Conrad Adventskalender 2010
Auch
dieses Jahr wieder gibt es einen Elektronik-Adventskalender bei Conrad.
Diesmal ist das Thema Operationsverstärker. Das wichtigste Bauteil
im Kalender ist ein zweifacher OPV LM358. Wer möchte,
kann bereits vorab das Handbuch zum Kalender als PDF-Datei bei
Conrad laden und sich die Schaltungen anschauen.
Es ist bereits der dritte Kalender dieser Art, den
ich im Auftrag von Franzis für Conrad entwickeln durfte. Das Prinzip ist immer
gleich: An jedem Tag wird ein Bauteil ausgepackt und ein Experiment
durchgeführt. Beim ersten mal kam ein Freund im November mit dem Kalender
an und meinte, so eine gute Idee von Conrad, das hätte von dir sein können. Das
hat mich besonders gefreut. Und tatsächlich hat das Konzept funktioniert.
Jedenfalls waren bisher die Kalender immer gegen Ende November ausverkauft. Und
es gab auch reichlich Rückmeldungen, die zeigten, dass wirklich damit
gearbeitet wurde.
Der Kalender bietet die Chance, die Elektronik solchen Anwendern näher zu bringen,
die sonst vielleicht nie damit in Berührung kommen. Ich stelle mir vor, dass
Eltern die Kalender für ihre Kinder kaufen. Deshalb darf es nicht zu schwierig
sein, und die Theorie darf nur in vorsichtiger Dosierung vorgestellt werden.
Die Sache soll einfach nur Spaß machen. Und trotzdem bleiben natürlich
Fachkenntnisse übrig, denn die Lernsituation ist ideal: 24 Tage am Stück, und
immer nur ein kleiner Versuch pro Tag. So kann man sein Interesse für die
Elektronik entdecken. Und wer bewusst etwas lernen will, kann am Ende mit
Leichtigkeit den kleinen Wissenstest in der Franzis-Akademie bestehen.
Die Entwicklung der Versuche ist eine der interessantesten Aufgaben für
mich. Zuerst schlage ich ein Thema und eine vorläufige Bauteileliste vor.
Wenn alle einverstanden sind, muss geklärt werden, ob die Bauteile im Rahmen
des Projekts bezahlbar sind. Manchmal kommen dann Gegenvorschläge. Dies oder
das ist zu teuer, aber wie wäre es mit diesem andern Bauteil... Dann entwickle
ich die Versuche. Zuerst lege ich mir fest, welche wichtigen Themen unbedingt
vorkommen müssen, und welche Versuche besondere Highlight werden könnten. Dann
versuche ich, die Bauteile zuzuordnen. Das ist manchmal etwas kniffelig, es so
hinzubekommen, dass gerade genau das Bauteil für den Versuch des Tages
gebraucht wird, das hinter dem Türchen wartet. In diesem Jahr hatte ich
im ersten Durchgang alles sortiert, musste aber dann noch einmal einen Versuch
so verschieben, dass am Ende eine Schaltung steht, die man an den
Weihnachtsbaum hängen kann (dieses Prinzip hatte ich aus den Augen verloren,
weil die Entwicklung im Frühling lief und die weihnachtliche Stimmung fehlte).
Das führte dann dazu, dass alle Versuche dazwischen geändert werden
mussten.
Zielgruppe
Diese Frage kam per Email: Wie alt sollte ein Kind sein, um sich mit den Versuchen
befassen zu können? Meine
persönliche Einschätzung: Wenn jemand mit Erfahrung mithilft,
klappt es ab ca. 8 Jahren, ohne Hilfe ab ca. 12 Jahren. Die
ideale Situation ist in jedem Fall, wenn Alt und Jung zusammen die
Versuche durchführen.
Eine Frage zum Versuch 19
"In der Schaltung Nr. 19 habe ich den Elko auf den Wert 4,7µF verändert und
dadurch ein wesentlich schnelleres Blinken erhalten als mit dem Elko 10µF.
Sicherlich gibt es hierzu auch einen rechnerischen Hintergrund, den ich gern von
erfahren möchte."
Die Frequenz ist in dieser Schaltung genau umgekehrt proportional zur Kapazität.
