Solarlaterne mit diskreten Bauteilen         

von Richard Kotte
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Ich habe eine Solarlaterne mit diskreten Bauteilen in Brettchentechnik aufgebaut. Sie verhält sich wie eine Garten-Solarleuchte, wie man im Baumarkt bekommen kann: Wenn es dunkel wird, geht das Licht an.

Die Schaltung basiert zunächst auf dem "Joule Thief", einer effizienten Spannungswandlerschaltung, im obigen Schaltbildteil dargestellt. Die Funktion des Joule Thiefs ist im Internet vielfach beschrieben.



Bei Tag lädt die Solarzelle lädt den Akku auf, dabei ist der PNP-Transistor gesperrt. Gegen Abend sinkt die Solarzellenspannung unter die Akkuspannung und der PNP-Transistor beginnt zu leiten. Ein weiterer NPN-Transistor ist zur Verstärkung nötig, dieser schaltet den Joule Thief frei, das Licht geht an.



Je nach verwendetem Ferritkern (je nachdem was der Elektroschrott so her gibt...) kann es sich lohnen die Windungsanzahl auf dem Kern zu variieren (2x 20 Windungen ... 2x 10 Windungen). Eine verringerte Windungszahl bedeutet eine geringere Helligkeit der LED, was jedoch den Vorteil hat, dass die LED dann auch länger in die Nacht hinein leuchtet aufgrund der geringeren Stromaufnahme der Schaltung. Auf der Brettchenschaltung habe ich noch den 1k-Widerstand des Joule Thief über ein Poti variabel gemacht (100 Ohm Festwiderstand in Reihe mit einem 4k7-Poti), so lässt sich die Helligkeit noch weiter einstellen. Die Schaltung ist sehr anspruchslos hinsichtlich der verwendeten Bauteile.


Anmerkungen von Dieter Drewanz

Folgender Satz erscheint mir nicht ganz richtig zu sein: Eine verringerte Windungszahl bedeutet eine geringere Helligkeit der LED, was jedoch den Vorteil hat, dass die LED dann auch länger in die Nacht hinein leuchtet aufgrund der geringeren Stromaufnahme der Schaltung.

Die Helligkeit der LED sinkt eigentlich mit höherer Induktivität, d.h. höherer Windungszahl, da bei höherer Induktivität die "Ladephase" länger benötigt und somit weniger "Leistung" umgesetzt wird (bei Änderung beide Wicklungen, oder nur die Wicklung im Kollektorpfad). 

Eine verringerte Windungszahl bedeutet eine geringere Helligkeit der LED, wenn dies nur im Basispfad durchgeführt wird, allerdings nicht zu sehr, da sonst die Schaltung nicht mehr schwingt. Wenn die Stromversorgung 1,5V habe, die LED 3,5V zum Leuchten benötige, dann wäre es gut, wenn die Induzierte Spannung in Basis-Kreis die Spannung an der Basis auf mindestens unter 0,3 V senken würde. D.h. mindesten 1,2V gegenüber 2V (Hinweis: 1,5V+2V = 3,5V) --> Windungsverhältnis 0.6:1 sollte nicht unterschritten werden.
Bei 1,5V Stromversorgung mit 2,3V LED, stünden 1,2V gegenüber 0,8V --> Windungsverhältnis 1,5:1 sollte nicht unterschritten werden.
Bei 1,2V Stromversorgung mit 2,3V LED, stünden 0,9V gegenüber 1,1V --> Windungsverhältnis 0,8:1 sollte nicht unterschritten werden.

Eine verringerte Helligkeit hatte ich der Vergangenheit aber ebenfalls beobachten können, die allerdings verursacht wurde durch eine zu hoch werdende Frequenz, resultierende verringerte Verstärkung und somit Kippen der Schaltung in den jeweiligen anderen Zustand bei niedrigeren Strömen durch den Spulenkreis. Es lag größtenteils an parasitären Kapazitäten eines ungünstigen Aufbaus mit billigen Transistoren (BC xxx).  

Hinweise zum Ferritkern von B. Kainka

Es kann durchaus sein, dass man mit derselben Schaltung ganz unterschiedliche Erfahrungen macht. Es kommt nämlich sehr auf den verwendeten Ferritkern an. Bei gleichen Maßen können unterschiedliche Ferritsorten ganz andere Induktivitäten und Sättigungsgrenzen bringen. Weil die Schaltung frei schwingt, ist die Arbeitsfrequenz kaum vorhersagbar und stellt sich nicht unbedingt optimal ein. Eine Messung mit dem Oszilloskop könnte zeigen, ob der Transistor gut durchsteuert, um dann die Wicklungen zu optimieren. So kann man auch mit unbekannten, ausgebauten Kernen gute Ergebnisse bekommen. Oder einfach rumprobieren, bis es gut funktioniert.


Geglätteter LED-Strom von Günther Zivny

In dieser Schaltung wird die LED mit kurzen, aber kräftigen Stromimpulsen betrieben. Da LEDs schon bei kleinen Strömen fast ihre maximale Helligkeit erreichen, kann man die Helligkeit merklich steigern, wenn man den Stromfluss verstetigt. Auswirkungen auf die Stromaufnahme hat das nicht. Man schaltet hierzu eine Gleichrichterdiode (z.B. 1N4148) in Reihe mit der LED und einen kleinen Kondensator (z.B. 1µF) parallel zur LED.


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