Ein Körperschall-Mikrofon
Ein normales Mikrofon empfängt Dichteschwankungen der Luft. Wenn
man aber zum Beispiel die Schwingungen einer Maschine untersuchen will,
ist es besser, sie direkt am Gehäuse zu erfassen. Dafür gibt es
Quarz-Beschleunigungssensoren, die Schwingungen direkt in eine Spannung
umsetzen. Genau das tut auch eine einfache Piezoscheibe, wenn man sie
in direkten Kontakt mit der Oberfläche einer Maschine oder zum Beispiel
eines Wasserrohrs bringt. Das funktioniert dann wie ein Stethoskop. Man
kann damit den Herzschlag hören, ein Leck in einer Wasserleitung suchen
oder den Ventilen eines Viertaktmotors zuhören.
Das Mikrofon habe ich so gebaut, dass es wie ein übliches
Kondensatormikrofon an einen PC oder ein Aufnahmegerät angeschossen
werden kann. Die Mikrofonbuchse liefert eine Betriebsspannung für den
internen JFET. In diesem Fall reicht auch ein normaler NPN-Transistor
mit einem großen Basiswiderstand. Das Mikrofon habe ich gebaut, weil
ich im Auftrag der besten Ehefrau ein störendes Heizungsgeräusch
aufnehmen sollte. Das hat auch wunderbar funktioniert. Das Mikrofon
habe ich dazu zwischen Wand und Leselampe geklemmt, was einen guten
Störabstand brachte.
Als Aufnahmegerät habe ich einen Mikrofonverstärker TR623 von Retekess
verwendet. Das Gerät wird üblicherweise wie ein Megafon eingesetzt, hat
aber auch ein eingebautes Radio, einen MP3-Player und eine
Aufnahmefunktion, wobei die Aufnahme gleich im MP3-Format auf einem
USB-Stick oder einer Speicherkarte abgelegt wird. Die Aufnahme konnte
ich dann am PC mit Audacity zurechtschneiden und per Email verschicken.