Das Elektor DSP-Radio, Tipps und Tricks
Firmware-Erweiterung
Das
DSP-Radio steht auf meinem Arbeitstisch und wird am USB mit Spannung
versorgt. Wenn ich den PC einschalte, startet auch das Radio. Bisher
war der Start immer auf 88,8 MHz (WDR5). Lieber höre ich aber
den Deutschlandfunk auf 102,8 MHz (Sender Wesel). Also musste ich
die Frequenz jedesmal umstellen, was auf die Dauer nervt.
Deshalb habe ich die Firmware erweitert:
Fm_start
Waitms 100
If Fmmemorymax > 0 Then
Ffm = Fmmemory(1)
Fm_tune_freq
Locate 1 , 1
Lcd Ffm
Else
Fm_seek_freq_up
Waitms 250
Fm_tune_status
Valid = 0
If Freq = 8800 Then 'xtal x 11?
Fm_seek_freq_up
Valid = 0
End If
End If
Mit
dieser Änderung startet das Radio nicht mehr beim ersten
UKW-Sender ab 87,5 MHz, sondern bei der ersten gespeicherten Frequenz.
Ich musste also nur noch einmal meine Speicherliste überarbeiten
und den DLF an die erste Stelle setzen.
Download: FirmwareDSP2.zip
Beim
Testen bin ich übrigens zuerst in eine Falle getappt. Mit dem
Programm ElektorDSP.exe habe ich die Sender editiert und
übertragen. Aber der Neustart schlug fehl. Was ich vergessen
hatte: Man muss S4 länger als zwei Sekunden drücken, um
die Frequenzliste ins EEPROM zu übernehmen. Nur dann kann beim
nächsten Start der neue Eintrag gefunden werden. Jetzt klappt es
auch mit dem DLF.
Mittelwellen-Piratensender
Gestern Nacht habe ich mal wieder mit viel Spaß Mittelwelle gehört. Die Antenne war meine transformierte Loop.
Plötzlich bleib der Scan bei 1665 kHz stehen: ein
holländischer Pirat mit guter Feldstärke! Weil der
DSP-Empfänger ja über die normale Mittelwellengrenze
hinausgeht (manche nennen den Bereich über 1600 kHz "X-Band"),
gibt es da einiges zu entdecken.
Siehe auch:
www.mysnip.de/forum-archiv/thema/8773/726678/MW+1665+KHz+-+Was+ist+das.html
Erdanschluss:
Beim DSP-Radio kann man beim Betrieb mit einer Stabantenne und ohne
Erdanschluss in den AM-Bereichen und auch auf UKW folgendes beobachten.
Wenn man das Radio in der Hand hält, ist der Empfang stark. Stellt
man es auf einen Tisch, sinkt die Empfangsqualität. Der Grund ist
das fehlende Gegengewicht zur Antenne. Ähnliches beobachtet man
bei kleinen Weltempfängern. In der Hand gehalten oder mit
angeschlossenem Netzteil ist der Empfang besser. Ein Erdanschluss
verbessert grundsätzlich den Empfang. Eine Ausnahme bilden Loopantennen, die kein Gegengewicht brauchen.
Neues Gehäuse von Elektor: In
Elektor 9/10 wird ein neues Universalgehäuse vorgestellt, das
von nun an für unterschiedliche Projekte verwendet werden soll.
Die erste Bewährungsprobe ist das DSP-Radio.
RDS-Uhrzeit-Bug: Eine Youtube-Filmchen auch Frankreich La Radio DSP d'Elektor - Problème de l'heure RDS à minuit
zeigt den Fehler: Um Mitternacht springt die Zeit auf 24:00 um. Das
geht ja noch, aber eine Stunde später sieht man 25:00. Da fiel es
mir wie Schuppen von den Augen: RDS überträgt UTC und
zusätzlich den Offset für das Land, in dem der Sender steht.
Einfaches Addieren gibt dann natürlich Ärger um 23.00 UTC.
Aber weil ich selbst ein Frühaufsteher bin, habe ich es nie
bemerkt. Ab 3 Uhr ist nämlich wieder alles im Lot, weil wir nie
mehr als 2 Stunden von UTC abweichen. Hier der entsprechende Ausschnitt
aus dem Quelltext, mit der markierten zusätzlichen Zeile.
Utcoffset = R11 And 31
Utcoffset = Utcoffset / 2
Lo = R11 / 64
Hi = R10 And 15
Hi = Hi * 4
Minuten = Hi + Lo
Lo = R10 / 16
Hi = R9 And 1
Hi = Hi * 16
Stunden = Hi + Lo
If R11.5 = 1 Then
Stunden = Stunden - Utcoffset
Else
Stunden = Stunden + Utcoffset
End If
If Stunden > 23 then Stunden = Stunden - 24
Locate 2 , 10
Tx = Str(stunden)
Hier
die leicht veränderte Firmware. Die Änderung ist noch
ungetestet. Über eine Rückmeldung würde ich mich freuen.
Download: FirmwareDSP.zip
Verbesserter UKW-Empfang:
L2 hat eine Induktivität von 0,15 µH. Damit liegt die
Resonanzfrequenz des UKW-Eingangskreises noch etwas zu tief. Steckt man
Jp1 nach links, dann ist die Antenne nur noch für UKW da und die
Resonanzfrequenz steigt. Die untere Seite von L2 liegt dann
direkt an Masse. In dieser Einstellung steigt die UKW-Signalspannung um
ca. 10 dB. An Jp2 kann z.B. eine Schleifenantenne für die
AM-Bereiche angeschlossen werden. Noch mehr Empfindlichkeit erreicht
man, wenn man eine zusätzliche Spule mit 5 Windungen und 5 mm
Durchmesser parallel zu L2 anlötet. Durch Auseinanderziehen
der Spule kann die Resonanz nach oben verschoben werden, durch
Zusammendrücken nach unten. Damit lassen sich noch einmal 10 dB
herausholen.
Anschluss eines S-Meters: Dank an Wolfgang Hartmann für das Foto und diese Hinweise: Das Instrument aus dem Franzis-Retroradio benötigt einen Vorwiderstand von ca. 2.2 bis 2.7
kOhm. Bei 80 dB Mikrovolt steht es auf Position 9. Bei FM habe ich
so einen maximalen Ausschlag bis ca. 5. Im Fall von AM so etwa 9 bei 80 dBµV.