miniTesla
Dieser Elektronik-Baukasten von Chris Wasshuber ist nun
in den USA erscheinen, aber auch mit einem deutschen Handbuch zu bekommen.
An dem Handbuch habe ich mitgearbeitet, aber nur die Schaltungen
vorgeschlagen, Chris hat dann alles mit seinem Aufbausystem getestet
und das Handbuch dazu gemacht. So kam es, dass ich jetzt gerade die
realen Bauteile zum ersten Mal in Händen hielt. Ich war überrascht, wie
kompakt und handlich der ganze Baukasten ist. Das Besondere an diesem
System sind die Kontaktfedern, wie sie zuletzt bei einem
Philips-Baukasten verwendet wurden. Dazu gibt es längliche
Leitungsplatinen mit vergoldeten Kontaktlöchern. Hier ein
Beispielversuch aus dem Handbuch:
Bei meinen ersten Versuchen ging es mir darum, ein Gefühl
für die Aufbautechnik zu bekommen. Wie schnell und wie flexibel kann
man damit arbeiten? Ich habe dabei zunächst nicht versucht, eine der
Schaltungen aus dem Handbuch nachzubauen, sondern wollte etwas ganz
einfaches machen. Mich hat interessiert, wie effektiv die grüne LED
ist, und ob ich damit ganz ohne einen Transistor eine Nachlaufsteuerung
bauen kann. Ich brauchte dazu nur die LED, einen Elko mit 100 µF, einen
Widerstand mit 47 k und das Batteriefach mit eingelegter 9-V-Batterie.
Beim Aufbauen habe ich einen Schalter entwickelt, der sowohl als
Schiebeschalter wie auch als Tastschalter funktioniert. Bei
geschlossenem Schalter ist der Elko kurzgeschlossen, und die LED
leuchtet relativ hell. Wenn ich den Schalter öffne, wird der Elko
langsam aufgeladen, und der LED-Strom nimmt ab. Die berechnete
Zeitkonstante beträgt 4,7 s, aber man kann das Nachleuchten wesentlich
länger beobachten. Je nach Umgebungslicht kann es bis zu 30 s dauern,
bis man nichts mehr sieht. Der Versuch zeigt damit auch, dass eine sehr
effektive LED zum Einsatz kommt.
Um den Schiebeschalter zu öffnen, verdrehe ich die kleine Platine
etwas. Als Tastschalter funktioniert die Platine, wenn man auf das
kurze Ende drückt und den Schalter damit öffnet.
Der Umgang mit den Kontaktfedern ist sehr einfach. Mitgeliefert
werden Werkzeuge zum Zusammendrücken der Federn und zum Entnehmen einer
Feder aus dem Steckbrett. Aber diese Hilfen musste ich nicht einsetzen,
weil die Federn sehr leicht eingesetzt und wieder herausgezogen werden
können. Und auch das Herunterdrücken zum Einsetzen eines Drahtes geht
sehr leicht. Man kann also ganz einfach und schnell mit dem System
arbeiten.
Die Lochgröße und ihr Abstand ist kompatibel zu Lego-Bausteinen. Man
kann also beide Systeme kombinieren und Mechanik und Elektronik
zusammen einsetzen. Zur Aufbautechnik gibt es ein kostenloses Manual
und auch ein Beispielvideo:
https://www.lybrary.com/minitesla-manual-p-925820.html
Hätte ich das Manual gleich sorgfältig gelesen, wäre mir klar geworden,
dass die Leiterplatinen normalerweise auf der Lockplatte liegen oder
auch von unten montiert werden. Deshalb habe ich einen zweiten Versuch
aufgebaut, der zeigte, dass es so herum noch einfacher geht.
Wieder geht es um einen Elko als Energiespeicher. Diesmal wird der
Schalter im Batteriefach verwendet. Im Zustand AN leuchten beide LEDs.
Wenn man ausschaltet, geht die linke sofort aus, die rechte leuchtet
lange nach. Ein Pluspunkt des Baukastens ist, dass man die Schaltung
sehr leicht direkt aus dem Aufbau ablesen kann.