von
Andreas Thaler
Elektronik-Labor
Bastelecke Projekte Notizen
Letzte Aktualisierung: Illuminator5_0.pdf
Mit Kameras und Objektiven
zu fotografieren ist eine Sache.
Nikon F3, Canon F-1, Canon
T90, Minolta XD7, Olympus OM-4 und andere Kamera-Highlights der 1970er und
1980er Jahre sind faszinierende, hochwertige Geräte, bei denen man – im
Gegensatz zu den aktuellen Digitalkameras mit ihrer hoch integrierten Technik –
noch eine Chance hat, selbst erfolgreich Reparaturen durchzuführen.
Bei den Objektiven,
vorzugsweise per Hand scharfzustellen, verhält es sich ähnlich. Hier geht es
bei mir weniger um Reparaturen als um Überprüfung der Optik auf innere
Verschmutzungen, Staubablagerungen oder Pilzbefall.
Aus- und Durchleuchten von Batterieschächten und Optiken
Vor einiger Zeit dachte ich
darüber nach, wie ich bei Kamera- und Objektivüberprüfungen Licht gezielt
dorthin bringen kann, wo ich es brauche. Und dabei noch eine Hand freimachen
kann, die sinnvolleres zu tun hat, als eine Taschenlampe zu halten.
Ein Star am Kamerahimmel der 1980er-Jahre: Canon T90 – die elektronische Legende - mit herausgenommenen Batteriehalter. Der Batterieschacht ist offen und bereit zur Überprüfung mit dem Illuminator.
Und wenn man auf den eingelegten Batteriesatz vergisst und das Gerät für Jahre im Schrank verschwinden lässt – etwa, weil man inzwischen digital fotografiert – ist die Sauerei meist groß, wenn die Batterien ausgelaufen sind. Kontakte im Batterieschacht sind dann oxydiert oder sogar von Batteriesäure zerfressen, die sich weiter ins Kamerainnere ausbreitet und so das Gerät zum Schadensfall macht.
Zwei blendfreie LEDs bringen Licht in den finsteren Batterieschacht um das Innere begutachten zu können.
Um es nicht so weit kommen
zu lassen – oder bereits eingetretene Schäden zu beheben - sind regelmäßige
Checks wichtig. Dafür braucht es Licht und zwei freie Hände.
Hier
ist alles in Ordnung. Die Kontakte am Boden des Batterieschachts sind sauber.
Es sind keine Verschmutzungen oder Schäden durch ausgetretene Batteriesäure
sichtbar.
Features des Illuminator
Der Illuminator besitzt
zwei in Reihe geschaltete, blendfreie weiße LEDs, die in Batterieschächte von
Kameras und Motoren eingehängt werden können. Damit lässt sich das Innere
inspizieren und man hat dabei beide Hände frei, um zB
in der Tiefe einen Zahnarztspiegel zu halten und Kontakte zu reinigen.
In diesem Objektiv sollte einmal der – an sich harmlose – Staub entfernt werden. Dann liefert die Optik wieder vollen Kontrast.
Die superhelle LED kann
entweder ständig über Schalter oder mit dreistufiger Zeitsteuerung (ca. 30, 60
und 90 Sekunden) betrieben werden. Auch hier geht es wieder darum, die Hände
für Arbeiten an Kamera und Objektiv freizuhalten.
Unterseite der Platine mit Handverlötung
Um die Batterie zu schonen,
kann die superhelle LED nur über das Schaltnetzteil betrieben werden. Eine Spannungstabilisierung über einen Spannungsteiler mit
Zener-Diode sorgt dafür, dass die beiden LEDs für die
Batterieschachtausleuchtung bis ca. 7 Volt Eingangsspannung gleichmäßig helles
Licht geben.
Schaltung Illuminator 4.2
Zur Entlastung der Batterie
kann der Ruhestrom durch die Zener-Diode abgeschaltet werden, wenn die
Batterieschachtleuchten über das Poti deaktiviert sind. Ca. 60 mA Strom werden
damit eingespart. Eine Kontroll-LED informiert über
den Status.
Für den Illuminator gibt es
viel zu tun, alleine neun Canon T90 warten auf einen Service ;-)
Alle Hinweise selbstverständlich ohne
Gewähr. Was in meinem Fall klappte, muss bei anderen nicht funktionieren. Bzw.
gibt es sicher auch geeignetere Vorgangsweisen. Nachbau und Betrieb auf eigene
Gefahr. Fehler im Schaltungsdesign können nicht ausgeschlossen werden. Zu
prüfende Geräte müssen spannungsfrei sein, Sicherheitsbestimmungen beim Umgang
mit elektronischen Geräten beachten. Kurzschlüsse vermeiden. Betrieb nur unter
Aufsicht, Hauptschalter bei Nichtgebrauch auf OFF stellen. Bei längerer Stehzeit Batterie entnehmen/Schaltnetzteil abtrennen.
Bauteile können beim Betrieb bei höherer Umgebungstemperatur überlastet werden
- Verbrennungs- und Brandgefahr. LED-Licht kann blenden. Für die ordnungsgemäße
und gefahrfreie Funktion der Schaltung und ihrer Anwendung wird keine Haftung
übernommen. Kein kommerzielles/professionelles/zertifiziertes und geprüftes Gerät/Schaltung,
Projekt im Hobbybereich.