Für die Strommessung von 5 V Solarmodulen wird eine einfache LED
Anzeige benötigt. Da die Hersteller der Solarmodule immer die maximalen
Ströme und Spannungen angeben, fehlen Erfahrungswerte, was das Modul in
der dunklen Jahreszeit, im Innenraum am Fenster und bei Bewölkung vor
Ort liefert. Für die ersten Messungen diente ein Messgerät Multizet,
das für geringes Geld auf dem Amateurfunkmarkt erworben wurde. Das
analoge Zeigermessgerät schaltet niemals während der Messung ab, aber
für eine optimal Stromanzeige und maximalen Solarstrom musste der
Messbereich immer umgeschaltet werden. Hier liegt der Verteil der
LED-Anzeige, deren Farbumschlag bis zum hellen Leuchten auch aus der
Entfernung gut sichtbar ist.
Bei einfarbigen LEDs ist die Vorwärtsspannung größer je kürzer die
Wellenlänge ist. Diese entspricht der Reihenfolge der Regenbogenfarben.
So hat zum Beispiel einee infrarote LED eine niedrige Spannung um die
1,1V, ist aber zur optischen Anzeige nicht verwendbar. Von den
sichtbaren Farben hat die blaue LED die höchste Vorwärtsspannung von
etwa 3,2 V. Die Eigenschaft der mit der Farbe aufsteigenden
Vorwärtsspannungen wird in der Schaltung genutzt. Jedoch hängt auch die
Vorwärtsspannung vom Halbleitermaterial ab und wie der Hersteller den
Diodenübergang aufbaut. Die LED können mit verschiedenen Strömen
betrieben werden, und in Reihe befindet sich der Bahnwiderstand. Durch
die Reihenschaltung mit dem Bahnwiderstand hängt die Vorwärtsspannung
bei hohen Strömen bis zum Grenzwert ab.
Für die Anzeige sollte die LED Diffus auch von der Seite zu sehen sein
und einen größeren Durchmesser als 5 mm haben. Der Aufbau mit einer
10mm-LED war zu groß. Wegen der möglichen unterschiedlichen
Eigenschaften wurden zuerst LEDs aus der Bastelkiste gemessen, und
diese wiesen sehr unterschiedliche Vorwärtsspannungen bei gleicher
Farbe und gleichem Strom auf. Daher wurde eine LED von einem einzigen
Hersteller mit D=8mm und 60° Abstrahlwinkel ausgewählt. Der
Betriebsstrom ist von unter 1 mA bis etwa 3 mA gewählt, natürlich
unterhalb des maximalen Stromes. Der Distributor TME (www.tme.eu)
bietet 8mm-Leds von mehreren Herstellern an, und es wurden gute
Erfahrungen bei LED-Bestellungen gemacht, wobei schon mal eine
LED-Farbe nicht lieferbar ist. Von dem Hersteller Luckylight waren alle
Farben verfügbar:
Rot 803VD2C
Orange 803AD2C
Gelb 803YD2C
Grün 804PGD2C
Blau 804BD2C
Die Eigenschaft unterschiedlicher Vorwärtsspannungen wurde zuerst in
einem Testaufbau genutzt. Die rote LED leuchtet zuerst mit einem
geringsten Strom. Da die rote LED die kleinste Vorwärtsspannung hat,
lassen die anderen LEDs noch keinen oder nur geringfügigen Strom
fließen. Die nächst höhere Vorwärtsspannung hat die orange LED. Die
Strombegrenzung wird zwischen der Vorwärtsspannung der roten und der
orangen LED mit einem Widerstand eingestellt. Anschließend wird der
Widerstand zwischen der orangen und gelben LED eingestellt und so
weiter. Die Übergänge sind nicht scharf getrennt, aber es ist ein
Verhalten einer Balkenanzeige. Die Übergänge von Rot, Orange und Gelb
sind sehr fließend. Zwischen Gelb und Grün ist der Übergang deutlicher,
da der Unterschied der Vorwärtsspannung größer ist. Damit ergibt sich
ein einfacher Schaltplan ohne viele Steuertransistoren oder teure ICs.
Um einen
größeren Unterschied zwischen den Farben zu erreichen, wurde die LED-Vorwärtsspannung
um eine weitere Diodenspannung erhöht. Die Schottkydioden haben je nach LED-Strom
eine Vorwärtsspannung von 0,2 V bis 0,5 V. Die bedrahtete Schottkydiode BAT46
war gerade von Pollin verfügbar. Alternative Dioden wie die 4148 oder 4001 bis
4007 haben eine höhere Vorwärtsspannung als Schottkydioden, sodass die
Widerstandswerte dann angepasst werden müssten. Die
Widerstandswerte wurden experimentell ermittelt, zwischendurch kann auch mal
ein Widerstandswert der E24 Reihe zum
Einsatz. Zuerst wurde R2 zwischen der roten und der orangen LED eingemessen,
dann R3 mit der gelben LED hinzugenommen, und so weiter bis zur blauen LED.
Damit bei
maximalen Strom alle LEDs gleich hell erscheinen, wurde eine Strombegrenzung
mit den Transistoren T80 und T81 hinzugefügt. Bei dem T80, BD140-16 wurde die
höhere Stromverstärkung des Typ -16 vor dem Einbau gewählt. Über R80 fällt die
Shuntspannung ab, welche bei Erreichen der Basis-Emitter-Spannung von etwa 0,54
V den Transistor T81 durchschaltet. Er sperrt dann den Transitsor T80 und
begrenzt den Strom. Ein Verpolungsschutz,
z.B. mit der BAT 46, wurde hier nicht eingebaut.
![](1224Solar3.jpg)
Nach einem
Testaufbau auf einer Lochrasterplatine, wurden die Bauteile in dem Holzkästchen
zusammengebaut. Aus einem Reststück wurden Sperrholzbretter von 76 mm x 26 mm,
zwei Seitenteile 69 mm x 19 mm und zwei Endstücke von 26 mm x 19 mm gesägt,
gebohrt und dann zusammengeleimt. Die
8 mm LEDs
wurden auf der Rückseite großflächig verleimt. An den Drähten der
LED-Anschlüsse wurde alle weiteren bedrahteten Bauteile angelötet.
Somit ergibt sich
ein fliegender Schaltungsuaufbau. Die offene Rückseite wurd mit einem
Foto
abgedeckt, worauf farbig die Kenndaten der Schaltung stehen.