Sie haben etwa die halb Kapazität verwendet, da wird die Blinkfrequenz etwa
verdoppelt.
Kalender der letzten Jahre
Haben Sie noch die Bauteile aus den ersten beiden
Kalendern? Wenn man alles sammelt, können sehr interessante Projekte damit
entwickelt werden. Die Steckplatinen lassen such zusammenkoppeln um ein
größeres Steckfeld zu erhalten. Und mit allen Bauteilen zusammen kann man sich
richtig austoben.
Die bisherigen Handbücher der Kalender 2008 und 2009 bieten bereits eine schöne
Sammlung interessanter Schaltungen. Die Word-Manuskripte lagen noch auf meiner
Festplatte und konnten ohne viel Aufwand in html-Files umgewandelt werden. Nach
Absprache mit Franzis werden die älteren Handbücher nun hier zugänglich
gemacht.
Elektronik-Adventskalender 2008
Elektronik-Adventskalender 2009
Elektronik-Adventskalender 2010
Theorie und Praxis, der OPV-Begleitkurs
Haben
Sie Lust, das Thema Operationsverstärker mit dem
Elektronik-Kalender 2010 genauer zu betrachten? Ich habe geplant, im
Dezember eine Art Begleitkurs auf dieser Seite zu starten. Dazu braucht
man den Kalender (oder die enthaltenen Bauteile) und ein einfaches
Digitalmultimeter. Die einzelnen Schaltungen und mögliche
Varianten sollen dann so genau wie möglich untersucht werden. Wenn
Sie sich schon mal warmlesen möchten, empfehle ich Ihnen das OPV-Kapitel
aus dem Handbuch der analogen Elektronik, das ich hier mit
freundlicher Genehmigung des Franzis-Verlags hochgeladen habe. Dort
steht übrigens alles etwas genauer, als Sie es für den
Kurs oder auch für die Franzis-Akademie brauchen. Falls das zu
harte Kost ist, lassen Sie sich nicht entmutigen, man kommt auch mit
weniger aus, wenn man den OPV als Black Box einsetzt.
1.-4.Dezember: Die elektrische Spannung
5.-9.Dezember: Operationsverstärker-Grundfunktionen
10.-12.Dezember: LED-Lichtsensor mit dem OPV
13.-16.Dezember: Der OPV als Komparator
17.-24.Dezember: OPV-Blinker und Generatoren
Siehe auch:
Eigenbau-Operationsverstärker
Interessante OPAmp Schaltungsvarianten
Eigenbau-Hallsensor mit Operationsverstärker
Operationsverstärker/Differenzverstärker
Das leere Steckboard-Bild
Wolfgang Lipps, DL4OAD (AATiS) schrieb: Ich
habe mir bislang alle Weihnachtskalender bei Conrad zugelegt, eine schöne
und preiswerte Investition! Eine Bitte habe ich noch: Ich brauche für meine Elektronik-AG die "nackte"
Vorlage des Breadbords (Steckbrett), das Du bei den Weihnachtskalendern
einsetzt - kannst Du mir das bitte zur Verfügung stellen, damit meine
Schüler ihre Verdrahtung mit der Hand in die Vorlage einzeichnen können?
Hier das leere Bild:
Ein Kalender zum Thema Digitaltechnik von Rüdiger
Rennert
Ihr Adventskalender von 2010 (mein erster) hat mich sehr begeistert. Ich habe
alle Versuche aufgebaut und versucht, meinem Enkel diese Freude rüber zu
bringen - ist nicht ganz gelungen. Dennoch, ich fand, dass man gut damit
lernen konnte. Besonders verblüfft hat mich die grüne LED als Lichtsensor -
toll. Nun habe ich aber auch gleich überlegt, wie man mit einem anderen
Baustein ebenfalls solche Versuchsreihe aufbauen könnte, für einen weiteren
Kalender - das könnte der 4011 als Basis für eine digitale Versuchsreihe
sein. Ich habe mich dann auch gleich mal ran gemacht und versucht mindest 24
Versuche aufzubauen - das geht: 25 Versuche mit digitalen Schalttungen