
Kurzwellenspulen und Spulenkörper
Die in letzter Zeit von mir am meisten eingesetzte
Kurzwellenspule ist die fertig gewickelte Spule aus dem
Franzis-Kurzwellenradio, die auch im Franzis-Röhrenradio verwendet
wird. Weil ich bei jeder Neuauflage Muster prüfen muss, sind immer
einige davon vorhanden. Ein Vorteil ist auch, dass ich genau weiß, mit
dem verwendeten Drehko kommen sie bis herab auf 3,5 MHz. Inzwischen
sind auch die unbewickelten Spulensätze zu bekommen. Und es gibt neben
dem Spulenkern auch eine Ferrithaube und einen passenden Abschirmbecher: https://www.ak-modul-bus.de/stat/hf_spulenbausatz_sp_bs1.html
Als erstes wollte ich einmal ganz genau wissen, wie die Franzis-Spule
gewickelt ist. Ich habe eine dazu abgewickelt und genau mitgezählt. Die
Spulenkörper haben vier Kammern, in die jeweils zwei Drähte mit
0,2 mm nebeneinander passen.
Die Spule hat eine Wicklung mit 25 Windungen und einer Anzapfung
nach der neunten Windung. Den größeren Teil mit 16 Windungen nenne ich
L1, den kleineren mit 9 Windungen L2. Zusätzlich gibt es eine kleinere
Koppelwicklung mit vier Windungen. Alle Wicklungen verteilen sich auf
mehrere Kammern. L1 und L2 sind auf die drei oberen Kammern verteilt,
was eine feste Kopplung der beiden Spulenteile ergibt. Die
Antennenspule L3 liegt dagegen mehr am Rand und hat damit eine
geringere Kopplung.
Zur Messung der Induktivität wurde die Spule zusammen mit einem
bekannten Kondensator in einem Oszillator betrieben (siehe
Labortagebuch: Induktivitäten messen) und die Frequenz gemessen. Mit meinem Schwingkreisrechner ergab sich dann die Induktivität. Gemessen wurde:
Bei ganz hereingedrehtem Ferritkern: 8,0 µH
Ganz ohne Kern: 3,5 µH
Mit Kern und Ferritkappe: 11.0 µH
Mit Kappe ohne Kern: 3,7 µH
Zum Vergleich wurde der Schraubkern aus dem neu gelieferten Spulensatz
in die Franzis-Spule gesetzt. Das Ergebnis war ohne Änderung, d.h. die
Daten sind gleich. Der üblicherweise angegebene Al-Wert bezieht sich
auf eine Wicklung von 100 Windungen. Die Induktivität ist dann 16-fach
größer. Für den Spulenkörper gilt also der folgende Einstellbereich:
Nur mit Ferritkern: 56 µH/100Wdg bis 128 µH/100Wdg
Mit Ferritkappe und Kern: 59 µH/100Wdg bis 176 µH/100Wdg