Logarithmische Strommessung im TestLab    

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Die Messung nutzt die logarithmische Kennlinie eines PN-Übergangs in Durchlassrichtung aus. Ähnliche Versuche habe ich schon einmal mit einem hochohmigen OPV und der Gate-Diode eines JFET gemacht. Diesmal verwende ich den hochohmigen AD-Wandler des Tiny3216 und die BC-Diode eines BC547B. Die Messung ist so empfindlich, dass es nicht mehr ohne eine Abschirmung geht. Dazu wurde ein kleines Blech-Etui verwendet und mit an GND angeschlossen. Ein zusätzlicher Kondensator mit 120 pF verringert die Empfindlichkeit gegenüber eingestrahlten Störungen.






Der AD-Wandler wurde auf einen Messbereich von 550 mV eingestellt. Bei jeder Messung überträgt der Wandler selbst etwas Ladung auf den Eingang, was die untere Messgrenze bestimmt. Die Abtastrate muss deshalb möglichst tief liegen. Eine langsame Messung mit 10 s/div reicht aus, um 40 pA zu erreichen. Noch langsamer macht keinen großen Unterschied mehr aus. Zur Überprüfung wurden Widerstände mit 1 M, 10 M und 100 M nach VDD angeschlossen. Der Controller wurde über USB versorgt, und VDD war ca. 4,5 V. Deshalb gehe ich grob von 4 µA bei 1 M aus. Ein Skalenteil von 55 mV steht offensichtlich für einen Stromänderung um den Faktor 10. Das alles ist kein Wunder an Genauigkeit, aber immerhin kann ich Ströme über sechs Dekaden messen.



In einer realen Messung habe ich die Leckströme einer grünen LED, einer Glimmlampe und einer Si-Diode verglichen. Die 1N4148 wurde schon mal mit 3 nA gemessen, was gut  zu diesem neuen Messergebnis passt. Die grüne LED ist mit ca. 40 pA wesentlich besser, was durch den größeren Bandabstand des Halbleitermaterials erklärlich ist. Und die Glimmlampe zeigt noch etwas weniger Leckstrom, liegt aber schon an der unteren Messgrenze. Alle drei Bauteile regieren auch auf Licht. Jedes wurde zweimal mit einer hellen LED-Lampe aus kurzer Entfernung beschienen, was zu deutlichen Stromänderungen führte. Dass auch die Glimmlampe sich als Lichtsensor eignet, wurde schon einmal untersucht. (Labortagebuch 14.6.22: Glimmlampe am Mikrocontroller)


Die Diodenspannung kennt man meist im Bereich 600 bis 700 mV. Da wäre der Messbereich 550 mA schon zu knapp. Dass man aber bis runter auf 200 mV kommt und dabei Ströme ab ca. 40 pA messen kann, eröffnet Möglichkeiten, die sonst oft fehlen. Das TestLab war eine große Hilfe dabei, denn mit den passenden Einstellungen kann mal sofort loslegen.


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