab. Im Impulsbetrieb fließen große Entladeströme, die den ganzen Bereich einnehmen.




Mit angeschlossenem Kopfhörer erscheint ein Ton, der stark von der Spannung abhängig ist. Bei 72 V gab es nur noch ein Knattern, und man konnte einzelne Lichtblitze erkennen. Bei 200 V gab es einen Ton von 250 Hz. Die Sägezahnspannung konnte direkt mit dem Oszilloskop beobachtet werden.



Bei Beleuchtung mit einer hellen LED-Taschenlampe sinkt die Zündspannung deutlich ab, und damit sinkt die Amplitude des Sägezahns, und die Frequenz steigt an. Eine Erhöhung von 250 Hz auf 350 Hz konnte erreicht werden, wenn die Lampe sehr nah an die Glimmlampe gehalten wurde.




Bei nur schwachem Licht lag die Zündgrenze bei ca. 72 V. Bei Dunkelheit steigt sie noch weiter an und wird unregelmäßiger. Wenn ich die Spannung unterhalb der Zündgrenze einstelle, bleibt alles still und dunkel. Aber mit hellem Licht kann ich dann doch noch Schwingungen auslösen.

Da erwachte wieder der alte Traum, eine Glimmlampe als Geigerzähler zu verwenden. Ich habe ein Stück Uranerz in einer Plastiktüte nahe an die Glimmlampe gehalten Hurra! Es gab eine Reaktion mit einzelnen Lichtblitzen. Aber dann kam die Enttäuschung, das war alles nicht reproduzierbar. Bei den Versuchen konnte ich feststellen, dass die Glimmlampe nicht auf die Gammastrahlen reagiert, wohl aber auf statische elektrische Felder. Ich und die Plastiktüte hatten sich wohl beim Gang durch den Raum aufgeladen.

Immerhin, das war mir neu. Die Glimmlampe kann also nicht nur durch Licht, sondern auch durch elektrische Felder beeinflusst werden. Wenn ich einen Finger außen an die Glimmlampe halte und dann meine Füße am Boden bewege, gibt es eindeutig eine Reaktion auf die Bewegung. Die Lampe reagiert offensichtlich auf Änderungen der elektrischen Feldstärke, die die Zündspannung verändern.

Mehr zu Glimmlampen: https://www.giangrandi.org/electronics/neon/neon.shtml


Elektronik-Labor  Bastelecke  Projekte  Notizen