Dieser
Versuch soll austesten, ob vielleicht doch eine sehr viel kleinere
Frequenz als
500 kHz geeignet ist um Blitze aufzuspüren. Reicht vielleicht sogar
schon eine
große Festinduktivität als Empfangsantenne aus? Es gibt schon einen
bewährten
Aufbau von Charles Wenzel:
http://www.techlib.com/electronics/lightning.html
Allerdings verwendet er eine Drahtantenne. Mir ist es dagegen wichtig, dass es mit einer möglichst kleinen Ferritantenne geht. Außerdem möchte ich mit einer 1,5-V-Zelle auskommen, die möglichst auch noch ein ganzes Jahr hält.
Die
Spule
mit 100 mH wird hier mit einem Kondensator von 470 pF auf ca. 20 kHz in
Resonanz
gebracht. Ganz ohne Verstärker kann man mit dem Oszilloskop schon etwas
sehen.
Irgendwelche Signale bis zu 1 mV sind immer da. Hier sieht man
Störungen, die
durch eine Leuchtstoffröhre verursacht werden. Daraus kann auch die
Güte des Kreises
mit ca. Q = 10 abgelesen werden.
Diese "Ferritantenne" liefert also schon recht große Spannungen. Man darf es deshalb mit der Verstärkung nicht übertreiben. Der Eingangsverstärker besteht aus einem Emitterfolger und einer weiteren Verstärkerstufe. Der dritte Transistor ist im Ruhezustand voll durchgesteuert, die Kollektorspannung also nahe Null. Die Empfindlichkeit wird im wesentlichen mit dem 4.7-M-Widersatnd eingestellt, der festlegt, wie stark dieser Transistor in die Sättigung getrieben wird. Ein ausreichend großes Empfangssignal erzeugt einen positiven Impuls am Kollektor, der über eine Diode den folgenden Monoflop triggert.
Der Monoflop besteht aus zwei komplementären Transistoren und hat im Ruhezustand den Ruhestrom Null. Am Ausgang sorgt ein Elko für eine Art Spannungsverdopplung, damit mit nur 1,5 V auch eine grüne oder eine weiße LED angesteuert werden kann. Die Schaltung ist angelehnt an den "ewigen Blinker" aus der Bastelecke, der ebenfalls mit 1,5 V arbeitet. Der LED-Impuls wird über einen Lautsprecher geleitet, sodass man auch etwas hört.Vereinfachung der Schaltung
Messungen haben ergeben, dass die ursprüngliche Schaltung noch nicht sehr effektiv war. Mit nur einer Stufe in Emitterschaltung konnte sogar noch die Empfindlichkeit verbessert werden. Kritisch ist der Basiswiderstand der Eingangsstufe. Mehr als 3 M führt zu Fehltriggerungen, weniger verringert die Empfindlichkeit. Ein Nachteil dieser Schaltung ist aber auch schon aufgetaucht, sie ist stark temperaturabhängig. Der Arbeitspunkt verschiebt sich bei steigenden Temperaturen bis hin zur Fehltriggerung.
Schaltungsvariante 3
Jetzt habe ich die Eingangsstufe noch einmal umgebaut. Das Ziel ist eine bessere Temperaturstabilität und große Verstärkung. Außerdem wurde die Empfangsantenne jetzt auf 10 kHz abgestimmt. Die ersten Tests mit dem Tiny13-Blitzgenerator von Heinz D. sind vielversprechend. Mit der 47-µH-Drossel wird ein Abstand bis 5 cm erreicht. Zum Vergleich: Auf Mittelwelle 500 kHz zeigt der Blitzgenerator im gleichen Abstand Impulse bis 300 mV am Ausgang des TA7642, das entspricht der Signalstärke des nahen Mittelwellensenders und ist etwas mehr als die vermutlichen Blitzimpulse des in 150 km Entfernung gemessenen Gewitters.
Es scheint sich zu bewähren, dass hier nicht auf 500 kHz sondern auf 10 kHz empfangen wird, sozusagen auf der Grundwelle des Blitzes. Ein Vergleich zeigte, dass der erste Versuch mit einer 1,5-mH-Festinduktivität und Empfang auf 500 kHz viel zu unempfindlich war, der Controller reagierte erst bei einem Abstand von 0,5 cm zur Sendespule des Blitzgenerators. Bis jetzt sieht es so aus, als könnte man mit der 10-mH-Spule eine ähnliche Empfindlichkeit erreichen wie mit einem richtigen Ferritstab auf 500 kHz.
Abschätzung der Reichweite: In 3 cm Entfernung von der Spule wurde ein Strom von 6 mA eingeschaltet, der einen Impuls auslöste. Hier eine stark vereinfachte Milchmädchenrechnung: In 3 m Entfernung müssten es 6 A sein, in 3 km Entfernung 6 kA. Wenn der durchschnittliche Blitz 20 kA hat, wäre die Reichweite 10 km. Einzelne besonders starke Blitze mit 300 kA würden noch aus 150 km erkannt.