Kurzwellenspulen und Spulenkörper     

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 Wickeln einer Kurzwellenspule im Video: https://www.youtube.com/live/rlCd6wTIV9g

Die in letzter Zeit von mir am meisten eingesetzte Kurzwellenspule ist die fertig gewickelte Spule aus dem Franzis-Kurzwellenradio, die auch im Franzis-Röhrenradio verwendet wird. Weil ich bei jeder Neuauflage Muster prüfen muss, sind immer einige davon vorhanden. Ein Vorteil ist auch, dass ich genau weiß, mit dem verwendeten Drehko kommen sie bis herab auf 3,5 MHz. Inzwischen sind auch die unbewickelten Spulensätze zu bekommen. Und es gibt neben dem Spulenkern auch eine Ferrithaube und einen passenden Abschirmbecher: https://www.ak-modul-bus.de/stat/hf_spulenbausatz_sp_bs1.html

Als erstes wollte ich einmal ganz genau wissen, wie die Franzis-Spule gewickelt ist. Ich habe eine dazu abgewickelt und genau mitgezählt. Die Spulenkörper haben  vier Kammern, in die jeweils zwei Drähte mit 0,2 mm nebeneinander passen.




Die Spule hat eine Wicklung mit 25 Windungen und einer Anzapfung nach der neunten Windung. Den größeren Teil mit 16 Windungen nenne ich L1, den kleineren mit 9 Windungen L2. Zusätzlich gibt es eine kleinere Koppelwicklung mit vier Windungen. Alle Wicklungen verteilen sich auf mehrere Kammern. L1 und L2 sind auf die drei oberen Kammern verteilt, was eine feste Kopplung der beiden Spulenteile ergibt. Die Antennenspule L3  liegt dagegen mehr am Rand und hat damit eine geringere Kopplung.

Zur Messung der Induktivität wurde die Spule zusammen mit einem bekannten Kondensator in einem Oszillator betrieben (siehe Labortagebuch: Induktivitäten messen) und die Frequenz gemessen. Mit meinem Schwingkreisrechner ergab sich dann die Induktivität. Gemessen wurde:

Bei ganz hereingedrehtem Ferritkern: 8,0 µH
Ganz ohne Kern: 3,5 µH
Mit Kern und Ferritkappe: 11.0 µH
Mit Kappe ohne Kern: 3,7 µH                    

Zum Vergleich wurde der Schraubkern aus dem neu gelieferten Spulensatz in die Franzis-Spule gesetzt. Das Ergebnis war ohne Änderung, d.h. die Daten sind gleich. Der üblicherweise angegebene Al-Wert bezieht sich auf eine Wicklung von 100 Windungen. Die Induktivität ist dann 16-fach größer. Für den Spulenkörper gilt also der folgende Einstellbereich:

Nur mit Ferritkern:             56 µH/100Wdg bis 128 µH/100Wdg
Mit Ferritkappe und Kern: 59 µH/100Wdg bis 176 µH/100Wdg



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