Einfacher KW-Direktmischer        

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Video: https://youtu.be/I-XWXyKA8Us

Der Franzis-Fledermausdetektor ist ja eigentlich schon ein Direktmischer, allerdings für sehr tiefe Frequenzen. Bei mir gab es noch eine vollständige Platine, die zu Testzwecken verwendet wurde. Nun kam die Idee auf, sie zu einem Kurzwellen-Direktmischer für das 40m-Band umzubauen. Ich konnte dafür ja die Schaltungen und Konzepte aus dem RX2003-Buch übernehmen. Dort findet man auch die Schaltung des Fledermausdetektors.



Wenn man nur einen funktionierenden Fledermausdetektor hat, ist es natürlich zu schade, ihn umzubauen. Aber es gibt die Platine ja auch noch in einer unvollständigen Form mit einer Fehlbestückung (ULN2003 statt CD2003) im Zehnersatz. Das ist ideal für Arbeitsgruppen, die mit geringen Kosten einen Kurzwellenempfänger bauen wollen. Dann fehlen nur der CD2003, der LM386, ein 78L05 und ein paar Elkos.




https://www.ak-modul-bus.de/cgi-bin/iboshop.cgi?showd1110!0,551536415275627,SMD-EXP

Für den Umbau habe ich den NE555 und den Transistor der Eingangsstufe ausgebaut. Der Oszillator-Schwingkreis hat jetzt eine SMD-Induktivität mit 4,7 µH und einen parallelen Kondensator von 47 pF. Außerdem liegt eine Kapazitätsdiode SV101 zusammen mit einem Trimmer von 47 pF am Kreis. Das linke Poti liefert die Abstimmspannung. Dazu wurde das dritte Beinchen mit an Masse gelegt. Man kann sehr fein abstimmen, aber der Bereich könnte noch stärker gespreizt werden, wenn man passende Widerstände in die äußern Potiverbindungen legt.

Der Eingangskreis hat eine Festinduktivität mit 1 µH bekommen. Insgesamt liegen jetzt drei Kondensatoren mit  1 nF, 1 nF und 3,3 nF in Reihe am Kreis, wobei der größere die Anpassung zum Antennenkabel bringt. Die Reihenschaltung hat 430 pF und kommt zusammen mit den Bautelekapazitäten bei 1 µH nahe an 7 MHz. Alle Kondensatoren stammen aus der Platine selbst, sie mussten aber teilweise versetzt werden.

Hier eine Liste der veränderten SMD-Bauteile:

T1, IC4, R3, R4, C2 entfernt
C10, 1n wird getauscht mit C7, 3 n3
C1, 1n kommt nach R4 (470k)

Die Schaltung entspricht nun ungefähr dem Direktmischer aus dem Buch. Es hat sich  gezeigt, dass der Empfänger sehr empfindlich ist und an einer langen Antenne durch starke Rundfunksender übersteuert wird. Deshalb liegt noch ein Poti mit 5 kOhm am Eingang. Man kann dann so weit zurückdrehen, dass die CW-Stationen im 40m-Band klar zu hören sind. Der VFO ist ausreichend stabil, sollte aber in ein geschlossenes und abgeschirmtes Gehäuse eingebaut werden.



Am Ende wurde die Schaltung in ein Gehäuse des Fledermausdetektors eingebaut. Die Massefläche aus Kupferfolie wurde ergänzt. Das Mikrofon bleibt drin für einen eventuellen späteren Zurückbau. Dass es ein Empfänger geworden ist, erkennt man nur am Antennenkabel. 




80m-Direktmischer mit Drehkoabstimmung

Die große Temperaturabhängigkeit des 40m-Direktmischers ist vermutlich hauptsächlich auf die Kapazitätsdiode zurückzuführen. Aus physikalischen Gründen ändert sich jede Sperrschicht mit der Temperatur. Bei andern Anwendungen spielt das eine weniger große Rolle, weil eine AFC oder eine PLL immer entsprechend nachstimmt.



Im Datenblatt der SV101 habe ich dieses Diagramm zur Temperaturabhängigkeit der Kapazität gefunden. Da scheint es doch besser, mit einem Drehko abzustimmen.



Video: https://www.youtube.com/watch?v=IvKbyITaP70

Genau das habe ich jetzt mit einem zweiten Direktmischer probiert, diesmal für das 80m-Band. Die Oszillatorspule hat 10 µH und 150 pF + 47 pF parallel. Dazu kommt der UKW-Teil des Drehkos. Der Bereich reicht von 3,5 MHz bis knapp 3,7 MHz. Man kann sehr fein abstimmen, sodass der Empfang von CW und SSB einfach ist. Auf eine Spannungsstabilisierung konnte ich verzichten und den Empfänger direkt mit einem LiPo-Akku versorgen. Auch die Massefläche ist nicht nötig. Wegen der größeren Kreiskapazität und der kleineren Frequenz ist der Empfänger kaum handempfindlich. Die Eingangsspule hat einen Schraubkern und ist kapazitiv an die Antenne gekoppelt. Die andere Seite des Drehkos wurde als Lötstützpunkt missbraucht und dient in diesem Fall nicht zu Abstimmung.

Der einfache Empfänger wird am Abend recht munter. Oft höre ich nebenbei einigen CW-QSOs oder auch SSB-Quatschrunden zu. Die Lautstärke wird so eingestellt, dass das Rauschen gerade zu hören ist. Weil der Empfänger keine ALC hat, wird das Hintergrundrauchen in den Pausen nicht hochgeregelt. Die einzelnen Stationen sind unterschiedlich laut. Aber meist kann man alle verstehen. Das Zuhören ist sehr entspannend.



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