Adventskalender-Radio als Breadboard-Aufbau       

von Klaus Leder
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Im Jahr 2011 stellte der Franzis Verlag erstmals einen Adventskalender von Burkhard Kainka vor, der nicht Schokolade enthielt, sondern elektronische Bauteile, mit denen ein Radio auf einer Steckplatine aufgebaut werden konnte, s. Adventskalender Radiobausatz. Es handelte sich um ein Mittelwellenradio mit dem Empfänger-IC TA7642. Seit 2012 folgten Kalenderradios für UKW-Empfang, zunächst mit dem Modul TDA7088, seit 2014 mit dem Digital-Radiochip BK1068, der für diesen Zweck auf eine kleine steckbare Platine gelötet worden ist, s. Modul-Bus

Die Idee, Jugendliche und jung gebliebene Erwachsene in der Vorweihnachtszeit zum Basteln mit Bausteinen in Adventskalendern anzuregen, wird inzwischen auch von anderen Verlagen aufgegriffen. Der pädagogische Anspruch, zu experimentieren und beim Bauen des Produktes Wissen zu vermitteln, wird aber von den Konkurrenten nicht erhoben. Das hohe didaktische Niveau in den ausführlichen Anleitungen der Radio-Kalender ist dem Autor B. Kainka zu verdanken. Er ist durch zahlreiche Veröffentlichungen und Baukästen bekannt geworden, die vom Franzis Verlag und von Kosmos herausgegeben wurden.

Der Aufbau des Radios auf einer Steckplatine ist von interessierten Jugendlichen ab 14 Jahren ohne besondere Werkzeuge gut zu bewältigen. Er erfordert aber die genaue Beachtung der Anleitung. Von B. Kainka werden auf seiner Webseite nützliche Hinweise bei Aufbau- und Empfangsproblemen gegeben.

Der beigelegte Ausschneidebogen eignet sich gut zum Bau einer Lautsprecherbox in Retroradio-Optik, s. Mini-Lautsprecherboxen. Vor dem Falten und Kleben müssen alle Knickstellen gefalzt werden, z. B. mit einem Brieföffner, der an einem Lineal entlanggeführt wird. Der Lautsprecher ist auf ein Schallloch von ca. 1 cm x 1 cm zu kleben, das in die Rückseite der Pappbox geschnitten werden kann. Die Handarbeit wird durch die guten Klangeigenschaften des Radios belohnt.


 

Nach der Fertigstellung des Radios stellt sich die Frage nach einem festen Aufbau, um das Bastelergebnis auch im Alltag nutzen zu können. In der Frühzeit der Radiobastelei wurden die Schaltungen auf Brotbrettern aufgebaut, und bis heute spricht man in der Elektronik von einem sog. „Breadboard-Aufbau“. Die Steckplatine und die Lautsprecherbox können leicht auf ein Sperrholzbrett von ca. 11 x 16 cm festgeklebt werden. Dazu muss nur die Schutzfolie von der Klebefolie auf der Unterseite der Steckplatine abgezogen werden. Der 9-Volt-Block kann mit einem Stück Klettband gehalten werden. Das selbstgebaute Retroradio mit digitalem IC bekommt damit das Aussehen eines Breadboard-Radios vergangener Zeiten.


 

Siehe auch: FM-Radio V2.0-2019      


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